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Nein! Keinen Augenblick könnte ich vergessen, daß ich in der Fremde bin. Krieg will alle Heimat auslöschen. Freund und Feind leiden darunter. Diese Woche kamen mit Schiffen viel, viel Gefangene an – meist Engländer und Australier.

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Einen Plan hatten wir nicht für unseren Bummel. So sind wir dann bei ΜΛΟKA [sic] = Floka, gelandet, weißt, das ist unser Kaffeehaus. 2 Gläser gekühlte Schokolade haben wir uns geleistet, eins für Dich, und eins für mich, ja? Du!!

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Wehtun, das will ich Dir doch überhaupt nicht! Ich will Dich doch nur ganz sehr liebhaben! Und nun habe ich Dir doch wehgetan. Leid ist es mir darum, Du! Herzlieb!!!!! Habe ich Deiner Liebe mißtraut? Geliebte! Nein! Du!!!!! Wir haben uns mißverstanden in dieser Abschiedsstunde, weil soviel Fremdes um uns war.

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Nun ist schon wieder Sonnabend, Herzlieb! Und so Gott will, ist Dein [Roland] schon auf schnellstem Wege zur Heimat in 3 Wochen – und mein Schätzelein? Sitzt womöglich auch schon reisefertig auf dem Bahnhof? Willst mir denn entgegenkommen, so in Nacht und Nebel?

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Nun bist Du heute wieder sooo sooooo lieb im Bilde zu mir gekommen – ach Du, Du!!! Das weckt doch alle Sehnsucht so mächtig aufs neue! Nun will ich Dich gar nimmer länger im Bilde nur sehen – und der nächste, der Dir so mit dem Kameraauge ins liebe Antlitz leuchtet, der will Dein Hubo sein, ja?

[OBF-410824-001-01]

Und nun können wir doch auch meinem Lieblingsgedanken nähertreten, einem Besuch im Glückshäusel in Lichtenhain. Du!!! Er wäre doch gerade in Deine bösen Tage gefallen – Herzlieb! Und im Glückshäusel, oh Du! Da kann ich nicht brav sein – und Du auch nicht!!!

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Darf ich Dir noch ein bissel vorphilosophieren? Ich lag heute von 5 - 6 Uhr wach und habe an den Gedanken von gestern weitergesponnen.

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So reich bin ich beschenkt worden heute - ich habe mich ja sooo sehr gefreut und es so ganz besonders glücklich gespürt, wie so lieb Du mich hast! 2 liebe, liebe Boten sind zu mir gekommen vom Erntedanksonntag und dessen Vorabend.

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Drei liebe Boten sind zu mir gekommen heute, die vom 10. 11. und 12. Juli [wohl: Juni]. Fein pünktlich geht die Post jetzt – ach, wie gut ist das – und Du bekommst sie ja ganz schnell manchmal – siehst, so stürmisch ist das Mannerli!

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Oktober? Draußen ist es wie Mai so schön und warm. Gestern pflügte ein Sturm die See, heute ist sie von einem Südwind nur leicht gekräuselt.

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Du mußt aber lieb, so lieb mein denken – soviel Sonnenschein ist in meinem Herzen, soviel Freude! Du! Du!!! Ich liebe Dich so sehr! Gestern abend. Ich war fertig mit Deinem Boten. Der Regen draußen wurde heftiger und es blitze und donnerte.

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Hätte doch wirklich gleich die Tage verwechselt und bildete mir eben ein, morgen müßte Sonnabend sein.

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Sonnabend. Zum ersten Male heute 5-Uhr-Schluß. Schreibst mir, daß es zu Hause doch schon um 3 Uhr manchmal wieder dunkel ist. Hier ist es bis gegen ½ 6 Uhr hell. Sieht man noch ganz genau, wenn zwei sich liebhätten, Du!

[OBF-411221-001-01]

Nun stehen wir am Tor der gnadenbringenden, fröhlichen, seligen Weihnacht. Schon uns Kindern drängte sich für diese Woche alle Innigkeit und Süße und Geborgenheit zusammen, wie sie in unseren lieben Weihnachtsliedern zum Schwingen und Klingen kommt und wir fühlten das, was uns heute zu bewußtem Erleben geworden ist: die Liebe.

[OBF-411226-001-01]

Endlich! Endlich kann ich nun zu Dir kommen! Ja! Ich schrieb doch schon eine ganze Weile. An Kamerad K. ein paar Zeilen. Den Neujahrsbrief nach Oberfrohna und Kamenz. Und nun ist mein Schätzelein dran.