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[OBF-420302-001-01]

Der Hauptfeldwebel hat heute seinen freien Nachmittag (in Wirklichkeit macht er blau heute, gestern war nämlich Unteroffiziersvergnügen(!), etwa 40 Blitzmädel halfen, das Vergnügen vollkommen zu machen – die armen Mädels).

[OBF-421101-001-01]

Roland schreibt, dass einige Kameraden ausgeschieden sind. Sie müssen woanders hin. Dadurch konnte sie ein Stockwerk tiefer ziehen mit bequemeren Wasch- und Toilettenmöglichkeiten. 4 "Nachzüglerbriefe" sind gekommen, nun fehlen nur noch 2 aus Sofia. Erst Sonntag schreibt er weiter an dem gleichen Brief. Er war im evangelischen Gottesdienst für den Reformationstag und ist begeistert von der Kirche. Der Gottesdienst ist auf Deutsch der Predigttext über ein Lutherwort. Herrlich war das Orgelbrausen. Er will Weihnachten dort auch in den Gemeindegottesdienst gehen. Nun endet der Brief, weil er Dienst tun muss.

[OBF-421113-002-01]

Wir haben umgeräumt zur Wintersaison! Das heißt so viel: der Küchentisch steht nun wieder vorn bei der Tür, damit man die Speisen bei der Hand hat, wenns [sic] nun so kalt wird – das Bänkel ist im Vorsaal aufgestellt. Mutsch hat noch feine Vorhänge drangemacht, weil die alten ganz zerschlissen waren. Schön sind sie, weiß mit blauen Streifen unten am Ende. Wenn Du nochmal heim darfst, bevor Frühling wird, dann kannst Du alles ja selber begutachten.

[OBF-430203-002-01]

Und am selben Tage geschieht das größte Herzeleid, das uns Deutschen bisher in diesem Kriege widerfahren ist. Der Kampf um Stalingrad ist zu Ende. Die 6. Armee steht nicht mehr. Alle sind von der Übermacht des Feindes erdrückt.

[OBF-430213-002-01]

Ach Herzelein, wie wenig Verständnis findet man aber heutzutage in dieser Angelegenheit, wenn man seine persönliche Freiheit wahren will. Wie wenig geht 'man' auf Eigenart und Wesen eines Menschen ein. Alle werden nach Nummern behandelt.

[OBF-430213-001-01]

Die Auslagen in den Geschäften? Nun, überall wird noch viel Obst angeboten, Äpfel zumal, aber auch Birnen und Weintrauben. An den wichtigsten Straßenkreuzungen stehen auch Händler, bäuerlich gekleidet zumeist in eine enganliegende weißwollene Hose, von der die weite Jacke glockenartig absteht.

[OBF-401205-001-01]

Ein unerhörter Liebhaber bin ich, Du! Dein Bote bleibt aus. Findet er sich gar nicht mehr? Morgen wird er kommen, doppelt vielleicht! Ach Du, ich bin so leicht nicht mehr bange um Dich!

[OBF-390130-002-01]

Draußen ziehen mit vernehmbarer Musik die Nationalsozialisten vorbei, nach dem Jahnhause zu, die Führerrede anzuhören. Obgleich ich mir einbilde, daß auch ich ein guter Nationalsozialist bin, halte ich es doch für wichtiger an meinen lieben Freund zu schreiben, als ebenfalls zuzuhören.