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Der Dienst war nicht weiter anstrengend. Immer Durchgangsverkehr im Wehrmachtraum. Ich habe Suppe ausgeteilt, gekocht und aufgewaschen. Gegen 8 Uhr abends war ruhige Zeit und diese Gelegenheit nutzte ich, die Hauptwachführerin zu fragen, ob ich meinen Dienst beenden darf, da 815 [Uhr] mein Zug fährt! Glück muß man haben! Genehmigt. Und schwupp! war ich um die Ecke.
Die Kinder waren lebhaft heute! So froh war ich, als es 6 Uhr war. Wir haben Tischschmuck für die Frauenschaft gebastelt, die morgen Abend Lichtlabend hält. Und weil es uns die Frauenschaftsleiterin so spät erst sagte, die olle Trine, müssen wir nun morgen Nachmittag bei Hilde L. noch bauen, 12 Mädchen sind als Helferinnen dabei.
Man möcht’ sich als Weibel auch sorgen um alles, wenn die bösen Soldaten das Mannerli gefangenhalten so lange, daß es wieder zum Junggesellen wird und aller liebenden Sorge entwächst. Aber ach – Du!!! Du!!! Nach diesen kleineren Sorgen hin brauche ich doch den Kopf nicht mir zerquälen: mein Schätzelein ist so artig und folgt lieb! Viel lieber sicher als ich, wo auf mich eine Mutsch aufpasst!
Es werden noch einmal bittere Vorwürfe kommen, kann ich mit denken, wenn diese Menschlein erwachsen sind und der Leere im Innern hilflos gegenüber stehen! Aber nur nicht so schwarz sehen! Gott sitzt noch immer im Regimente. Jedes Ding zu seiner Zeit. Ich kann es doch nimmermehr glauben, daß ein Christentum einer Wahnidee zum Opfer fällt.
Am 21. Dezember 1942. Mein lieber [Roland]! Rate mal, wo Dein Frauchen jetzt sitzt und an Dich denkt! Du! In Wittgensdorf auf dem pfiffigen Bahnhof! Na, nicht auf, sondern im Bahnhofe, Du! Und pfiffig ist’s hier auch nicht! Nein, sondern schön warm. Und neben mir steht ein Glas heißer Tee, den werde [...]
[Das Mannerli] war heute noch einmal zum Zahnarzt bestellt. Der hohle Weisheitszahn ist gefüllt worden – mit Zement – das ist eigentlich gar nicht ganz unzeitgemaß, anstatt Weisheit Zement. [...] Der Krieg vergeudet, verschwendet, verschlingt, ein schreckliches Ungeheuer. Und was er auch bringen mag, und wenn er den Sieg bringt – er zehrt am Marke jeden Volkes, er laugt und mergelt es aus.