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Ach Du! Man läßt mir doch garnicht mehr Ruhe, zu Dir zu kommen in aller Stille. Du! Du!!! Und es verlangt mich doch gerade in diesen Tagen so heiß nach Dir! Du!!! Deine große, reiche Liebe, die Du mir täglich schenkst in Deinen viellieben Boten – ach Du! Sie hat das Feuer meiner Liebe so heiß entfacht!

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Fast 3 Stunden dauerte es, ehe ich wieder daheim war. Ich bekam die Chemnitzer Zeitung in die Hand und sah auf der Vorderseite ein Bild von Lübeck, mit der Petrikirche und noch anderen Gebäuden. Die Stadt, das Nürnberg [des] Nordens, so schreibt man, ist vor einigen Tagen einem schlimmen Luftangriff anheim gefallen. Die prächtigsten Kirchen haben große Zerstörungen erlitten. Furchtbar sei es anzuschau[e]n.

[OBF-430222-002-01]

Du! Der Sonntag gestern ging doch so verkehrt aus. So verkehrt, daß ich Dir garnicht schreiben konnte, Du!!

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Fand doch Dein Fraule gestern garnicht die rechte Ruhe, zu Dir zu kommen, das Programm ging schief! Hör nur! Ich muß unsre Brotmarken verloren haben!

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Der Herr brachte mich an meinen Zug und stand eine Weile sinnend vor mir...und er sagte gar seltsame Worte zu mir.

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Heimlich hat es mir doch Spaß gemacht zu lesen, wie mein lieber, großer Junge verschämt und wohl darauf bedacht ist, daß niemand seine verliebte Anrede liest. Du!

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In Oberfrohna angelangt, galt meine erste Sorge (Du!! Bitte, bitte nicht eifersüchtig sein!) Vaters Koffer, weißt? Und wirklich, er stand schon da, ich war ja so froh.

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Es ist 3 Uhr vorbei. Draußen stürmt es noch immer und Wolkenfetzen jagen am Himmel lang. Die Flieger sind zu Gange, das ist Wetter für sie. Und der Tommy hat sich auch schon bis Leipzig gewagt (davon erfährt aber die Öffentlichkeit nichts), im Kreis Chemnitz wurde kein Alarm gegeben.

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Du! hast wohl heute mittag kurz vor 1 Uhr die Sondermeldung gehört? Ein 10 Stunden anhaltender Luftangriff auf London – fürchterliche Verheerungen! Das ist die Vergeltung für den feindlichen Angriff am 10. April auf Berlin

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Und gestern meldete der Rundfunk, daß sich Stalins Sohn mit einer Armee ergeben habe! Wenn doch bald dieser Grausamkeit da im Osten ein Ende gemacht würde! Zu fürchterlich alles! Aber Herzlieb! Heute will ich doch mit Dir von unsrer großen Freude reden – ich glaube, wir haben trotz der ernsten Zeit ein Recht darauf! Ja? Geliebter!!

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Ich konnte es doch heute kaum erwarten bis wieder die Stunde da war, da ich Dein denken kann. Geliebter! Es ist spät abends, wo ich hier bei Dir sitze und mit Dir rede. Aber nachts mögen wir doch gerade am liebsten miteinander recht lieb und heimlich plaudern gelt?

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Weißt Du, wie spät es jetzt ist, da ich Dein denke? Gleich um 9 [Uhr] abends! Ja – es wird immer später, daß ich zur Ruhe komme. Ich sitze inmitten eines Häufchens gelber Teigplätzchen, die ich der Reihe nach noch backen muß!

[OBF-411202-002-01]

Gleich zu Anfang habe ich eine seltene Frage an Dich! Hast Du etwa meinen Kork vom Tintenfäßchen gefunden in einem Deiner Päckchen? Ach, wie dumm! Du kannst sie ja noch garnicht empfangen haben!! Aber, Herzelein! Gib nur mal Obacht, gelt? Denn seit ich die Weihnachtspäckchen packte, ist mein Kork verschwunden!