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Daß sie das schöne Herrenzimmer verkauft, das wundert mich sehr. Ich denke, daß sie Geld braucht, weil ja alle die Mietzinssteuer vorausbezahlen müssen. Sie ist zur Hausbesitzerin geworden unverhofft und hat sicher selbst kein Vermögen, um nun den Bestimmungen gerecht zu werden. Ich muß immer daran denken, was diese Frau nun wohl alles durchhat mit ihren 50 Jahren. Einer Frau den Mann genommen, das ist nicht schön.

[OBF-421227-001-01]

Zum morgen noch erkundigte ich mich nach dem Dienst und gingt triumphierend mit dem Bescheid davon, daß ich erst am Montag dran sei. Zu früh gejubelt. Im späten Vormittag rief er an – [Nordhoff], U.v.D., für einen, der übermorgen abkommandiert wird zum Kursus nach Nikolajew, wo Kamerad H. jetzt ist. Dagegen war nichts zu machen – und wenn ich nicht gerade erfreut war, so hat es mich doch in meinen Plänen auch nicht gestört, ach vor allem darin nicht, daß ich mit Dir alleinsein kann.

[OBF-421211-002-01]

Wir sangen auf den Gängen unsre Lieder, dann gingen wir mit den Gaben von Bett zu Bett und die Verslein wurden angesagt. Die Soldaten freuten sich sehr, das las man ihnen vom Gesicht ab. Die Frauenschaft hatte feinen Kuchen gebacken, da schmunzelten sie natürlich auch! Bis nach 5 Uhr dauerte das Ganze, weil wir diesmal in jedem Zimmer waren. Es dunkelte schon langsam, als wir heraustraten.

[OBF-421228-002-02]

Geliebtes Mannerli! Mein [Roland]! Liebstes Herzelein! Du! Zuerst muß ich doch nun zu Dir kommen, ehe ich eine andere Beschäftigung anfange! Du! Liebstes Herzelein! Ich hab doch kaum Zeit, all meine Briefschulden zu tilgen. Mal sehen, ob mir der Abend die Zeit gibt.

[OBF-430210-002-01]

Bald werden die Volksküchen eingerichtet werden, glaubst Du nicht auch? Ach, daran mag ich garnicht denken. Obwohl man uns versichert hat voriges Jahr, daß die Ernährungslage nicht schlechter wird, sondern besser. Ich glaube garnicht daran [...]

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Wo sind unsre Ferientage geblieben, die sorglosen, glückbesonnten Tage? Hart und jäh wurden sie abgebrochen von den wildbewegten Tagen dieser Woche, und es gibt kein Ausschwingen und Nachkosten.

[OBF-400701-002-01]

Es ist abends um sieben. Ich bin nun fertig mit meiner Arbeit, die ich mir für heute vorgenommen hatte; morgen muß ich mir erst Tüll kaufen, dann kann ich das Polterabendkleid vollends zu Ende arbeiten.

[OBF-400621-002-01]

Ich zeichne mir jetzt jeden neuen Sieg, jede Errungenschaft, jeden Vorstoß auf einer Karte an. Ist es nicht geradezu unwahrscheinlich, diese ungeheure Schnelligkeit, diese überlegene Schlagkraft die unser Heer entwickelt?

[OBF-400910-002-01]

Nun habe ich wieder mein liebes Zuhause um mich, und ich bin recht froh - fühle mich wohl. Gestern abend um 6 Uhr traf ich wieder hier ein.

[OBF-400919-001-01]

Mittagspause. Es geht eine laue Luft. Ich sitze auf meinem Schemel im Garten und nutze die Freizeit, Dir zu schreiben, denn heut abend drängen sich die Geschäfte wieder: Kartoffelschälen, Kino (Es ist auf heute verschoben worden). Neues Briefpapier. Ich bekam einen Block in der Kantine.

[OBF-400920-002-01]

Bei uns herrscht heute so ein toller Sturm, daß ich oben in meinem Dornröschenschloß fast meine, er müßte mich ausheben.

[OBF-410103-002-01]

Du! Du!! Wie soll ich denn heute anfangen? Herzlieb!! Zwei liebe Boten kamen heute früh zu mir, von Deiner lieben Hand. Geliebter!! Du machst mich ja so überglücklich!!

[OBF-411201-002-01]

Mittagsstunde ist. Stille rings um mich. Vater schläft. Mutter ist fortgegangen, zu Oma nach Mittelfrohna. Ich habe meine Küchenarbeit beendet und nun will ich erst noch ein Weilchen mit Dir plauschen, ehe ich an die anderen schreibe. Nach Breitenborn, auch eine kleine Anmeldung an die beiden Landwirte möchte ich loslassen.

[OBF-411211-002-01]

Ich bin allein heute. Erst am Abend um 6 [Uhr] kommt Vater heim. Und ich habe mir heute vorgenommen, ganz nur für Dich da zu sein. Mußt Dich nicht wundern, Herzlieb, wenn der Bote deshalb nicht dicker ausfällt! Man muß ja nicht alles Geschriebene auf einmal abschicken, gelt?!

[OBF-420101-001-01]

Kamerad H. hatte 2 Flaschen Bier getrunken und das Bauchel sich vollgestopft mit Kartoffelsalat – er sank wieder müde au sein Bettlein und hat brav geschlafen, während ich mit meiner Herzallerliebsten sprach – das war fein! Am liebsten bin ich doch mit Dir ganz allein!