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[OBF-420508-001-01]

Wer viel Hunger hat, ißt viel – wer viel ißt, hat viel Hunger. Wer viel wäscht, ist viel schmutzig. Du! Wenn diese Schlussfolgerung stimmte, dann – na, das mag ich gar nicht fertig schreiben, da hab ich denn nun doch zu viel Dampf vor meinem blitzsauberen Weibel, vor meinem Blitzmädel – gelt?

[OBF-420111-002-01]

So muß ein wahrhaftes Leben auch gelebt sein. Nicht das weniger Schöne umgehen – nein, umso herzlicher und deutlicher erkennt man nach Not und Leere die Liebe und Treue der Lieben in der Heimat.

[OBF-420114-002-01]

Es sind nämlich in Limbach Teillazarette eingerichtet worden. Und zwar draußen die II. Schule, neben dem Krankenhaus, auch das Krankenhaus selbst ist Lazarett, bis auf 4 Zimmer für Dringlichkeitsfälle. Nun müssen die Schulkinder wieder verteilt werden.

[OBF-420117-002-01]

Du hast uns schon alle in Aufruhr gebracht mit Deiner Urlaubsankündigung, Du!!!!! Und ich bin das närrische Huhn, das alle ansteckt mit seinem Drasch und seinem Rappell! Wir sind sooo in Erwartung alle, ach!

[OBF-420910-001-01]

Vorbei ist nun die dumme Fragerei, gut vorbei, Herzelein. Ich war doch zuletzt ganz ungeduldig, denn die Uhr ging schon auf 11, und um 10 Uhr begehrt doch ein Bote schon Einlaß, den ich nur ganz gezwungen warten lasse. Kennst Du ihn wohl? Der Tag und Nacht zum Mannerli kommen darf [...]

[OBF-420911-001-01]

Herzelein! Soll ich mal ein Probe darauf machen, daß es notwendig war, Dich gestern wieder einmal zu mahnen, auf Deine Gesundheit zu achten? Ich brauche kein Prophet zu so sein, um folgendes vorauszusagen: Wenn Du am Sonnabend nur eben hast aus dem Bettlein krabbeln können, hast Du den Keller doch gescheuert.

[OBF-420916-001-01]

O Geliebte! Weißt Du es noch, wie wir einander zum ersten Male so schrieben?: „Meine liebe [Hilde]!" – ach Du! das dünkt mir schon sooo lange zurückliegend, unmöglich fast. Ist doch, als ob wir schon ewig zusammengehörten, gelt Herzelein? Seitdem wir auf dieser Erde sind.

[OBF-421014-001-01]

1/4 3 Uhr ist es, da ich zum ersten Male zur "Feder" greife. Nach dem nun schon gewohnten Gesuche u. Gepacke sitze ich im Wartezimmer in Türnähe, damit ich unter denen bin, die mitkommen. Ein Zug ist vollbesetzt schon hinaus. Der meine fährt nun 16,15 Uhr. Ach Herzelein! Die Fahrt ging gut bis hierhin.

[OBF-430401-001-02]

Ach Du! Nun sehe ich Dich wieder ganz gespannt und fragend auf mich gerichtet – und ich weiß noch keine Antwort. Ja, Herzelein – Du wirst denken, ich wolle Dich zum besten haben – aber so hat man mich zum besten. Ich ging nach dem Essen mal hin zu G. – er hatte wieder nicht gefragt und drückte sich nun überhaupt vorbei an alleim (!) – ja, das ginge schon klar und so' n Quatsch mehr.

[OBF-430403-001-01]

Die Kombüse hat dem Tage heute doch mal eine kleine Änderung gebracht. Um 5 Uhr sollte es den Fisch geben. Darum hatten wir unsre Federn und Tintenfässer eine Stunde früher weggepackt. Es gab einen Kochfisch, Donauwels, mit breitem Kopf, forellenartigem, grätenarmen Leib – die braune Butter fehlte am rechten Geschmack.

[LBR-420214-005-01]

Denn ein Jahr nach dem Kriege will und muß ich verheiratet sein. Ich will endlich eine Heimat haben. In meinem kommenden Urlaub werde ich ja sehen ob „Du“ mir auf diesem Wege folgen kannst. ... Ob wir beide nun dafür reif sind und uns gegenseitig dafür geeignet finden, das heißt: das wir zusammen passen; das wird uns der Urlaub zeigen; oder wenn das nicht reicht, die Zukunft.

[LBR-420215-005-01]

Mir fällt gerade ein: die 4 Schachteln Zigaretten die im Brief vom 27.1.42 waren, sind tadellos übergekommen. Sie kamen wie gerufen. Hab mich sehr dazu gefreut und dank auch vielmals! ... Gestern ist unser Frontkino abgebrannt. Ist nur noch ein einziger Trümmerhaufen übergeblieben. Wieder mal „Pech“ für die Landser, aber im wahrsten Sinne des Wortes!

[LBR-420221-005-01]

Eines möchte ich Dich nun noch bitten, zu bedenken: noch ist der Krieg ja nicht aus. Also Du brauchst wirklich keine Angst zu haben, daß ich eventuell schon morgen mit meiner letzten Frage an Dich herantreten könnte oder gar täte. Weiß doch, genau so wenig wie Du, ob es überhaupt noch mal soweit zwischen uns kommt. ... Hast Du schon mal nachts von mir geträumt? Ich von Dir in letzter Zeit sehr oft. Du einfach himmlisch ist das.

[LBR-410302-005-01]

Ja, heute ist Sonnabend. Und richtiges Frühlingswetter obendrein. Jetzt werde ich nochmal kurz in die Stadt gehen und ein paar Aufnahmen machen.

[LBR-410403-005-01]

... vom Strümpfestopfen ... bekomme ich fast jedesmal einen förmlichen Wutanfall. Natürlich gehts dann nicht besser! Im Gegenteil! Immer häufiger steche ich mich dann. Jetzt wirst Du sicher schmunzeln ...

[OBF-380722-001-01]

Mittwoch abend fühlte ich mich wohler und [a]uf Ihren Gruß hin war ich voll guter Zuversicht. (Erschrecken Sie nicht über die Schrift, ich schreibe im fahrenden Zug). Ich habe die folgende Nacht kaum geschlafen, habe den leichten Druck in der Magengegend beobachtet und mir Gedanken gemacht.

[OBF-380724-001-01]

Es wird mir nicht schwer fallen, sie zu Hause [zu] verleben, es ist höchstwarscheinlich das letzte Mal, daß ich sie in Bischofswerda verlebe. Mein Vater ist vor 8 Tagen nach Kamenz versetzt worden, arbeitet schon dort, und sobald wir passende Wohnung finden, ziehen wir nach.

[OBF-411202-001-01]

Empörend immer wieder und tiefste Zweifel nährend die Doppelzüngigkeit der leitenden Stellen: Wir schützen das Christentum – wir kämpfen es nieder. Gottlose Gemeinheit und Lügenhaftigkeit! So baut nur weiter an dem Neuen – ihr werdet bald begraben sein unter den Trümmern dieses Baues!