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Dann schreibt die Mutter noch etwas Ulkiges. Schon im vorhergehenden Brief schrieb sie, wie wir dazu dächten, sie will sich einen waschechten Wurzelwerkindianer eintun aus der Nachbarschaft. Ob wir auch einen wollen. [...] So ein Schelm! Jetzt wissen wir noch garnicht, ob wir nicht solche Aufgabe zu lösen haben in der eigenen Familie, gelt? Und so einen waschechten Schwarzen nähme ich schon garnicht an! Nein! Dafür brächte ich keine Liebe auf glaub ich.
Heute ist kein Bote gekommen von Dir. Das erste Mal setzt die Post damit heute aus. Aber ich denke nichts Schlimmes, der Brief wird irgendwo liegen geblieben sein und morgen sicher kommen. Weißt Du, was das Neueste ist bei uns? Zweierlei. Es hat heute zum ersten Male geschneit! Aber ganz naß nur. Und ich bin doch gleich mit den schönen Stiefelein zum Markt gegangen heute.
Dieser Mann wußte zu berichten, daß die R. verhältnismäßig früh heiraten. Und einmal war er zu einer Hochzeit geladen, auf dem Lande – da sei die Braut 16, der Bräutigam 21 gewesen. Er zeigte uns auch die Bilder (Lichtbilder) davon. In ihren hübschen Trachten sah man die Leutchen. Und er hob ganz besonders hervor, daß unter des Landbevölkerung noch das edelste Gemüt zu finden sei, offen herzlich, gastfreundlich, höflich, ehrlich – dies alles würde man [i]n der Stadt gewaltig vermissen.
Wieder geht ein Sonntag seinem Ende zu; er war wie so viele Tage in diesem Monat sind, regnerisch und kalt. Ich bin heute noch nicht einmal bis vor die Tür gekommen, schon wenn ich durch's Fenster schaue, überkommt mich ein Frösteln und weil mir sowieso nicht ganz gut ist, so habe ich den heutigen Sonntag ausgefüllt so, daß ich mir ein wenig Ruhe gönnen kann, während doch dabei die Stunden nicht nutzlos vergehen.
Sonntag, am 17. November 1940. Herzallerliebster!! Mein lieber, guter [Roland] Du!! Geliebter mein!! Sonntagabend ist, das Haus ist still — die Eltern schlafen, die anderen sind aus. Und ich bin nun allein mit meinem Allerliebsten!! War heut früh noch einmal im Gottesdienst, das letzte Mal in [...]
Du!! Wie soll ich denn nun anfangen mit der Botschaft, die ich Dir bringen will? Ach, Du!!! Hast Du es nicht schon gefühlt heute früh, genau um 700, mit dem Glockenschlag? Du mußt es ja doch gefühlt haben — Du — so jäh, so heftig und so innig, fest dachte ich an Dich, mein Herz!!
Meine Hände wollen noch garnicht so recht wie ich will! Sie sind noch ganz steif und ungelenk – ach überhaupt, Morgen habe ich Dienst in der Pfarre (wo jetzt der Kälte wegen Gottesdienst gehalten wird). Nachfeier für den 30. Januar. Wir singen ein komisches Lied, aus einem Buche, das eigens Lieder für Deutsche Christen enthält. Ich finde es so blöd, daß ich mir nicht mal die Mühe machte, es zu merken.