Zeige Ergebnisse 1 bis 24 von 24

[OBF-390306-002-01]

Mit dem Heimatpoststempel kam gestern früh Dein lieber Brief bei mir an. Ich danke Dir recht sehr dafür.

[OBF-421205-002-01]

Man möcht’ sich als Weibel auch sorgen um alles, wenn die bösen Soldaten das Mannerli gefangenhalten so lange, daß es wieder zum Junggesellen wird und aller liebenden Sorge entwächst. Aber ach – Du!!! Du!!! Nach diesen kleineren Sorgen hin brauche ich doch den Kopf nicht mir zerquälen: mein Schätzelein ist so artig und folgt lieb! Viel lieber sicher als ich, wo auf mich eine Mutsch aufpasst!

[OBF-421207-002-01]

Wir haben doch unterdessen wieder 2 Puppen zugeschnitten, die wir selbst fertigen wollen. Eine nach Glauchau, eine nach Kamenz, die lieben Eltern werden lachen! Aber sie mögen sie dann der Elfriede ihrem Nikolaus geben. Nikolaus … ich kann mich schwer an den Namen gewöhnen. Du? Ach, wie mag er ausschauen, der kleine Wicht? Heute ist er schon eine Woche alt! Nun ist die Elfriede nie mehr allein.

[OBF-421209-002-01]

Morgen ist Bescherung im Lazarett. Es wird auch Zeit, die Kinder fragen mich bis aufs Blut, was sie alles schenken können. So ein Drasch! Eine Freude! Heute waren wieder alle aus dem Häusel die Rangen. Aber ich hab sie gerne trotzdem; Kinder sind nun mal lebhaft, besonders wenn irgend etwas Besondres bevorsteht. Ein Bub und ein Mädel sagen ein Gedicht auf. Ganz köstlich!

[OBF-421218-002-01]

Es werden noch einmal bittere Vorwürfe kommen, kann ich mit denken, wenn diese Menschlein erwachsen sind und der Leere im Innern hilflos gegenüber stehen! Aber nur nicht so schwarz sehen! Gott sitzt noch immer im Regimente. Jedes Ding zu seiner Zeit. Ich kann es doch nimmermehr glauben, daß ein Christentum einer Wahnidee zum Opfer fällt.

[OBF-421219-002-01]

Der böse Krieg. Herzelein! Ob es nun sein muß oder nicht, das grausame Opfern, wir wissen es nicht. Wir kennen nicht den Ausgang, nicht das Ende dieses Krieges. Eines aber glauben wir: das [sic] Gott mit uns ist! Ach Du! Das große Geschehen ringsher es geht uns auch an, wie alle Brüder und Schwestern. Trotzdem führen wir ein Eigenleben miteinander.

[OBF-430207-002-01]

Wir hatten heute Nacht 4 Mann Einquartierung! Als ich gestern gegen Abend von Limbach heimkomme, ist Besuch da: M.s aus Chemnitz. Ich war sprachlos. Sie wollten übers Wochenende zu Oma, weil Onkel Fritz wahrscheinlich zum letzten Mal auf Urlaub zuhause ist, er soll ins Feld kommen.

[OBF-430213-002-01]

Ach Herzelein, wie wenig Verständnis findet man aber heutzutage in dieser Angelegenheit, wenn man seine persönliche Freiheit wahren will. Wie wenig geht 'man' auf Eigenart und Wesen eines Menschen ein. Alle werden nach Nummern behandelt.

[OBF-420701-002-01]

Der Herr brachte mich an meinen Zug und stand eine Weile sinnend vor mir...und er sagte gar seltsame Worte zu mir.

[OBF-391105-002-01]

Wieder geht ein Sonntag seinem Ende zu; er war wie so viele Tage in diesem Monat sind, regnerisch und kalt. Ich bin heute noch nicht einmal bis vor die Tür gekommen, schon wenn ich durch's Fenster schaue, überkommt mich ein Frösteln und weil mir sowieso nicht ganz gut ist, so habe ich den heutigen Sonntag ausgefüllt so, daß ich mir ein wenig Ruhe gönnen kann, während doch dabei die Stunden nicht nutzlos vergehen.

[OBF-391210-002-01]

Und einen Fang haben wir gemacht: Ich kaufte mir bei Salamander ein Paar Schuhe; am Freitag erhielt ich meinen Bezugschein.

[OBF-400107-002-01]

Jetzt ist es nun gerade wieder so, wie vor acht Tagen. Alle Spuren vom Mittagstisch zu dreien sind beseitigt, das ist wohl ein alteingesessenes Übel, bei uns wird's nie vor 1 Uhr Essenszeit Sonntags;...

[OBF-400114-002-01]

Nimm meinen herzlichsten Dank für Deinen so lieben Sonntagsbrief. Du hast mich beglückt, Liebster!

[OBF-400902-002-01]

Den ganzen, langen Montag hab ich Dich verfolgt mit meinen Gedanken. Jede Umsteigestadion [sic], jeden Aufenthalt, die lange Wartezeit bis es mittags 1200 war, alles hab ich verfolgt. Ja und dann, Du? Von da ab konnte ich Dich nicht mehr finden, und ich quälte mich auch nicht, zu rätseln, wohin die Fahrt gegangen sein mag

[OBF-400910-002-01]

Nun habe ich wieder mein liebes Zuhause um mich, und ich bin recht froh - fühle mich wohl. Gestern abend um 6 Uhr traf ich wieder hier ein.

[OBF-400915-002-01]

Heute, an diesem traurigen Regensonntag kam Dein lieber Brief recht wie ein Sonnenstrahl zu mir, Liebster!

[OBF-400924-002-01]

Kirchweihfest will nun werden. Alles rüstet schon darauf im Ort. Man schrubbt und putzt. Die Bäckerei wird zusammengetragen. Heute noch will ich mit Dir feiern, mein Lieb - morgen dann lasse ich mich anstecken von dem geschäftigen Treiben.

[OBF-401017-002-01]

Eben habe ich meine Hausarbeit beendet. Die Wohnstubenuhr schlägt 2 Uhr. Das Radio bringt den Wehrmachtbericht, den höre ich so nebenbei mit an, dann soll es ganz still um mich sein.

[OBF-401215-002-01]

Du!! Wie soll ich denn nun anfangen mit der Botschaft, die ich Dir bringen will? Ach, Du!!! Hast Du es nicht schon gefühlt heute früh, genau um 700, mit dem Glockenschlag? Du mußt es ja doch gefühlt haben — Du — so jäh, so heftig und so innig, fest dachte ich an Dich, mein Herz!!

[OBF-410307-002-01]

Und heute ist wieder ein Freitag – so ganz anders sehe ich ihn heute, gegen vor 8 Tagen, diesen Freitag. Der Himmel ist nicht grau verhangen – er ist blau, strahlend, wie ein rechter Frühlingshimmel.

[OBF-410313-002-01]

Eben komme ich von der Bahn, zum 2. male vergeblich. Nun will ich den ¾ 11 [Uhr] Zug noch abwarten, wenn Siegfried dann nicht mitkommt gehen wir schlafen.

[OBF-410317-002-01]

Fünf Tage bist Du nun unterwegs. Neben mir liegt die aufgeschlagene Landkarte, sie gibt mir über vieles Aufschluß, sie gibt mir über nichts Auskunft. Ich kann so lange sitzen, über die Landkarte geneigt – das ganze Gebiet liegt vor mir, wo Du nun vielleicht in den nächsten Tagen stationiert wirst. Die Donau-Staaten.

[OBF-410122-002-01]

Mittwoch, am 22. Januar 1941. Herzallerliebster!! Geliebter Du!! Mein lieber, herzlieber [Roland]!! Jetzt ist es 3 Uhr nachmittags, nun kann ich mit Dir plaudern, Du!! Ich bin eben fertig mit dem Plätten Deiner Wäsche, vorher habe ich eine Menge kleiner Löcher gestopft im Nachthemd – das ist auch [...]

[OBF-410209-002-01]

Du!! Nun ist schon Sonntagnachmittag und es geht auf 3 Uhr. Der Vater schläft, ich soll ihn um 4 [Uhr] wecken, um 6 [Uhr] tritt er seinen Dienst an. Die Mutsch ist noch nicht da, bin neugierig wann sie kommt