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[OBF-390408-001-01]

Es ist doch so notwendig, und es ist ein Glück, daß es in den Ferien möglich ist, einmal Abstand zu nehmen vom Tun und Schaffen, und es von anderen Standpunkten aus zu betrachten und zu überblicken.

[OBF-421109-001-01]

Im Brennpunkt des Interesses steht aber nun seit gestern Nordafrika. Hast Dir schon überlegt, wie die Pläne des Gegners sein könnten? Zweifrontenkrieg in Nordafrika – eine Zange gebildet mit der Absicht, nur und [sic] die Italiener aus Nordafrika zu verdrängen – Nordafrika als Stützpunkt für einen Angriff auf Stalin und den ganzen Balkan zu gewinnen und damit den Flügel unsres ganzen Ostfeldzuges zu bedrohen.

[OBF-421103-002-01]

Dann schreibt die Mutter noch etwas Ulkiges. Schon im vorhergehenden Brief schrieb sie, wie wir dazu dächten, sie will sich einen waschechten Wurzelwerkindianer eintun aus der Nachbarschaft. Ob wir auch einen wollen. [...] So ein Schelm! Jetzt wissen wir noch garnicht, ob wir nicht solche Aufgabe zu lösen haben in der eigenen Familie, gelt? Und so einen waschechten Schwarzen nähme ich schon garnicht an! Nein! Dafür brächte ich keine Liebe auf glaub ich.

[OBF-421108-002-01]

Die Sonntagsnachmittagstille umfängt mich, es ist 3 Uhr vorbei und ich komme nun zuerst zu Dir, mein liebstes Herz. Mutsch näht auf der Maschine, sie bessert Wäsche aus und Vater schläft auf dem Sofa. Sagte ich Dir schon, daß ich umgeräumt habe? Das Sofa steht jetzt unter dem linken Fenster und reicht gerade bis ans rechte so heran, daß man es noch bequem öffnen kann. Der Tisch steht vorm Sofa und auf der früheren Sofaseite steht ein Stuhl, das Fußbänkel in Ofennähe.

[OBF-430206-002-01]

106. Sonnabend, am 6. Februar 1943. Geliebtes Herzelein! Mein Geliebter [Roland]! Du!!!!! Nun komme ich doch zu Dir! Schätzeli! Bin soweit fertig mit meiner Arbeit. Nachher will ich nochmal zum Milchmann und in die Stadt nach Stoff für Vaters Oberhemd, das wir ausbessern wollen. Anschließend will [...]

[OBF-430207-002-01]

Wir hatten heute Nacht 4 Mann Einquartierung! Als ich gestern gegen Abend von Limbach heimkomme, ist Besuch da: M.s aus Chemnitz. Ich war sprachlos. Sie wollten übers Wochenende zu Oma, weil Onkel Fritz wahrscheinlich zum letzten Mal auf Urlaub zuhause ist, er soll ins Feld kommen.

[OBF-430210-001-01]

„Von der Biskaya bis zum Nordkap stehen wir –" Ja, stehen wir – und nun müßten wir den Frieden diktieren können [...] und vorwärts kämpfen müssen wir, wenn dieser Krieg überhaupt siegreich beendet werden soll. Ungeheuer schwer will uns das im Augenblicke erscheinen.

[OBF-400902-002-01]

Den ganzen, langen Montag hab ich Dich verfolgt mit meinen Gedanken. Jede Umsteigestadion [sic], jeden Aufenthalt, die lange Wartezeit bis es mittags 1200 war, alles hab ich verfolgt. Ja und dann, Du? Von da ab konnte ich Dich nicht mehr finden, und ich quälte mich auch nicht, zu rätseln, wohin die Fahrt gegangen sein mag

[OBF-400918-002-01]

Hast also am Sonntag doch ein wenig Sonnenschein gehabt, das freut mich für Dich. Ja, das wird nun nicht besser, die Jahreszeit betrachtet; mußt dann wohl oder übel mit drinnen sitzen bei den öden Gesellen.

[OBF-400930-002-01]

Tief aufatmen kann ich nun - die Bande ist fort! Eigentlich ist das ein häßlicher Zug, so von Besuch zu reden. Aber glaubst [Du], hier habe ich dabei nicht gelogen; die Kinder betrachtet. Heute früh um 9 sind sie fort, erst nochmal zur Oma nach Mittelfrohna.

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Heute früh erhielt ich Ihren Brief. Die Nachricht vom Heimgange Ihrer lieben Großmutter hat mich erschüttert. Wie unerforschlich sind doch Gottes Wege. Sie haben alle die furchtbaren Stunden miterlebt, machtlos dem Schicksal gegenüber. Und für einen empfindsamen Menschen wohl das Schlimmste — Einsamkeit im Herzen.

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Sie schrieben, daß Ihnen eine Art Lexikon (‚Allbuch’ liest man jetzt manchmal verdeutscht) in die Hände gefallen ist. Gebrauchen Sie es nur richtig: Schlagen Sie nach, wenn Ihnen etwas aufstößt, nicht Kraut und Rüben durcheinanderlesen!

[OBF-401209-002-01]

Die Mutsch sitzt mir gegenüber — ja, sie ist heut noch daheim! — und liest Rosinen aus, macht Mandeln aus, alles Geschäfte, die Deiner [Hilde] die Geduld ausgehn lassen — Du!!

[OBF-401210-001-01]

Welcher Soldat kriegt wohl die schönsten und treuesten Briefe? Ach Geliebte! Soll ich Dich loben? Es ginge ja doch daneben, und ich mag es nicht?. Soll ich Dir sagen, wie glücklich ich bin und wie ich Dich liebe und noch viel lieber gewinnen will?

[OBF-401212-002-01]

Gleich ist es 300, ich bin mit meinen Backsachen startbereit. Es waren doch noch etliche Handgriffe, trotzdem mir die Mutsch schon vorgearbeitet hatte. Das Mehl habe ich gestern schon abgewogen und mit der Milch noch abends rüber zum Bäcker gebracht.

[OBF-401213-002-01]

Ein Tag folgt dem andern; gleich grau, gleich trübe sind sie jetzt immer. Flocken fallen, lautlos – Tag und Nacht. Sie decken alles zu, bedecken die nackte, frierende Erde mit ihrer warmen Hülle.

[OBF-401215-002-01]

Du!! Wie soll ich denn nun anfangen mit der Botschaft, die ich Dir bringen will? Ach, Du!!! Hast Du es nicht schon gefühlt heute früh, genau um 700, mit dem Glockenschlag? Du mußt es ja doch gefühlt haben — Du — so jäh, so heftig und so innig, fest dachte ich an Dich, mein Herz!!

[OBF-401218-001-01]

Geliebte! Die große Freude erfüllt mich noch ganz. So wie Dir ist's friedlich in mir geworden. Wie ein Druck ist es von mir gewichen. Ich habe ihn wieder und wieder lesen müssen, Deinen Glücksboten, Du!

[OBF-410205-002-01]

Nun bin ich endlich wieder daheim. Müde, hungrig, erfroren. Ach – es war richtig ein verlorener Tag heute, bis auf die Freude, die wir Tante Marthel machen konnten mit unserem Besuch.

[OBF-411113-002-01]

Und wenn ich nun unser Kindlein trüge, müßte sich nicht alle Unrast und Unruhe und Sorge und Sehnsucht auf das kleine Wesen übertragen?

[OBF-411229-001-01]

Herzelein! Herzensschätzelein! Nun leuchtet mir aus Deinen Augen das Glück – das Glück uns[e]rer Liebe! Du bist glücklich in meiner Liebe! Oh holder Widerschein! Oh beruhigender Widerklang!