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Nun sitze ich wieder vor dem weißen Bogen. Eben habe ich noch einmal gelüftet – und beim Hinaustreten auf den Balkon, da bannte der gestirnte Himmel meinen Blick. Ein prachtvoller Sternenhimmel wie selten daheim. Und eben vor mir unser schönstes Sternbild am nördlichen Himmel, der Orion. Oh Geliebte! Welch ein Strahlen, welch eine Pracht, himmelweit, weltumspannend.
Es ist noch Dienst. Aber ich bin so fein allein und komme gleich einmal zu Dir! Wirst vielleicht eben aus Deinem Dienst zurücksein, von Deinen Lieben – und nun wartet zu Haus Dein großer Bub – wartet auf sein Herzlieb, daß es zu ihm kommt – ach, und wenn es müde ist, daß es nur bei ihm ausruht, daß es sich an ihn lehnt, daß es in seinen Armen ruht – das ist doch schon alles Glück, Du!
Wie man auch rechnen mag hier und da: der Krieg bleibt ein großes Unglück für ein Volk. Und was will es bedeuten, wenn ein mächtiges politisches Gefüge zwar das Ergebnis ist, aber die Menschen darin sind gebrochen in ihren moralischen Kräften, haben den Reichtum der Persönlichkeit verloren. Ich glaube, es kann auch ein Staatsmann von einem Wahn besessen sein.
Das Auge schaut ein stilloses Kunterbunt, wie es für den Balkan typisch ist. Typisch auch, wie hinter der einigermaßen geschlossenen und gepflegten Front einer Hauptstraße gleich die Hinterhöfe und Seite[n]gassen voll Dreck und Durcheinander liegen: Die Kultur des Westens also zu gutem Teil unverdaut noch und angehängt. Sofia zeigt bedeutend mehr Vornehmheit und Geschlossenheit
[Das Mannerli] war heute noch einmal zum Zahnarzt bestellt. Der hohle Weisheitszahn ist gefüllt worden – mit Zement – das ist eigentlich gar nicht ganz unzeitgemaß, anstatt Weisheit Zement. [...] Der Krieg vergeudet, verschwendet, verschlingt, ein schreckliches Ungeheuer. Und was er auch bringen mag, und wenn er den Sieg bringt – er zehrt am Marke jeden Volkes, er laugt und mergelt es aus.
Und so standen wir uns am Adventssonntag einander gegenüber als Kinder unsrer Eltern, die einander die Hände reichten, um sich von den Eltern zu lösen und ein neues Elternpaar zu bilden – und damit doch gleichzeitig die beiden Familien und Sippen zu verbinden – ganz ganz eng und tief in unseren Kindern.
Eiligen Schrittes geht es nun auf das Jahresende. In unserem Bürobetrieb kommt jeden Tag auch noch eine Geschäftsbedeutung zu, die den Tagen eine gewisse Gleichförmigkeit aufdrückt. So bedeuten der 5. und 9. jeden Monats einen wichtigen Termin. Etwa am 17. muß an die Beförderungen zum nächsten Monatsersten gedacht werden.
Nun stehen wir am Tor der gnadenbringenden, fröhlichen, seligen Weihnacht. Schon uns Kindern drängte sich für diese Woche alle Innigkeit und Süße und Geborgenheit zusammen, wie sie in unseren lieben Weihnachtsliedern zum Schwingen und Klingen kommt und wir fühlten das, was uns heute zu bewußtem Erleben geworden ist: die Liebe.
Nur noch wenige Stunden sind im alten Jahre! Geliebte! Es drängt mich zu Dir! An Deiner Seite zu stehen, an Deiner Seite gehen. Herzelein, ganz dicht an Deiner Seite, fest Hand in Hand, ein Herz und Sinn mit Dir, den Blick gläubig und zuversichtlich voraus gerichtet, mit Dir zu gehen durch die Pforte des neuen Jahres.