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Du! Scheuern laß ich Dich da nicht schon wieder – oder häkeln, oder stricken. Ob wir einen Tag auch mal richtig faulenzen können? Ich trau es meinem Weiberl schon zu! Du weißt, dem trau ich doch überhaupt allerlei zu – alles, was d man dem herzallerliebsten Weiberl zutrauen kann.

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Schwül ist es heute wieder! Und nachher, um 4 Uhr, sollen wir Exerzierdienst haben! Vielleicht ist es den Herren Unteroffizieren auch zu warm. Ich habe eben ein Mittagsschläfchen gehalten – und nun komme ich gleich erstmal ein Weilchen zu Dir – bei Dir ist es nicht so sehr warm.

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Nun komme ich doch schon wieder zu Dir, mein Herzelein! Ach Du! Ich komme doch soo gerne! Und [ich] käme zu jeder Stunde, ja Du! Wenn ich immer so viel Zeit übrig hätte! Und wenn ich mich nicht vor den Eltern schämte. Ach schämen, das ist wohl nicht der rechte Ausdruck.

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Huch! Ist das eine Hitze heute! Schlafen kann man gar nicht zu einem Mittagsstündchen, die Stiegen sind zu hoch, wir haben unsere Netze noch nicht gespannt. Ich komm['] gleich ein bissel zu Dir, da ist es nicht so warm – und wenn es so warm wäre, würden wir es uns fein kühl machen!

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Viel versteht Dein Mannerli nicht von der Marine – wird ja auch nie damit renommieren, höchstens vor seinem Weiberl zum Spaße, werd mich auch immer hüten, mich in Gespräche darüber einzulassen – aber ich habe einmal gehört, daß die 101 eine gewisse Bedeutung hat beim Salutschießen. Und nun kommt doch heute von Dir der 101. Bote.

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Ach Du! Man läßt mir doch garnicht mehr Ruhe, zu Dir zu kommen in aller Stille. Du! Du!!! Und es verlangt mich doch gerade in diesen Tagen so heiß nach Dir! Du!!! Deine große, reiche Liebe, die Du mir täglich schenkst in Deinen viellieben Boten – ach Du! Sie hat das Feuer meiner Liebe so heiß entfacht!

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Herzelein! Solange die liebe Mutsch Arbeit hat, kann ich Deine Stellung gar nicht bedroht sehen, kann es nicht schwer sein, sie zu verteidigen. Bedenke, daß Du mit Deinem Verbleiben zu Hause die letzte Kraftreserve, den letzten Kräftevorrat verteidigst.

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Morgens ½ 7 sind wir aufgestanden, Mutsch und ich. Und weil die Sonne schien, lockte es uns, auf den Wochenmarkt zu gehen. Und wir stiefelten los, gleich nach dem Kaffeetrinken. Wie Du weißt, sind jetzt die Grünwarenbezugskarten ausgegeben, die Tage des Wochenmarktes sind gezählt.

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Es ist noch Dienst. Aber ich bin so fein allein und komme gleich einmal zu Dir! Wirst vielleicht eben aus Deinem Dienst zurücksein, von Deinen Lieben – und nun wartet zu Haus Dein großer Bub – wartet auf sein Herzlieb, daß es zu ihm kommt – ach, und wenn es müde ist, daß es nur bei ihm ausruht, daß es sich an ihn lehnt, daß es in seinen Armen ruht – das ist doch schon alles Glück, Du!

[OBF-420603-002-01]

Ich muß mich erst einmal zu Dir setzen nun, wenn ich vielleicht auch nicht zu Ende komme mit meinem Briefe; denn die Uhr zeigt jetzt eben 600 und um 8 Uhr müssen wir in den Luftschutz. Ach, wenn es nur erst zu Ende ginge mit dem ewigen Luftschutz. Am Sonntagfrüh das letzte Mal vorläufig.

[OBF-420603-001-01]

Feines Wetter ist bei uns seit gestern: Es regnet. Ja, das ist ein richtiges Wunder, das man bestaunt, ein Schauspiel, wenn der große Sandplatz zur Planschewiese wird, wenn alles vor dem Regen flüchtet.

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Gleich wird es ganz still sein im Hause. Die Kompanie steht unten angetreten. Sie soll an der Beisetzung eines Matrosen teilnehmen, der durch leichtsinnigen Umgang mit der Schußwaffe sein Leben verlor. Um 3 Uhr ist es am Nachmittag.

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Und wenn es einmal eine Wolke wäre, Dein Sonnenstrahl steht dahinter und scheint hindurch – und mein Herzblümlein, steckt hinter der Wolke und wartet auf seinen Sonnenschein! Herzelein! Unwandelbar ist unsre Liebe – das Beständigste hier auf Erden, so beständig wie unser Leben selber!

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Wie bist Du sooo lieb zu mir gekommen! Mein [Roland]! Ich danke Dir doch von ganzem Herzen! Du!!! Du!!!!! Ich bin wieder daheim und eben habe ich ausgeschlafen, Herzlieb! Ich muß Dir nun zuerst ganz lieb und herzlich danken, Du! Und ganz lieb Dich herzen und küssen! Gestern kam ich beim besten Willen nicht dazu, Dir zu schreiben.

[OBF-420609-002-01]

Oh Du!!! Du!!!!! Wie sehr ich mich doch freue, Du!!!!! Und ich weiß doch, Geliebter! Daß Du Dich ebenso freuen mußt! Oh Herzelein! Ganz leise muß ich mich doch erst freuen – aber es will mir kaum noch gelingen, Du! Weil ich mich zu sehr nach Dir sehne, zu sehr! Ach, Herrgott im Himmel! Sei uns gnädig!

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[Das Mannerli] war heute noch einmal zum Zahnarzt bestellt. Der hohle Weisheitszahn ist gefüllt worden – mit Zement – das ist eigentlich gar nicht ganz unzeitgemaß, anstatt Weisheit Zement. [...] Der Krieg vergeudet, verschwendet, verschlingt, ein schreckliches Ungeheuer. Und was er auch bringen mag, und wenn er den Sieg bringt – er zehrt am Marke jeden Volkes, er laugt und mergelt es aus.

[OBF-420615-001-01]

Oh Geliebte! Ich war es doch vor kurzen noch gewöhnt, alle Wege allein zu gehen, alles mit mir selber abzumachen. Ach, mag es Dich ganz glücklich machen zu wissen: daß ich ohne Dich gar nimmer gehen kann und mag! Ich kann nicht mehr sein ohne Dich, Geliebte!!! Und Du bist nun auch mit mir, solange ich lebe!

[OBF-420621-002-01]

Eben verklang eine Sondermeldung im Rundfunk. Ein großer Teil der Festung Tobruk ist in deutschen Händen! Man hat die Übergabe angeboten! Es „rommelt“ in Afrika!! Wir freuen uns so von Herzen über diesen großen Sieg!

[OBF-420623-002-01]

Nun ist schon Dienstag und heute kann aber kommen was will, ich schreibe Dir, Du mein liebes Herzelein! Prachtvolles Wetter ist, seit ich hier bin, daran habe ich meine Freude; denn ich kann doch faulenzen Herzlieb! Einmal die Sonne genießen von früh bis abends

[OBF-420626-002-01]

Du! Nun ist Abend geworden und ich kann mich zu Dir setzen, zwar ist das Abendbrot noch nicht vorbei, doch die Zeit bis dahin will ich mit Dir verplaudern. Du!! Die Sonne hatte sich ein wenig verkrochen und die Luft [w]ar recht abgekühlt, so bin ich heute einmal nicht sonnenbaden gegangen auf den H., sondern habe mich fein nützlich gemacht im Hause.

[OBF-420714-002-01]

Die Liebe, die mich beseelt, die rechtet nie. Ich habe Dich geliebt von Anbeginn, habe Dich geliebt, wie man nur einen Menschen lieben kann. Und dieses wundertiefe Erleben, es ist nie, nie mehr aus meinem Herzen fortzuwischen. Und mit aller Liebe zu Dir im Herzen werde ich einmal aus diesem Leben scheiden, das weiß ich so gewiß, wie Du mich liebst.

[OBF-420729-001-01]

Sie leben in beständiger Sorge und sind heute in verständlicher Aufregung. Das größte und älteste Krankenhaus der Stadt soll vollkommen eingeäschert sein. Hier zeigt der Krieg seine scheußlichste Fratze und alter Hass wird geschürt, nach Rache schreit diese Tat – und so steigert sich die Bestialität. Demn einen Hamburger Kameraden hat seine Frau 14 Tage ohne Nachricht gelassen – was hat er gewartet und gerätselt!

[OBF-420805-001-01]

Heute früh sind wir doch zur Geländeübung ausmarschiert, die ganze Kompanie – den ganzen Bimmelbammel umgehängt: Stahlhelm, Gasmaske. Zeitiger brauchten wir nicht aufzustehen. Die Feindpartei war schon eine halbe Stunde früher aufgebrochen. Es gab also ein richtiges Soldatenspiel, das der Wirklichkeit natürlich nicht entsprechen kann.

[OBF-420910-002-01]

Als ich den Brief erbrach, da spürte ich ja gleich an der Anrede, daß etwas Besondres sein müßte heut'! Ein Jubel, ein unterdrücktes Jauchzen schwang darin, Du! Ach, ich habe es doch gleich gespürt!! Und dann beim Weiterlesen, ach da wurde es mir ja dann bestätigt, was ich in seliger Ahnung mir selbst prophezeite!! Geliebter!! Geliebter! Du! Du willst zu mir kommen! Herzallerliebster! Du willst zu mir kommen!!! Ach – Herzelein!

[OBF-420910-001-01]

Vorbei ist nun die dumme Fragerei, gut vorbei, Herzelein. Ich war doch zuletzt ganz ungeduldig, denn die Uhr ging schon auf 11, und um 10 Uhr begehrt doch ein Bote schon Einlaß, den ich nur ganz gezwungen warten lasse. Kennst Du ihn wohl? Der Tag und Nacht zum Mannerli kommen darf [...]