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Ein trüber Sonntag ist heute. Ich lasse mich vom Wetter so leicht nicht irre machen. Aber es ist gut, daß ich heute dieses Päckchen abschicken kann, mit dem ich Dir eine kleine Freude machen möchte. Du wolltest Schreibpapier haben. Unser Kantinier ist eben jetzt ausverkauft in diesem Artikel.
Siehst, nun ist er schon zweistellig der Januar. Wir kriegen ihn schon hin. Aber lang ist er! Du! Daß ihr so wenig Kohlen habt, wie kommt denn das? Du!! Paß mal auf! Frag doch mal – ganz auf eigne Faust zunächst – was ein Gas- oder ein elektrischer Ofen kostet, weißt, so wie wir in Kamenz im Bad stehen haben.
Du!! Ich bin aber jetzt so müde, daß ich gleich umsinken könnte in meine Sofaecke und schlafen! Wunderst Dich warum? Den ganzen Vormittag bin ich rumher gerannt; nach dem Essen schnell Vatern seins hingeschafft, da war ich gleich mit bei Hilde K., ob die Bilder fertig wären, von der Skipartie!
Sonnabend, den 22. März 1941 Mein liebes, teures Herz! Herzallerliebste! Meine liebe [Hilde]! [ Der letzte Maschinenwechsel und längere Aufenthalt vor unserem ersten Ziel. Wir sind 150 km vor S. [sic] Ein herrlicher Tag ist draußen heute, frisch aber mit Frühlingsahnen geht die Luft. Wo wir eben [...]
½ 3 Uhr ist es. Alles sitzt im Kino. Dein Hubo mag nicht. So beim lieben seltenen Tageslichte im Kino, das gefällt mir schon nicht. Der Flimmerfritze, der heute da ist, hat einen miesen Apparat, er hat nicht genug Helligkeit, den Augen tut es weh – und Dein Hubo mag auch keine fremden Geschichten hören und sehen, und immer andre Frauen...
Aber so allein, wie Du warst, ist noch schmerzlicher – alles Sehnen steigt dann ungehemmt auf und alle düsteren Gedanken. Mein Herzlieb ist schon so stark geworden – und geduldig – und tapfer – und der Hubo braucht sich nimmer so darum zu sorgen, daß es nicht fertig wird mit sich.
Ich war doch mit meinen Gedanken gar nicht recht bei meiner Arbeit heute – ach Du, ich bin es ja so oft nicht – habe immer darnach ausgeschaut, auszubrennen und mit Dir zu plaudern; aber es ging nicht. Und nun ist es doch schon wieder spät am Abend. Die Mittagfreizeit haben wir uns über Geschäften verlaufen. Kamerad H. wollte Wolle kaufen, Wolle wollt er kaufen. Und ich war ihm behilflich.
Nun ist der liebe Vater da! Weißt Du denn auch, wie spät es ist, wenn ich Dir schreibe? Rate nur mal! Um 11 Uhr abends! Du!! Um vormittags 1100 [Uhr] kam er an mit dem Zügle. Gut sieht er aus! Und ist aufgeräumt! Ich freue mich über ihn. Er kam nochmal beladen an mit geheimnisvollen Dingen, aber die Mutsch mußte alles verstecken bis zum Fest!