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Siehst, nun ist er schon zweistellig der Januar. Wir kriegen ihn schon hin. Aber lang ist er! Du! Daß ihr so wenig Kohlen habt, wie kommt denn das? Du!! Paß mal auf! Frag doch mal – ganz auf eigne Faust zunächst – was ein Gas- oder ein elektrischer Ofen kostet, weißt, so wie wir in Kamenz im Bad stehen haben.
In dem Wunsch, mich in Mutterpflichten üben zu können, liegt im Grunde auch ein Dienst aus Liebe verborge[n]. Du und ich – die wir gewillt sind, ein Neues in dieser Welt darzustellen, die wir unsre Liebe einst auch krönen möchten mit dem Höchsten und Besten – die wir Kraft in uns spüren, unsre Liebe gut und glückhaft zu krönen, Du!!
Wie soll ich nun beginnen, Dir die ersten Eindrücke zu schildern. Der Balkan ist ein Land der Gegensätze. So in der Natur: heiße Sommer – kalte Winter. In der Zusammensetzung der Bevölkerung: primitiv – bäuerlich – fremdartig und modern – städtisch – an der westlichen Kultur ausgerichtet. Zwischen bodenständigen einfachen Häusern, nicht nur nach der Front verputzt, stehen moderne Bauten.
Endlich, endlich, so sage auch ich dankbar und froh, daß wir uns nun wieder die Hände reichen, Geliebte! Deine lieben Boten vom 3. 5. und 6. April kamen heute zu mir als liebste Osterüberraschung, Du!! Einer, der vom Freitag, den 4. April, scheint zu fehlen. Er wird noch kommen. Ach Herzlieb!
½ 3 Uhr ist es. Alles sitzt im Kino. Dein Hubo mag nicht. So beim lieben seltenen Tageslichte im Kino, das gefällt mir schon nicht. Der Flimmerfritze, der heute da ist, hat einen miesen Apparat, er hat nicht genug Helligkeit, den Augen tut es weh – und Dein Hubo mag auch keine fremden Geschichten hören und sehen, und immer andre Frauen...
Heute ergeht es mir fast ebenso wie Dir. Gleich 8 Uhr am Abend ist's, jetzt erst kann ich mich ganz zu Dir wenden, Du! Heute früh habe ich mit Mutsch gewaschen, Unterwäsche u.s.w.[,] es war eine ganze Menge wieder. Dann muß ich hier erst noch eine Geschichte einflechten; denn deren Übel wurde heute früh mit behoben!
Meine Hände wollen noch garnicht so recht wie ich will! Sie sind noch ganz steif und ungelenk – ach überhaupt, Morgen habe ich Dienst in der Pfarre (wo jetzt der Kälte wegen Gottesdienst gehalten wird). Nachfeier für den 30. Januar. Wir singen ein komisches Lied, aus einem Buche, das eigens Lieder für Deutsche Christen enthält. Ich finde es so blöd, daß ich mir nicht mal die Mühe machte, es zu merken.
Sonntag, den 9. Februar 1941. Mein liebes, liebes, teures Herz! Geliebte!! Meine liebe, liebe [Hilde] Du!!! Dein lieber Bote vom Freitag ist bei mir – wie Du es wünschtest – und weil Du ihn so lieb besorgtest. – Herzlieb! Nun ist Sonntag und Sonnentag bei mir – nun bist Du bei mir! Du!!! Du!!!!! Er [...]