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[OBF-420512-001-01]

„Abend ist es wieder über Wald und Feld säuselt Frieden nieder, und es ruht die Welt.“ Kennst doch auch das innige Liedlein. Stammt noch aus einer Zeit, da die Welt des nachts wirklich ruhte, nicht nur in den entlegenen Nestern wie heute.

[OBF-420601-001-01]

Viel versteht Dein Mannerli nicht von der Marine – wird ja auch nie damit renommieren, höchstens vor seinem Weiberl zum Spaße, werd mich auch immer hüten, mich in Gespräche darüber einzulassen – aber ich habe einmal gehört, daß die 101 eine gewisse Bedeutung hat beim Salutschießen. Und nun kommt doch heute von Dir der 101. Bote.

[OBF-420531-001-01]

Huch! Ist das eine Hitze heute! Schlafen kann man gar nicht zu einem Mittagsstündchen, die Stiegen sind zu hoch, wir haben unsere Netze noch nicht gespannt. Ich komm['] gleich ein bissel zu Dir, da ist es nicht so warm – und wenn es so warm wäre, würden wir es uns fein kühl machen!

[OBF-390408-001-01]

Es ist doch so notwendig, und es ist ein Glück, daß es in den Ferien möglich ist, einmal Abstand zu nehmen vom Tun und Schaffen, und es von anderen Standpunkten aus zu betrachten und zu überblicken.

[OBF-421227-001-01]

Zum morgen noch erkundigte ich mich nach dem Dienst und gingt triumphierend mit dem Bescheid davon, daß ich erst am Montag dran sei. Zu früh gejubelt. Im späten Vormittag rief er an – [Nordhoff], U.v.D., für einen, der übermorgen abkommandiert wird zum Kursus nach Nikolajew, wo Kamerad H. jetzt ist. Dagegen war nichts zu machen – und wenn ich nicht gerade erfreut war, so hat es mich doch in meinen Plänen auch nicht gestört, ach vor allem darin nicht, daß ich mit Dir alleinsein kann.

[OBF-380602-001-01]

Sie haben den Anstoß dazu gegeben, daß ich mich mehr als sonst mit mir selbst beschäftige. Auf meinen Spaziergängen und Wanderungen sind Sie mein unsichtbarer Begleiter und Zuhörer, der mich nötigt, Rechenschaft abzulegen, mich mitzuteilen und verständlich zu machen, sind Sie die geheimnisvolle Person, die mich nötigt, meine Sachen, mein Leben zu ordnen.

[OBF-430105-001-01]

Oh Geliebte, meine [Hilde]! Unsre Zeit ist solchem Blühen gar nicht der rechte Boden, und darum ist es doch auch so wunderselten geworden. Wer ein gläubiges, einfältiges Herze sich bewahren will, darf nicht mit der Menge gehen, denn dort ist Roheit [sic] und Gemeinheit, ist Flachheit, Treulosigkeit und Zynismus und Selbstbetrug – er muß einsam gehen und einen starken Willen haben, dennoch zu glauben, dennoch das Gute zu erstreben.

[OBF-430109-001-01]

So sind meine Gedanken gleich bei Hellmuth und Elfriede. Herzliebstes, weiß gar nicht, wie ich mir das denken soll: die Brustdrüsenentzündung operativ beseitigt, doch nicht die Brust ganz abgenommen – Ja, Herzallerliebstes, ein Kindlein bringt viel Freude und Sorge – und beide wiegen sie doppelt in dieser Zeit – und beim Mannerli, das Weib und Kind lassen muß und wieder ziehen, da wiegt die Sorge wohl mehr als doppelt. Soviel leichter doch, wenn die Eltern beide an den Sorgen tragen können, so viel leichter alles in der Geborgenheit und Stille des Friedens. Und vor Komplikationen ist keine Mutter sicher.

[OBF-430121-001-01]

Herzallerliebste mein! Zwei liebe Boten sind heute zu mir gekommen. Darunter auch der Nachzügler vom Dienstag. Er berichtet wieder einmal von einem Alarm, der nun mit dem heutigen Boten als ein blinder sich erwies. Komisch, daß erst die vielen Helfer nicht dawaren [sic], sodaß man Dich rief. Ist das ein böses, ruhloses Durcheinander – ich muß daran denken, wie die Menschen früher, als sie noch seßhafter waren, glücklicher dranwaren [sic], wie sie einander auch schneller zur Hand sein konnten mit Rat und Hilfe.

[OBF-400919-001-01]

Mittagspause. Es geht eine laue Luft. Ich sitze auf meinem Schemel im Garten und nutze die Freizeit, Dir zu schreiben, denn heut abend drängen sich die Geschäfte wieder: Kartoffelschälen, Kino (Es ist auf heute verschoben worden). Neues Briefpapier. Ich bekam einen Block in der Kantine.

[OBF-401217-001-01]

6 Uhr am Abend. Wir waren fertig mit unsrer Arbeit. Der Chef kam, um gegen seine Gewohnheit die Unterschriften in der Schreibtstube zu Vollziehen [sic]. Das ist eine so eigenartig, wohlige Stimmung für mich. Dann hat er die Abendpost durch, sie lag ihm vor.

[OBF-410131-001-01]

31 zählen wir heute! 31 lange Tage, 31 lange Briefe – rums – zu die Tür – der Februar beginnt, der kurze, 28 Tage – und nicht 28 Briefe – nein, nein! Du!!! Weniger Briefe und weniger Grüße und weniger Küsse – auf dem Papier! Aber dafür – Du! Du!! Herzlieb!

[OBF-381021-001-01]

Ich bin der Meinung, daß Sie Ihre Briefbogen falsch falten, irreführend falten. Wenn Seite 1 Innenseite ist, muß es 3 auch sein. Seiten nummerieren nimmt sich in Briefen nicht gut aus. Wenn ich Ihren letzten Brief lese, erwische ich konstant auf dem 2. Bogen die falsche Seite.

[OBF-410104-001-01]

Du, ich glaube, die Post ist jetzt außer Rand und Band. Ist ja auch kein Wunder.: Neujahrsverkehr, Zugverspätungen wegen Eurem vielen Schnee, Alarme. Bei uns kommen jetzt täglich auch 2 große Postsäcke an, Weihnachtssendungen zumeist, viele Pakete schon beschädigt.

[OBF-410109-001-01]

Was Du in Deinem lieben Boten von gestern angerührt hast, das beschäftigt mich ja noch so.

[OBF-410114-001-01]

Siehst Du Deinen Bub sitzen? An der alten klapperdürren Schreibmaschine – zur rechten liegt, was er abschreiben soll – und zur linken? – dar liegen zwei ganz, ganz dicke Briefe – Du!!

[OBF-381124-001-01]

Ein paar Worte zu den Bildern. Die Nummerierung 13 l [sic] stammt vom Photographen. Zu 1) gut. Zu 2) gut im Ausschnitt, ein wenig verwackelt.

[OBF-411104-001-02]

Weißt, die Liebe, wie sie zwischen uns ist, sie hat etwas Zeitloses – sie gemahnt an die ehernen Bahnen der Sterne. So, wie wir zueinander in Liebe entbrannten, so andere Paare schon vor hundert und tausend Jahren vor uns.

[OBF-410402-001-01]

2 liebe Boten sind wieder in meine Hände gelangt, die vom 22. und 24. März. Ach Herzlieb! Sooviel Geduld hast Du noch haben müssen und ich weiß nicht mal, ob Du heute schon etwas von mir in Händen hast.

[OBF-381220-001-01]

Nun ist Weihnachten heran. Als Kinder haben wir uns eigentlich nur darauf gefreut, auf diese freudvolle, geheimnisreiche Zeit, in der auch die Erwachsenen Freude empfanden und sich den Kindern so ganz widmeten.

[OBF-390113-001-01]

Am Sonntagabend zwischen 7 u. 8 bin ich am Bahnhof Ulbersdorf wieder hinaufgestiegen in meine Welt und meine Wirklichkeit.

[OBF-420106-001-01]

Die Aufforderung zur Meldung von Fachkräften, darunter auch den Lehrern, wird nun auch für unseren Bereich unverzüglich angeordnet. Morgen schon nehme ich die Sache in Arbeit.