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Nun werdet Ihr nochmal euren Lieblingsspaziergang machen und Abschied nehmen, für unbekannte Zeit. Auf die Berge werdet Ihr steigen, damit Euch alles noch einmal zu Füßen ausgebreitet liegt, was Ihr in dem verflossenen Jahre doch auch ein wenig lieb gewonnen habt in seiner fremden Schönheit. Die Stadt, die auch Euch beherbergte; Euer lieber Nachbar, der stolze Olymp!

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Wo find ich Dich wohl jetzt? In der Singstunde wohl. Wird sie jetzt nicht in der Pfarre abgehalten? Ach Herzelein! Ich kenne nicht einmal mehr all Deine Wege und Steige und möcht Dich doch so gern begleiten, überallhin – nur nicht gern in die Pfarre – sie ist mir ein unheimliches Haus.

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Sonnabendabend. Es ist eben 8 Uhr vorbei. Warm ist's in unserm Stübchen. Kamerad K. hat sich eben ins Nachbarzimmer begeben zum Skatabend. Darauf hat doch das Mannerli gewartet. Nun kann es ganz ungestört mit Dir plaudern, ganz lieb Zwiesprache halten, geliebtes Herz!

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Heute muß ich aber nun mal an die andern Glieder der Familie denken, und Du, Schätzelein, wirst dabei etwas kürzer kommen, aber nur im Umfang, nicht in der Herzlichkeit. Du, ich gerate ja in Schulden, über Schulden, wird gar nicht dauern, laufen die Beschwerden ein.

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Nein! Keinen Augenblick könnte ich vergessen, daß ich in der Fremde bin. Krieg will alle Heimat auslöschen. Freund und Feind leiden darunter. Diese Woche kamen mit Schiffen viel, viel Gefangene an – meist Engländer und Australier.

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Unser Freitag war heute – ein herrlicher Sommertag wieder. Nach dem Essen waren wir erst zum Baden, bei unserem Gang durch die Stadt bemerkten wir, daß die Geschäfte geschlossen hatten – mag wohl ein kirchlicher Feiertag sein heute.

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Zählt mein Herzlieb denn auch fleißig die Tage mit? Sie rücken ganz schön schnell, aber bei unsrer großen Sehnsucht möchten sie ja Flügel haben! Heute brachte mir Dein lieber Bote soviel Glückstrahlen und Freude – mein Herzlieb freut sich sooo sehr, daß ich nun kommen will!

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Du bist zu mir gekommen, heute, zum Sonntag! Ich danke Dir so sehr! Nun weiß ich auch, warum es am Sonnabend und Sonntag so still um mich war! Wie deutlich ich das doch gefühlt habe! Ich wußte doch gar nicht vorher, daß Du in Glauchau weiltest! Herzlieb!

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Letzter freier Nachmittag heute – vor der großen Reise – in der nächsten Woche will ich ihn doch gleich noch mit dranhängen an den Urlaub, damit ich schon am Nachmittag fahren kann. Wenn das möglich ist, geht meine Reise über Belgrad – Agram – Graz – München – Hof.

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Du wirst es mit mir fühlen nachträglich, daß wir von alldem froh angeregt waren und recht zufrieden im Angesicht der untergehenden Sonne, der Bucht mit ihrer Stadt dahin marschierten auf der schönen, uns nun schon vertrauten Straße. Wir

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Schon bin ich wieder bei Dir! Wo wäre ich auch lieber? Ich suche Dich – Du suchst mich – wollen wir aufpassen, daß wir beim Suchen nicht mit unseren Köpfen zusammenstoßen, Du!

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Sonntagabend ist. Vielleicht sitzt Du um diese Stunde am anderen Ende und denkst mein, Geliebte! Ach Du! Du!!! Soviel Ungeduld und Unruhe habe ich doch überhaupt noch nicht in mir gespürt wie gerade nach diesem Urlaub.

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Heute ist es doch schon spät, da ich zu Dir komme. Die Kameraden K. und H. sind im Varieté. Mit den Kameraden He. und Schr. habe ich noch lange am Tische gesessen und mich mit ihnen unterhalten über die Stellung des Christentums zum neuen Staat.

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Du ihn noch, den Weg zum Liebesgarten? Wie ist er uns zu einem Symbol geworden! Ist es doch, als hätte eben mich jenes Symbol so bewegt, dieses an sich wenig reizvolle Ziel mit Dir anzustreben

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Sonntag, den 14. Dez. 1941 Herzallerliebste! Herzensschätzelein! Geliebtes Weib! Jetzt komm ich aber nun schnell, ganz schnell zu Dir, Liebste! Ach Du ! Mit Ungeduld habe ich doch auf die Stunde gewartet. Huschl huschl huschl! Ist es kalt bei meinem Herzelein? Muß ichs doch gleich ein bissel wärmen [...]

[OBF-420106-001-01]

Die Aufforderung zur Meldung von Fachkräften, darunter auch den Lehrern, wird nun auch für unseren Bereich unverzüglich angeordnet. Morgen schon nehme ich die Sache in Arbeit.

[OBF-420525-001-01]

Heiß ist der Tag, kaum ein Wölkchen am Himmel. Wäre ich daheim, es litte mich nicht im Zimmer, ich müßte hinaus in Flur und Wald. Aber es ist zu heiß und dieses Land hier ist zu öde, ist erbarmungslos der Sonne ausgesetzt. Gern würde ich heute baden gehen – aber eine schöne Badegelegenheit gibt es auch nicht.

[OBF-420525-002-01]

Wirst Dich wundern, daß das Geschriebene aus Bleistift ist? Ich sitze unten im Garten im Liegestuhl, die Beine hochgezogen und auf meinen Knien liegt der Schreibeblock, auf den ich mein Brieflein an Dich schreiben will. Ob ich es am Abend nochmal mit Tinte abschreibe?