Zeige Ergebnisse 1 bis 25 von 70
Du! Nun ist Abend geworden und ich kann mich zu Dir setzen, zwar ist das Abendbrot noch nicht vorbei, doch die Zeit bis dahin will ich mit Dir verplaudern. Du!! Die Sonne hatte sich ein wenig verkrochen und die Luft [w]ar recht abgekühlt, so bin ich heute einmal nicht sonnenbaden gegangen auf den H., sondern habe mich fein nützlich gemacht im Hause.
Nun werdet Ihr nochmal euren Lieblingsspaziergang machen und Abschied nehmen, für unbekannte Zeit. Auf die Berge werdet Ihr steigen, damit Euch alles noch einmal zu Füßen ausgebreitet liegt, was Ihr in dem verflossenen Jahre doch auch ein wenig lieb gewonnen habt in seiner fremden Schönheit. Die Stadt, die auch Euch beherbergte; Euer lieber Nachbar, der stolze Olymp!
Es ist doch wieder Abend geworden, da ich nun endlich mich zu Dir setzen kann. Der Tag war reich angefüllt mit Geschäften aller Art. Wie überhaupt der Freitag der heißeste Tag in der Woche ist. Frühmorgens beginne ich mit dem Reinemachen, soviel Schmutz gibt es zwar nach dem großen Putz nicht gleich wieder.
Oh Du!!! Du!!!!! Wie sehr ich mich doch freue, Du!!!!! Und ich weiß doch, Geliebter! Daß Du Dich ebenso freuen mußt! Oh Herzelein! Ganz leise muß ich mich doch erst freuen – aber es will mir kaum noch gelingen, Du! Weil ich mich zu sehr nach Dir sehne, zu sehr! Ach, Herrgott im Himmel! Sei uns gnädig!
Wie bist Du sooo lieb zu mir gekommen! Mein [Roland]! Ich danke Dir doch von ganzem Herzen! Du!!! Du!!!!! Ich bin wieder daheim und eben habe ich ausgeschlafen, Herzlieb! Ich muß Dir nun zuerst ganz lieb und herzlich danken, Du! Und ganz lieb Dich herzen und küssen! Gestern kam ich beim besten Willen nicht dazu, Dir zu schreiben.
Morgens ½ 7 sind wir aufgestanden, Mutsch und ich. Und weil die Sonne schien, lockte es uns, auf den Wochenmarkt zu gehen. Und wir stiefelten los, gleich nach dem Kaffeetrinken. Wie Du weißt, sind jetzt die Grünwarenbezugskarten ausgegeben, die Tage des Wochenmarktes sind gezählt.
Man will einfach garnicht daran erinnert sein, an das Gute, Edle, was doch in jedem Menschen zu einem gewissen Teile verborgen ruht. Die ganze Welt muß erst einmal wieder zur Ruhe kommen. Die Welt muß erst wieder befreit aufatmen können, nach diesem Kriege, dann erst, so glaube ich, kann das große Werk angefaßt werden, das Übel der Jetztzeit an der Wurzel zu packen.
Spaziergang durch die Straßen bewegte, das erzählst Du mir. Ich kann mich nach Deiner Schilderung so lebhaft in Deine Umgebung versetzen, ach – in Wirklichkeit würde mir alles noch viel fremder erscheinen, als in Gedanken heute. Und ich kann nur zu gut verstehen, daß Du nicht für Dein ganzes Leben dort bleiben möchtest.
Nun ist für mich Ruhepause – Wochenende. Die Uhr geht auf 3. Bei mir drinnen ist es schön warm. Draußen fällt noch immer Schnee. Es ist, als wollte unser Herrgott die ganze Erde zudecken für eine lange Zeit. Vielleicht wäre das gut so – dann würden die Menschen gezwungen, mit dem bösen Kriegsführen aufzuhören.