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O Geliebte! Weißt Du es noch, wie wir einander zum ersten Male so schrieben?: „Meine liebe [Hilde]!" – ach Du! das dünkt mir schon sooo lange zurückliegend, unmöglich fast. Ist doch, als ob wir schon ewig zusammengehörten, gelt Herzelein? Seitdem wir auf dieser Erde sind.

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Morgen um diese Stunde werde ich froher sein – wenn auch die „Feier" vorüber ist – wenn dann nichts mehr vor mir liegt – als das Urlaubsland. Ach Du! Du!!! Ich weiß noch immer nicht, ob und für wann es festgesetzt ist – das sture Volk besteht auf seiner Frist, und morgen ist nun der Tag, an dem wir es erfahren "dürfen". [...]

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Herzelein! Solange die liebe Mutsch Arbeit hat, kann ich Deine Stellung gar nicht bedroht sehen, kann es nicht schwer sein, sie zu verteidigen. Bedenke, daß Du mit Deinem Verbleiben zu Hause die letzte Kraftreserve, den letzten Kräftevorrat verteidigst.

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1/4 3 Uhr ist es, da ich zum ersten Male zur "Feder" greife. Nach dem nun schon gewohnten Gesuche u. Gepacke sitze ich im Wartezimmer in Türnähe, damit ich unter denen bin, die mitkommen. Ein Zug ist vollbesetzt schon hinaus. Der meine fährt nun 16,15 Uhr. Ach Herzelein! Die Fahrt ging gut bis hierhin.

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Denkst Du noch daran – heute vor 3, vor 2, vor einer Woche –– oh Du, Geliebte! Jetzt sitzen wir das letzte halbe Stündchen in unsrer Barackenklause. Mit Kamerad H. nun auch die letzten Stunden zusammen. Abschiedsgedanken – oh Geliebte, ich halte Dich so fest, ganz fest! In einer halben Stunde wird uns das Auto zum Bahnhof holen.

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Es geht auf Belgrad. Tag ist es wieder. Der heutige soll uns noch bis an unser vorläufiges Ziel bringen. 8 Uhr vorbei. Du wirst wieder an Dein Tagewerk gehen. Ich muß immer Dein denken. Ach Du! Es ist so grausam, so stückweis von Dir entfernt zu werden. Wenn der Zug nur immerzu führe – aber er hält ja oft – auf den Stationen, die vor 3 Wochen zur frohen Heimkehr wiesen. Und nun zeigen sie umgekehrt.

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Aus solcher Nähe werde ich Dich vielleicht nicht sogleich wieder grüßen können. Gleich wird unser Zug abfahren. Wir haben schon einen feinen Sitzplatz! Leb wohl! Behüt Dich Gott! Ich habe dich so lieb, soooo lieb!!! Du! Du !!!!! !!!!! !!!

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Es waren verhältnismäßig wenig Menschen in diesen Anlagen unterwegs. Ich denke daran, wie viele im Sofioter Park sich ergingen. Eine ganze Anzahl Deutscher waren da. B. hat viel Deutsche. Ich glaube auch, daß es uns in diese Anlagen zieht mehr als den Rumänen. Dieses ganze Ende scheint von reichen Leuten bewohnt.

[OBF-421201-001-01]

„Reise, reise, aufstehen" – ½ 8 Uhr ist es – – der U.v.D. steht am Bettlein – was mach ich denn nun mit Dir? Mal gehörig anlüften, wie sich der Soldat etwas gewählt auszudrücken, beliebt? Das hätte hier beim Werben auch einen ganz handgreiflichen Sinn – gelt? Oder hat das Mannerli in der Kemenate überhaupt keine Befehlsgewalt. Oh Herzensschätzelein! Er hat sie so und so nicht! Und das Mannerli weiß doch auch, wie man das liebe Weiberl weckt [...]

[OBF-430125-001-01]

½ 8 Uhr ist’s bei uns. Ich habe eben fein Abendbrot gehalten, und nun mich zu Dir gesetzt. Will Dir erst sagen, wie mein Sonntag verlief. Nach dem Frühstück habe ich erst Deinen Boten abgeschlossen und bin dann einmal zur Dienststelle gegangen. Es war Mittagszeit, als ich zurückkam. Nach dem Essen habe ich...

[OBF-401003-001-01]

Wie seltsam ist nun das Leben, und wie rasch wenden sich die Dinge! Vor einem Jahre noch näherten wir uns vorsichtig unseren Elternhäusern, und die Elternhäuser einander. Und heute fahrt Ihr nun los auf Besuch, 8 oder 14 Tage, und das ist gar nichts Seltenes mehr, und mich braucht Ihr nicht einmal mehr dazu!

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Glaubst mir, daß ich nach Oberfrohna schneller finde als nach Kamenz?

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Und von Deinem letzten Brief her sehe ich Dich nun immer aufs Bett gestürzt liegen und weinen vor Schmerz und Weh um unsre Trennung, um Dein Alleinsein.

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Mittwoch den 16. Oktober 1940 Mein liebes, teures Herz! Du meine liebe, liebe [Hilde]! Geliebte! Es ist heut Mittag noch mal zum Draußensitzen. Ganz allein bin ich für mich und kann ungestört mit Dir plauschen. Wirst jetzt Dein Köpfchen ins Kissen drücken zur Mittagsruhe? Ziehst auch immer brav Dein [...]

[OBF-401119-001-01]

Wenn ich diesen Brief vielleicht und hoffentlich auch nicht abzuschicken brauche, so mag ich doch auf die Plauderstunde mit Dir nicht verzichten, Du! Herzliebes! Dein neues Bild!

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Endlich — Endlich wieder ein Zeichen von Dir, der Bote vom Sonntag!! Darf ich mich schon ganz sehr freuen, Du?!!

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20 - 21 - 22, [Roland] und [Hilde], Hubo und Holde!!!

[OBF-380818-001-01]

Sie schrieben, daß Ihnen eine Art Lexikon (‚Allbuch’ liest man jetzt manchmal verdeutscht) in die Hände gefallen ist. Gebrauchen Sie es nur richtig: Schlagen Sie nach, wenn Ihnen etwas aufstößt, nicht Kraut und Rüben durcheinanderlesen!

[OBF-380911-001-01]

Dunkle Wolken ziehen auf am Himmel der Weltgeschichte. Die Lage verschärft sich täglich, und es steht auf des Messers Schneide. Die Tschechen sind ein kleiner Gegner; aber wie werden sich die Großmächte verhalten?

[OBF-411110-001-01]

Kamerad K. hat kaum ein lebendigeres Verhältnis zum Glauben. Er steckt in einem bequemen Mißtrauen gegenüber diesen Dingen – und dieses Mißtrauen ist ein Stück seiner Natur überhaupt, oft genug mißtraut er sich selbst. Er sieht den Himmel nicht, und an die himmlischen Kräfte legt er irdische Maßstäbe.