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Ich schreibe Karteikarten, u. da fällt es gar nicht auf, wenn ich Dir jetzt schreibe. – Ich glaube fast, daß Herr K. (auch ein Chef) es eben doch gemerkt hat. Plötzlich stand er im Zimmer u. holte Frläulein B. zum Schreiben u. guckte dabei auf mich, ich hatte ihn gar nicht gesehen. Na, das ist ja auch einerlei. –
So bunt und farbenfroh wie der Herbsttag heute, so wechselvoll und reich an Erlebnissen steht in meiner Erinnerung der gestrige Tag und der Abend zuvor. Die Erlebnisse stürmten auf uns ein, sie waren nicht geplant, sie kamen gezogen wie das Wetter, wie der Elbstrom vor meinen Augen, und wir mußten darin schwimmen.
Kurz nach 4 Uhr ist es — ich hab den Tag endlich geschafft. Du, Liebster! Draußen scheint die Sonne, ach und überall, wohin ich sehe, ist's als sei alles vom Sonnenschein verklärt. Du! Die ganze große Seligkeit dieser vergangenen Tage trage ich noch in mir. Es war so schön bei Dir, Du!
Wieder geht ein Sonntag seinem Ende zu; er war wie so viele Tage in diesem Monat sind, regnerisch und kalt. Ich bin heute noch nicht einmal bis vor die Tür gekommen, schon wenn ich durch's Fenster schaue, überkommt mich ein Frösteln und weil mir sowieso nicht ganz gut ist, so habe ich den heutigen Sonntag ausgefüllt so, daß ich mir ein wenig Ruhe gönnen kann, während doch dabei die Stunden nicht nutzlos vergehen.
[Das Mannerli] war heute noch einmal zum Zahnarzt bestellt. Der hohle Weisheitszahn ist gefüllt worden – mit Zement – das ist eigentlich gar nicht ganz unzeitgemaß, anstatt Weisheit Zement. [...] Der Krieg vergeudet, verschwendet, verschlingt, ein schreckliches Ungeheuer. Und was er auch bringen mag, und wenn er den Sieg bringt – er zehrt am Marke jeden Volkes, er laugt und mergelt es aus.