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Mittwoch abend fühlte ich mich wohler und [a]uf Ihren Gruß hin war ich voll guter Zuversicht. (Erschrecken Sie nicht über die Schrift, ich schreibe im fahrenden Zug). Ich habe die folgende Nacht kaum geschlafen, habe den leichten Druck in der Magengegend beobachtet und mir Gedanken gemacht.

[OBF-401223-002-01]

Heute hat er müssen den ganzen, langen, kalten Vormittag im Kasten stecken bleiben, der arme Bote! Du — die [Hilde] war nicht da, sie war seit früh um 8 beim Verschönerungsrat!

[OBF-380724-001-01]

Es wird mir nicht schwer fallen, sie zu Hause [zu] verleben, es ist höchstwarscheinlich das letzte Mal, daß ich sie in Bischofswerda verlebe. Mein Vater ist vor 8 Tagen nach Kamenz versetzt worden, arbeitet schon dort, und sobald wir passende Wohnung finden, ziehen wir nach.

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Du! Du!! Wie soll ich denn heute anfangen? Herzlieb!! Zwei liebe Boten kamen heute früh zu mir, von Deiner lieben Hand. Geliebter!! Du machst mich ja so überglücklich!!

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Mittag ist vorbei. Dein Hubo hat sich in die 1. Garnitur geworfen – weil Sonntag ist – er hatte sonst keinen Grund – doch noch einen heute: weil Kompaniefest sein soll. Eine komische Angelegenheit: nicht verbindlich – kein Programm – Tanz soll sein – weiß[t Du]: sie wollen noch mal das Kalb austreiben, ehe der Chef wiederkommt.

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Ich bin Dir jetzt am nächsten, Du!! Am nahesten! Ganz nahe! Mein lieber, guter [Roland]!! Ich feiere nun Sonntag, mit Dir. Die Arbeit ist getan. Vater liegt neben mir auf dem Sofa; Mutter erwarten wir jede Minute, sie wollte mit dem Bus kommen um diese Zeit.

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Nun bin ich endlich wieder daheim. Müde, hungrig, erfroren. Ach – es war richtig ein verlorener Tag heute, bis auf die Freude, die wir Tante Marthel machen konnten mit unserem Besuch.

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Nun müssen Du und auch ich wieder zu Papier und Feder greifen. Und das ist uns ein lieber Trost, zu wissen, daß unsre lieben Boten alle Tage zwischen Dir und mir gehen – alle Tage, zu jeder Zeit gehen sie hin und her zwischen uns. Du! Wir lassen uns ja einander garnicht von der Hand.

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Ich muß Dir heute etwas ganz Heimliches sagen. Freuen mußt' ich mich darüber, Du!! Und darum soll sich mein liebes Mannerli auch mit freuen. Ich bin krank geworden! Du!! Heute gegen Morgen, es war dann gleich um 4 – ich lag noch lange, lange wach!

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Ich weiß aber den Ort nicht mehr – ich habe ihn auch in Wirklichkeit noch nie gesehen. So wundersam war alles, Du!! Viele, viele dunkle Bäume standen rings um uns her, Nadelbäume mit seltenen, langen Nadeln, Du lagst bei mir – im Grase; so weich war es, wie in unserm Bettlein, Du!!

[OBF-410322-002-01]

Wochenende ist, ich bin fertig mit meinen Geschäften. Die Uhr zeigt 3 Uhr vorbei. Seemannssonntag ist heute! Wie und wo wird ihn mein Herzlieb verleben?

[OBF-410327-002-01]

Donnerstag, am 27. März 1941. Mein geliebtes Herz! Mein lieber, liebster [Roland]! Herzallerliebster!! Heute ist der Himmel wieder ganz verhangen. Ein dicker, grauer Nebel erfüllt die Luft, man kann garnicht frei atmen. Und dazu regnet es so herzlich; unser ‚Starenschnee‘ ist schon zu einer dicken [...]

[OBF-381011-002-01]

Vielen Dank für den lieben, langen Brief. Bevor ich nun weiterschreibe, müssen wir aber mindestens eine Minute Gedenken opfern für ein kleines und doch für mich so großes Ereignis: Ich habe am letzten Male den 25. Brief von Ihnen erhalten!

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Einen ganz seltenen Weg hatte diesmal Ihr Brief zu gehen, ehe ich ihn lesen konnte. Am Sonntagmorgen um 8 Uhr war bei uns Luftschutzübung — ‚Fliegeralarm’. Eine Prüfungskommission, bestehend aus 6 Herren, durchstöberte das Haus vom Keller bis zum Boden.

[OBF-381104-001-01]

Heute ist Mittwoch, der Wochentag, auf den ich mich sonst freue. Um 11 Schulschluß, und dann kann ich mit mir und Ihnen allein sein. Heute habe ich mich gefürchtet vor diesem Tag. Der Himmel ist wieder grau. Die trüben Gedanken kommen wieder und die böse Erinnerung plagt mich.

[OBF-410111-001-01]

½ 3 Uhr ist es. Alles sitzt im Kino. Dein Hubo mag nicht. So beim lieben seltenen Tageslichte im Kino, das gefällt mir schon nicht. Der Flimmerfritze, der heute da ist, hat einen miesen Apparat, er hat nicht genug Helligkeit, den Augen tut es weh – und Dein Hubo mag auch keine fremden Geschichten hören und sehen, und immer andre Frauen...

[OBF-410111-002-01]

Heute ergeht es mir fast ebenso wie Dir. Gleich 8 Uhr am Abend ist's, jetzt erst kann ich mich ganz zu Dir wenden, Du! Heute früh habe ich mit Mutsch gewaschen, Unterwäsche u.s.w.[,] es war eine ganze Menge wieder. Dann muß ich hier erst noch eine Geschichte einflechten; denn deren Übel wurde heute früh mit behoben!

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Aber so allein, wie Du warst, ist noch schmerzlicher – alles Sehnen steigt dann ungehemmt auf und alle düsteren Gedanken. Mein Herzlieb ist schon so stark geworden – und geduldig – und tapfer – und der Hubo braucht sich nimmer so darum zu sorgen, daß es nicht fertig wird mit sich.

[OBF-410201-002-01]

Meine Hände wollen noch garnicht so recht wie ich will! Sie sind noch ganz steif und ungelenk – ach überhaupt, Morgen habe ich Dienst in der Pfarre (wo jetzt der Kälte wegen Gottesdienst gehalten wird). Nachfeier für den 30. Januar. Wir singen ein komisches Lied, aus einem Buche, das eigens Lieder für Deutsche Christen enthält. Ich finde es so blöd, daß ich mir nicht mal die Mühe machte, es zu merken.

[OBF-381124-001-01]

Ein paar Worte zu den Bildern. Die Nummerierung 13 l [sic] stammt vom Photographen. Zu 1) gut. Zu 2) gut im Ausschnitt, ein wenig verwackelt.

[OBF-411104-002-01]

Nichts, was wir recht erleben, was uns bewegt und tief berührt, ist verloren. Es hinterläßt seine Spuren und es geht mit uns.

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Ob Du auch an mich denkst? Herzelein! Ich sitze in Deinem Schlafanzug auf dem Sofa, den Tisch herangerückt. Ach Du! Sei mir nicht böse, wenn ich heute nicht viel schreibe!

[OBF-411109-001-01]

Du wirst es mit mir fühlen nachträglich, daß wir von alldem froh angeregt waren und recht zufrieden im Angesicht der untergehenden Sonne, der Bucht mit ihrer Stadt dahin marschierten auf der schönen, uns nun schon vertrauten Straße. Wir

[OBF-381129-002-01]

Man möchte meinen, ein Sonntag sei wie der andere, aber dem ist nicht so. Die Sonntage haben ihr eigenes Gesicht wie die Jahreszeiten. Ein Frühlingssonntag ist anders als ein Sonntag im Herbst.

[OBF-381202-001-01]

14 Tage sind fast darüber vergangen, daß wir uns sahen. Die Eindrücke verblassen. 14 Tage sind noch hin, ehe wir uns wiedersehen. Da treten die Briefe wieder in ihre Rechte. Es ist etwas Eigenes um so einen Brief.