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War ein interessanter Tag heute. Großes Wecken mit Gewitter: rollte tatsächlich ein Donner heute früh, einen mächtigen Guß gab es, ein besonderes Schauspiel im Angesicht unseres Platzes, der bald mit Bächen durchzogen war – und nachher einen Regenbogen, eine Seltenheit am frühem Morgen.
Wir haben umgeräumt zur Wintersaison! Das heißt so viel: der Küchentisch steht nun wieder vorn bei der Tür, damit man die Speisen bei der Hand hat, wenns [sic] nun so kalt wird – das Bänkel ist im Vorsaal aufgestellt. Mutsch hat noch feine Vorhänge drangemacht, weil die alten ganz zerschlissen waren. Schön sind sie, weiß mit blauen Streifen unten am Ende. Wenn Du nochmal heim darfst, bevor Frühling wird, dann kannst Du alles ja selber begutachten.
Ach Du! Nun sehe ich Dich wieder ganz gespannt und fragend auf mich gerichtet – und ich weiß noch keine Antwort. Ja, Herzelein – Du wirst denken, ich wolle Dich zum besten haben – aber so hat man mich zum besten. Ich ging nach dem Essen mal hin zu G. – er hatte wieder nicht gefragt und drückte sich nun überhaupt vorbei an alleim (!) – ja, das ginge schon klar und so' n Quatsch mehr.
Diese Anrede aus der Brautzeit, aus unsrer Zeit des Wartens, soll nun noch länger Geltung behalten. Nun komm, Herzliebes, und laß Dir berichten. Voll Spannung fuhr ich nun nach Dresden. Ich gab mein Gepäck auf. Mit meinem Frühstück bin ich durch den großen Garten gegangen, unseren Weg, weißt Du noch, zum letzten Male in Freiheit.
Dienstag, den 11. März 1941. Herzallerliebste! Meine liebe, liebe [Hilde]! Geliebtes Herz! Ein bewegter Tag neigt sich dem Ende. Die Sonne scheint und läßt ihn nun sonnig ausklingen, und sie bescheint auch Herz und Sinne und will sie erhellen. Es ist gegen 6 Uhr. Wenn Du jetzt bei mir wärest [...]