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Du! Ich brauch doch die große Stadt gar nicht mit ihren Zerstreuungen – ich habe doch jeden Abend viel Lieberes vor! Ach Du! Lieberes finde ich doch nicht. Und Wichtigeres nicht, als einen Boten auf den Weg zu bringen zu meinem Herzensschatz – auf den Weg zu meinem Herzlieb! – ach ja, Gottlob!, es gibt noch einen Weg - und wenn ich den nicht täglich benutzte, dann hätte ich doch keine Ruhe. Ach Herzelein! Die Brücke unsrer Liebe!

[OBF-430107-001-01]

Ist schon richtig, daß es auch bei der Frau liegt, die Würde zu wahren. Aber doch nicht allein. Sie ist ja schutzlos bis zu einem gewissen Grade. Nein, Herzlieb, schon dieses Amt ist unter der Würde. Man sagt aber doch, daß es eine höhere Würde erhält von dem Dienst an Volk und Vaterland. Nun, von dieser Würde ist nicht viel zu spüren, sie ist eine ideelle – aber die Unwürde ist eine tatsächliche, kongrete [sic], ist eine Verletzung der persönlichen Würde, tagtäglich.

[OBF-430225-001-02]

Nun lädt alles ein zur Behaglichkeit. Es ist noch nicht 7 Uhr am Abend. Ein langer Feierabend. War doch heute wieder Außendienst, ein kurzer Ausmarsch, 18 Soldaten und 5 Unteroffiziere!, ein richtiger kleiner Verein. Der Judenfriedhof, unser Exerzierplatz, ist noch zu weich. Wir sind nicht viel über den Triumpfbogen hinausgekommen.

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Mit unsrer Stube bilden wir eine Gruppe, drei Gruppen bilden einen Zug, 2 Züge eine Kompanie. Jede Gruppe hat einen Gruppenführer oder Korporal, das ist für uns Feuerswerksmaat D.. Dazu noch einen Exerziergefreiten.

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Schon wieder Dienstagabend. 1/2 8 Uhr ist es. Heute abend kommt sicherlich dein lieber Bote noch, auch die beiden Päckchen, die Du ankündigst, stehen noch aus.

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Einen Kirmesgruß hast Du angekündigt, einen Kirmesgruß sollst Du von mir haben, sie sollen sich kreuzen zum guten Zeichen, Du! Wie wird Dich meine Bote treffen, am Montag, dem richtigen Kirchweihtag? Liegst vielleicht noch in deinem Bettlein, das liebe Köpfchen ins Kissen gedrückt?

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Ruhetag ist nun Heute. Ein Teil unsrer Belegschaft ist wieder ausgeflogen, die meisten nach Kiel. Nun wird es erst gemütlich in der Bude. Viel Platz ist an der langen Tafel.

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Ein glücklicher Zufall will es, daß ich die Anschrift Deiner Haller Verwandten bei mir habe. Du hast sie mir nicht mitgeschrieben.

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Endlich — Endlich wieder ein Zeichen von Dir, der Bote vom Sonntag!! Darf ich mich schon ganz sehr freuen, Du?!!

[OBF-401025-001-01]

Heute will man mir Deine Zeit beschneiden! Ich soll mitarbeiten und, dichten an der Zeitung für unseren Abgang. Kannst Dir denken, wie gern ich das tue? Ich könnte gleich trotzen.

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Sie schrieben, daß Ihnen eine Art Lexikon (‚Allbuch’ liest man jetzt manchmal verdeutscht) in die Hände gefallen ist. Gebrauchen Sie es nur richtig: Schlagen Sie nach, wenn Ihnen etwas aufstößt, nicht Kraut und Rüben durcheinanderlesen!

[OBF-401216-001-01]

Kalt, huh kalt ist's draußen seit 2 Tagen, der Wind liegt steif auf unsrer Baracke, wir können es kaum erheizen. Aber in meinem Herzen, da ist's so warm, da ist soviel Sonnenschein. Dein lieber Bote, Du!, er hat mich so froh und glücklich gemacht!

[OBF-410102-001-01]

Läßt mich heute so lieb an Deinem Sylvester teilnehmen! Hast mich so lieb und fest an Dein Herz geschlossen! Ach Du!

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Nun steigen wir hinein in den langen, kalten Januar, 31 lange, kalte Tage. Die Menschen sind so schnell überdrüssig und ungeduldig – und eine Reihe von guten Tagen wird ihnen ebenso unerträglich wie eine Reihe von schlechten.

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Lange hat der Sonntag in mir nachgeklungen, und es war kein Mißton in dem Klang. Ihre Frage am Briefende sagt mir, daß auch Sie zufrieden waren. Schon im Zuge habe ich mich über meine alberne Antwort geärgert: „Doch, es war sehr nett”.

[OBF-410208-001-01]

Ich bin heute gleich mal nach Eckernförde gegangen um 5 Uhr – ich mußte meine Freude auslaufen, mußte mich müde laufen – ach Du!!

[OBF-380911-001-01]

Dunkle Wolken ziehen auf am Himmel der Weltgeschichte. Die Lage verschärft sich täglich, und es steht auf des Messers Schneide. Die Tschechen sind ein kleiner Gegner; aber wie werden sich die Großmächte verhalten?

[OBF-380928-001-01]

Im Märchen Brüderchen und Schwesterchen fragt der König: Willst du mit mir auf mein Schloß gehen und meine liebe Frau werden? „Meine liebe Frau" möchte ich auch einmal sagen können.

[OBF-410412-001-01]

Mein Herzlieb ruht jetzt in weißen Kissen. Draußen regnet es, regnet. Unser Schulplatz ist ein See. Ich hätte nicht geglaubt, daß es hier so regnen könnte. Und der Hubo? Hat keine Wache – aber etwas Ähnliches: „Läufer".

[OBF-381007-001-01]

In der Nacht zum Mittwoch habe ich nicht geschlafen. Am Abend meldete der Rundfunk die Mobilisierung der englischen Flotte und der Armeen Belgiens und Hollands. Es stand auf des Messers Schneide.

[OBF-410620-001-01]

Feierabend ist, Herzlieb! Und nun darf ich mit Dir plaudern – ich freue mich schon den ganzen Tag darauf! Du!! Und am liebsten säße ich jetzt ganz allein!

[OBF-410621-001-01]

Siehst, so kann es leicht kommen, daß man denken kann, der Gefragte gehe auf die Frage gar nicht ein. Heut kam der Bote vom 6. Juni 1941 zu mir, ein Nachzügler, auf den ich gar nicht acht hatte, in dem Du mich so lieb viel Liebes fragtest, Du!!!

[OBF-381021-001-01]

Ich bin der Meinung, daß Sie Ihre Briefbogen falsch falten, irreführend falten. Wenn Seite 1 Innenseite ist, muß es 3 auch sein. Seiten nummerieren nimmt sich in Briefen nicht gut aus. Wenn ich Ihren letzten Brief lese, erwische ich konstant auf dem 2. Bogen die falsche Seite.

[OBF-410714-001-01]

Hab ich Dich so überglücklich gemacht – und weiß doch gar nimmer womit und ob mit etwas besonderem. Und nun strahlt es mir zurück, oh Herzlieb!, so beglückend, so beseligend! All mein Glück ist doch in diesem Strahlen

[OBF-410705-001-02]

Eben ist der Freitagsbote hinaus. Die Luft ist rein. Ein paar vordringliche Arbeiten schon erledigt. Und da möchte ich doch schon wieder ein bissel mit Dir plaudern, dich ein bissel necken – Du!!