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Zuerst will ich mich recht schön bedanken für den Kartengruß. Das war sehr lieb von Ihnen. Und was Sie da schreiben, von Hexen und Geistern, das bewog mich nachzudenken.

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Du hast uns schon alle in Aufruhr gebracht mit Deiner Urlaubsankündigung, Du!!!!! Und ich bin das närrische Huhn, das alle ansteckt mit seinem Drasch und seinem Rappell! Wir sind sooo in Erwartung alle, ach!

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Mit dem Heimatpoststempel kam gestern früh Dein lieber Brief bei mir an. Ich danke Dir recht sehr dafür.

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Ach, ich kann in den großen Jubel unsres Volkes noch gar nicht mit einstimmen; es ist mir noch unfaßbar das neueste, gewaltige Ereignis, ich bin ganz benommen. Die Menschen, die Zeitungen, die Nachrichten im Rundfunk, alle sind sie voller Triumph und Begeisterung.

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Nun halten mich Alltag und Pflicht wieder ganz umfangen. Auch die Pflicht Dir, Lieber, zu schreiben mahnt mich; wir haben es nach einem Beisammensein immer so gehalten, daß unsre Briefe sich kreuzen.

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Ich denke daran, daß dieses Ostern ein besonderes Fest für Dich ist. Du kannst in Deinem Berufe auf eine zehnjährige Tätigkeit zurückblicken. Meine Freude, meine Anerkennung möchte ich Dir so gern auf eine recht liebe Art kund tun.

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Ach Du! Vor 3 Wochen bist Du gekommen, heim zu mir! Nun sind wir [u]ns schon wieder aus den Augen, Schätzelein. Doch aus den Herzen verlieren wie einander nie – nie! Mein Geliebter! Mein [Roland]!! Du, der heutige Tag – brachte mir als größte Freude Deinen ersten Boten aus Wien. Herzlieb! Wieviel große, innige Freude war in mir, nun gehen doch die lieben Zeichen bald wieder ganz regelmäßig zwischen uns, Du! Du findest zu mir! Ich finde zu Dir! Immer – immer!!!

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Und es war eben Kirmesstimmung, trotz der Zeiten. Wir spannten uns auch gleich mit ein: Kuchenschneiden, Geschirr bereitstellen, ach und der hundert Handgriffe mehr. Um 3 [Uhr] ging dann der Drasch los und wir kamen nicht mehr zu Atem bis abends um 900 [Uhr]. Um die Zeit war die letzte Portion raus, dann hatte die liebe Seele Ruh! Durch das Prachtwetter hatten wir Gäste über Gäste!

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Sie werden unterdessen die Grüße von unserem fröhlichen Beisammensein erhalten haben, das wir am Polterabende unsrer Singstundenkameradin Ilse W. im Restaurant „Germania” abhielten. Heute nun, nachdem der kleine Rausch ausgeschlafen und die Trauung vollzogen ist, will ich Ihren lieben Brief beantworten.

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Ich frage mich, ob wohl in Lichtenhain auch solch herrliches Wetter ist? Manchmal bin ich traurig darüber, daß wir so weit voneinander entfernt sind. Auf meinem Wege begegneten mir viele junge Leute, Hand in Hand — die Soldaten haben ja noch Osterurlaub. Du darfst nicht denken, daß ich neidisch wäre!

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Eben wird es Tag, ein Herbstmorgen dämmert herauf – es ist 7 Uhr vorbei und ich habe, trotzdem unsre Leselampe brennt, schon die Rollos hochgezogen, damit ich dem lieben Tag nicht die Augen ausbrenne mit meinem künstlichen Licht! Die liebe Sonne wird, scheint mir, heute keine Kraft haben durch die dicken Wolken zu dringen; denn es sind arg dicke Regenwolken.

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Die Sonntagsnachmittagstille umfängt mich, es ist 3 Uhr vorbei und ich komme nun zuerst zu Dir, mein liebstes Herz. Mutsch näht auf der Maschine, sie bessert Wäsche aus und Vater schläft auf dem Sofa. Sagte ich Dir schon, daß ich umgeräumt habe? Das Sofa steht jetzt unter dem linken Fenster und reicht gerade bis ans rechte so heran, daß man es noch bequem öffnen kann. Der Tisch steht vorm Sofa und auf der früheren Sofaseite steht ein Stuhl, das Fußbänkel in Ofennähe.

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Wir haben umgeräumt zur Wintersaison! Das heißt so viel: der Küchentisch steht nun wieder vorn bei der Tür, damit man die Speisen bei der Hand hat, wenns [sic] nun so kalt wird – das Bänkel ist im Vorsaal aufgestellt. Mutsch hat noch feine Vorhänge drangemacht, weil die alten ganz zerschlissen waren. Schön sind sie, weiß mit blauen Streifen unten am Ende. Wenn Du nochmal heim darfst, bevor Frühling wird, dann kannst Du alles ja selber begutachten.

[OBF-390420-002-01]

Der Mittwoch, mein Geburtstag, stand so hell und sonnig [z]wischen den grauen Regentagen. Und das allein schon ließ mich froh sein. Den ganzen Vormittag bei der Arbeit war ich erfüllt von freudiger Erwartung.

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Mutter hat ein Geschäft abgeschlossen mit dem Weihnachtsmann! Das heißt, sie kann ein Geschäft abschließen, aber sie braucht dazu erst meine Zustimmung. Ach Du! Ich bin heimlich ganz entzückt! Wenn das zum Klappen käme! Geliebter, Geliebter!! Was könnte ich Dir für eine große Freude machen damit! Ach, ich glaube eine ganz große, Du!! Und es ist so ernst und es pressiert so damit, daß ich zu diesem Zwecke nach Kamenz fahren muß. Du! Erschrick nicht, Herzelein!

[OBF-421122-002-01]

Daß sie das schöne Herrenzimmer verkauft, das wundert mich sehr. Ich denke, daß sie Geld braucht, weil ja alle die Mietzinssteuer vorausbezahlen müssen. Sie ist zur Hausbesitzerin geworden unverhofft und hat sicher selbst kein Vermögen, um nun den Bestimmungen gerecht zu werden. Ich muß immer daran denken, was diese Frau nun wohl alles durchhat mit ihren 50 Jahren. Einer Frau den Mann genommen, das ist nicht schön.

[OBF-421124-002-01]

Ach, jetzt setz ich mich aber erst mal ganz fest auf meinen Allerwertesten. Immer war was andres los, das geht schon seit früh. Und ich sehne mich doch gerade heute so sehr nach Dir, Geliebter!

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Die Eltern haben doch heute Hochzeitstag! Den 23.! Und heute früh bin ich gleich zum Gärtner und holte einen Strauß Herbstastern, der am Mittag den weißgedeckten Tisch zierte. Die Eltern freuten sich, daß ich daran dachte. Und auf dem Weg besuchte ich M.s mit. Sie sagte mir, daß es bei Spediteur P. noch immer nicht geklappt hätte und ich sollte nur gleich selber mal anrufen. Tagsüber ist er aber auf Fahrt. Und ich bekam heute auch unser Hochzeitsgeschenk nachträglich!

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Wie lustig die Pferdegeschirre draußen bimmeln. Schön klingt das! Das ist immer das untrügliche Zeichen auch, daß nun Winter ist. Ob da bei Dir die Pferde auch im Winter Glockenzeug tragen? Du! Das erinnert mich so an die Kindertage, wenn ich nicht hinausdurfte [sic] in die Kälte und die Nase an’s Fenster drückte und dem Treiben draußen zusah. Eine Seligkeit für ‘ne Schlittenpartie zu Pferde. Bis auf den heutigen Tag wurde sie mir noch nicht erfüllt.

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Gestern buk ich ja auch 2 Kuchen! Weil wir nun einmal Vielfraße sind! Und ich muß doch Dein Teil mit essen!! Einen Kuchen aus Roggenmehl mit gekochten Kattoffeln und Marmelade gefüllt. Der schmeckt wie Marzipan – durch das Bittermandelöl Und einen Stollen aus Weizenmehl und rohen, ausgedrückten Karoffeln. Zitronat ist drin, schmeckt auch fein! Schade nur, daß man solchen Kartoffelkuchen nicht verschicken kann.

[OBF-390426-002-01]

Zuerst will ich Dir recht herzlich danken, für Deinen lieben Brief. Dank auch für Dein Kompliment; das aus des ‚Meisters’ Mund zu hören, hat mich fürchterlich stolz gemacht!!

[OBF-421203-002-01]

Für den Admiralsbesuch hattet Ihr alles so fein vorbereitet, er ist nicht gekommen, aber die Dekoration ist nun da. Na, da werde ich wohl dafür kommen müssen, gelt? Wart nur, soll bald geschehen! Ach — wie gerne käm ich hin zu Dir! Geliebter! Mein [Roland]! Hast nur meine Bilder bei Dir. Aber ich weiß, Du erlebst auch an ihnen innige Freude. Du sagst mirs', Du! Dein Eigen bin ich! Dein Eigen.

[OBF-421204-002-01]

Ach Du! Ich mag doch jetzt wirklich garnicht fort von hier, wo ich nun weiß, der Krieg dauert noch ein Weilchen und es könnte geschehen, daß man gar jahrelang wegbleiben muß, geht man schon einmal weg von Hause. Nein! Ich weiß warum ich hier bin! Muß ja immerfort daran denken, daß ich meinem Liebsten die Heimat halte! Unsere Heimat! Du!!

[OBF-421205-002-02]

Jetzt ist Abend. ½ 8 zeigt die Uhr. Du! Ich hab doch müssen richtig lachen heute, als Du mir in Deinem lieben Montagbrief nochmal richtig die Zeitverhältnisse auseinandersetzt. Ich weiß garnicht wie es kam, als ich an jenem Mittwoch wie verdreht war und meinte, wir seien gleich nun in der Zeit.

[OBF-421207-002-01]

Wir haben doch unterdessen wieder 2 Puppen zugeschnitten, die wir selbst fertigen wollen. Eine nach Glauchau, eine nach Kamenz, die lieben Eltern werden lachen! Aber sie mögen sie dann der Elfriede ihrem Nikolaus geben. Nikolaus … ich kann mich schwer an den Namen gewöhnen. Du? Ach, wie mag er ausschauen, der kleine Wicht? Heute ist er schon eine Woche alt! Nun ist die Elfriede nie mehr allein.