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Wir haben umgeräumt zur Wintersaison! Das heißt so viel: der Küchentisch steht nun wieder vorn bei der Tür, damit man die Speisen bei der Hand hat, wenns [sic] nun so kalt wird – das Bänkel ist im Vorsaal aufgestellt. Mutsch hat noch feine Vorhänge drangemacht, weil die alten ganz zerschlissen waren. Schön sind sie, weiß mit blauen Streifen unten am Ende. Wenn Du nochmal heim darfst, bevor Frühling wird, dann kannst Du alles ja selber begutachten.
[I]ch traf den Sohn vom Bäcker K., der ist da, als Matrose. Kommt von Konstanza her. Sie dürfen solang heim, bis ihre Kraftwagen fertig sind. Dann geht's zum Landeinsatz nach Rußland. Ist das nicht schlimm? Matrosen? Und erst 19 Jahre alt? In Rußland müssen eben nun alle mithelfen.
Auch Du wirst heute dieselbe Sorge mit mir teilen. Es geht ja wieder um unser Vaterland, um unsre vielen, tapferen Soldaten, ach Du!! Ich frage mich: mußte das sein? So wird sich eine manche Frau verzweifelt fragen, die nun ihr Liebstes wieder im härtesten Kampfe weiß. Rußland – unser nächster Gegner.
Draußen ziehen mit vernehmbarer Musik die Nationalsozialisten vorbei, nach dem Jahnhause zu, die Führerrede anzuhören. Obgleich ich mir einbilde, daß auch ich ein guter Nationalsozialist bin, halte ich es doch für wichtiger an meinen lieben Freund zu schreiben, als ebenfalls zuzuhören.