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[OBF-420214-002-01]

Es ist vormittags 10 Uhr, Herzlieb! Eben war der Postbote da, er brachte mir 2 Briefe von Dir. Ach Du! Ich habe mich doch soo sehr gefreut! Herzelein!! Nun weiß ich wieder, wo Du weilst und was Du treibst.

[OBF-421030-002-01]

Feierabend habe ich nun. Die Uhr zeigt 20 Minuten nach 800 [Uhr]. Bin doch eben aus dem Wännlein gestiegen, Du! nachdem [sic] wir schon den zweiten Nachmittag andauernd mit Wasser und Seife zu tun hatten! – ja [sic], es ist geschafft, das Waschfest! Wir sind auch tüchtig froh. Das heißt, getrocknet soll die Wäsche morgen noch werden, aber das bissel Aufhängen ist ja Spielerei, gegen das, was hinter uns liegt.

[OBF-421102-002-01]

Schon am Nachmittag will ich heute zu Dir kommen; denn für den Abend hat sich Frau L. angemeldet, sie will uns mal besuchen. Ich freu mich, daß sie uns mal aufsucht. Die Mutsch ist gleich mal zum Milchmann gelaufen, sie hatte vorhin auch Besuch: Frl. M., ein Mädel, das mit ihr im Geschäft zusammen, war und nun R-A-D und Kriegshilfsdienst beendet hat, sie fängt morgen wieder bei Mutter mit an zu arbeiten.

[OBF-400621-002-01]

Ich zeichne mir jetzt jeden neuen Sieg, jede Errungenschaft, jeden Vorstoß auf einer Karte an. Ist es nicht geradezu unwahrscheinlich, diese ungeheure Schnelligkeit, diese überlegene Schlagkraft die unser Heer entwickelt?

[OBF-400916-002-01]

Eben von der Hamsterfahrt nach Briefpapier aus der Stadt zurück. Es ist nichts Gescheit[e]s, was ich da bekam. Hauptsache aber, man kann wieder etwas Weißes beschreiben, das ist uns ja am Herzen gelegen, nicht wahr?

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Endlich komme ich nun zum Sitzen. Was das Einwecken bloß für Arbeit und Zeit kostet. 7 Gläser Pflaumen sind es geworden, 1 Glas Apfelmus und ich schätze 3 große Flaschen Holundersaft, der muß erst auskühlen, ehe ich ihn einfüllen kann.

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Nun ist Deine Umhüllung wieder in Ordnung. Unverschämtes Glück hatte ich mit dem Wetter, es ist alles im Sonnenschein, im Wind getrocknet.

[OBF-401016-002-01]

Die vielen schönen Bilder von Kiel!, nun schicke mir noch die Bahnhofshalle, die Straßenbilder bis heraus zu Deiner Kaserne und dann brauchst mich garnicht erst abzuholen, wenn ich zu Besuch komme!

[OBF-401104-002-01]

Heute bin ich nun wieder blaß für meinen Allerliebsten da. Ich will Dir schnell erzählen, was ich gestern trieb.

[OBF-401114-002-01]

Heut nur einen kurzen Gruß und einen ganz, ganz lieben Kuß! Die Mutsch ist krank. Ich hatte heut viel Arbeit. Und so vielerlei Wege und das Reinemachen.

[OBF-401119-002-01]

Du bist so lieb, Du schreibst mir so fleißig! Du!! Wie ich Dir danke, mein [Roland]!

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Herzallerliebster! Mein geliebter [Roland], Du! Eben bin ich aus dem Waschhaus herauf, es ist um 6 Uhr und schon finster. Meine erste Arbeit nach dem Anfeuern ist: ein Gruß für Dich!

[OBF-401226-002-01]

Sonnenschein liegt überm weißen Land, der Himmel, der blaue, ist über uns. Feiertag - rechter Feiertag draußen.

[OBF-410523-002-01]

Ich gehe seit 6 Uhr früh um wie ein Feind! Eben habe ich gebacken, d.h. es steht jetzt im Ofen zum Backen. Eine Quarktorte und einen Kranzkuchen (Kartoffelteig = Kriegsrezept!).

[OBF-410530-002-01]

Du!! Gestern abend in der Singstunde war ich so froh, weiß garnicht, wie es kam. Nichts von außen her, daß mir einen Anlaß dazu gegeben hätte. Es kam von innen heraus dieses Frohsein!

[OBF-410525-002-01]

In unserm Garten sitze ich und weihe den neuen Liegestuhl ein! Mitten in der Wäsche sitzt Deine [Hilde], die lustig auf der Leine flattert. Wirst denken: nanu, am Sonntag!

[OBF-410801-002-01]

Du!!!!! Wo soll ich denn nun gleich anfangen? Ich will Dir erst von ganz belanglosen Dingen erzählen, Du!!!!! damit ich nicht überlaufe vor Freude und Jubel. Ach Herzlieb! Du!!! Heute fällt mir doch das Stillesitzen fürchterlich schwer! Kannst Du das begreifen?

[OBF-410808-002-01]

Herzlieb!! Eben bin ich aus der Badewanne gestiegen, ach Du! Mir zittern richtig die Hände, so sehr habe ich gearbeitet. Ich bin schon ganz fertig mit Reinemachen, denke nur mal! Und schon gebadet!

[OBF-410207-002-01]

Die Mutsch ist daheim, sie will baden und ich sitze, ihr den Rücken zugekehrt am Tisch und schreibe meinen Brief fertig! Du!! Es ist 'ne Schande! Da sollte nun mein Briefblock bis zum Sonntag reichen, weißt, wieviel ich noch Seiten drauf habe?

[OBF-410522-002-01]

Da wäre nun heute ein Feiertag – Himmelfahrt. Aber das Gesetz schreibt es diesmal in Anbetracht des Krieges anders vor. Alle Werke sind in Betrieb und es kann heute wohl niemand so faul sein wie ich!

[OBF-410510-002-01]

Es ist schon spät heute abend, da ich Dein denke. Seit frühmorgens bin ich mit Mutter auf dem Posten, wir säubern die Schlafzimmer gründlich.