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Ich habe doch heute nacht von Dir geträumt wieder. Es war ein sonderbarer Traum. Du warst ein Friseur und ich kam zu Dir, um mich friesieren zu lassen. Du tatest so, als kenntest Du mich nicht. Und ich war ganz betroffen, setzte mich in den Stuhl, dem Spiegel gegenüber und beobachtete Dein Tun. Du kämmtest mein Haar immer durch und sahst ganz gedankenverloren drein. Da senkte ich meinen Kopf auf die Brust und verharrte lange so.
Es waren verhältnismäßig wenig Menschen in diesen Anlagen unterwegs. Ich denke daran, wie viele im Sofioter Park sich ergingen. Eine ganze Anzahl Deutscher waren da. B. hat viel Deutsche. Ich glaube auch, daß es uns in diese Anlagen zieht mehr als den Rumänen. Dieses ganze Ende scheint von reichen Leuten bewohnt.
Du! Ich bin ja den ganzen Tag über schon so voller Freude und Glück, ach Du! Denke doch: 3 Boten sind gekommen! 3 liebe Boten von Dir, mein Herz! Du! Ich danke Dir so sehr! Wie hast Du lieb und fleißig an mich gedacht, Schätzelein! Bei aller Unruhe und Unbequemlichkeit einer solchen Reise. Ach, darum bin ich Dir für jedes Wort doppelt dankbar. Du! Alle 3 Boten sind am 16. X. abgestempelt, sind doch so fein pünktlich gekommen, ja?
Wenn Du auch dann in Dänemark bleiben mußt, so mach Dir Weihnachten keine Sorgen um mich, sondern sei frohen Herzens. Ich hoffe ja auch so sehr, daß ich bald wieder gesund sein möge. Der Spezialarzt weißt hoffentlich Rat. Wie ich telefonisch erfahren habe, ist der Arzt selbst eingezogen, hoffentlich ist die Vertretung auch gut.
Ich weiß aber den Ort nicht mehr – ich habe ihn auch in Wirklichkeit noch nie gesehen. So wundersam war alles, Du!! Viele, viele dunkle Bäume standen rings um uns her, Nadelbäume mit seltenen, langen Nadeln, Du lagst bei mir – im Grase; so weich war es, wie in unserm Bettlein, Du!!
Donnerstag, am 27. März 1941. Mein geliebtes Herz! Mein lieber, liebster [Roland]! Herzallerliebster!! Heute ist der Himmel wieder ganz verhangen. Ein dicker, grauer Nebel erfüllt die Luft, man kann garnicht frei atmen. Und dazu regnet es so herzlich; unser ‚Starenschnee‘ ist schon zu einer dicken [...]
Abends ist meine Zeit gekommen, da ich wieder ganz bei Dir sein kann. Mittwoch ist, Kinderschartag. Heute hatte ich versprochen, daß wir Kasperltheater spielen. ¾ 3 [Uhr] klingelt es schon unten. „Frau [Nordhoff]! wir sind da mit dem Theater!“ Und so mußte ich denn mit den Buben losziehen nach der Pestalozzi-Schule.