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[OBF-421020-001-01]

Hörst Du denn auch Radio heute? Ich sitze vor meinem Philipsapparat, bin U.v.D. (Unteroffizier vom Dienst), und bemühe mich vergebens, mit Dir das gleiche zu hören, jetzt habe ich es gerade einmal. Ach Geliebte? Ich denke um 8 Tage zurück – geliebtes Herz! Mein liebes Weib! Du, meine liebe [Hilde]!

[OBF-421023-001-01]

Regentag ist heute nach viel schönen Herbsttagen mit kalten Nächten. Schön ist es am Regentag in der Stadt. Aber wenn man daran denkt, wie er die Öde so mancher Stellung unsrer Frontsoldaten in Trostlosigkeit verwandelt! Wir müssen wohl auch Vollmond haben. Habe doch kaum Gelegenheit nach dem Himmel zu schauen, so wie bei Dir daheim, wo man ihm so nahe ist [...]

[OBF-421028-001-01]

Roland berichtet von seiner neuen Aufgabe in Rumänien (in der Registratur, wo Buch über ein- und ausgehende Post geführt wird). Er bittet Hilde, ihm Bücher zu schicken. Außerdem bittet er Gott um Kraft.

[OBF-421025-002-01]

Eine lange Weile liegt zwischen dem letzten Boten, den ich Dir schrieb und dem heutigen. Freitag wars als ich Dir schrieb, heut ist Sonntag. Und es war doch gut so, daß ich Dir gestern keinen Boten sandte; denn nun erfahre ich doch eben, Herzelein, daß Du schon wieder eine neue Nummer hast! So gehts [sic] im Leben: manche haben gar keine Nummer und wieder andre bekommen fast täglich eine!

[OBF-421028-002-01]

Schätzeli! Nun lese ich doch alle Deine Beschreibungen vom neuen Stübel und von all dem anderen Neuen mit ganz andrer Freude, mit viel leichterem, froherem Herzen. Nun ist es wirklich für eine Weile Dein kleines Reich, was Du mir da malst. Ach, wie nett hast es wieder getroffen. Mußt ja meinen, seist garnicht bei den Soldaten! Vergiß nur mich nicht, wenns [sic] Dir gut geht!

[OBF-421101-001-02]

Oh Herzelein! Daß die wenigen Tage unsres Zusammenseins es Dir gezeigt haben möchten – ach, daß Du es erlebt haben möchtest so, daß Dir das Warten leicht wird, daß Du froh bist – ach, daß Du es fühlen möchtest! Oh Geliebte! Und wenn es Stunden gab, da ich es Dir nicht recht zeigte – sie mögen Dir gerade Zeugnis sein für solche große Liebe – die sich nicht in der Beredtsamkeit zeigt.

[OBF-421128-001-01]

Sonnabend ist wieder. Ein wenig bereitet man sich doch auf diesen Tag und den Sonntag darauf. Und was sonst sich spannt für den Dienst, das spannt aus schon in der Voraussicht freier Stunden. Und dieses Ausspannen hier bei den Soldaten ruft das Bewußtsein der Leere doppelt hervor, einer Lücke, einer Hohle. Die Arbeit vermag vergessen machen – aber die Ruhe ruft alle Erinnerung herauf.

[OBF-390514-002-01]

Wiederum — die politische Lage heute, sie erfordert, daß jeder deutsche Mann eine militärische Ausbildung genossen hat. In Deinem Falle käme ja gewiß nur die Zeit von einem Vierteljahr in Frage?

[OBF-430226-001-01]

In meinem Dienst gab es wieder einen Zwischenfall gestern. Zwei junge Soldaten wurden von der Feldgendarmerie eingebracht, sie hatten sich in der Trunkenheit mit Rumänen geschlagen. Herzelein – da leuchtete es mit einem Male wieder auf: ein Chaos ist die Welt – ein unüberschaubares Chaos ist sie zumal jetzt.

[OBF-430225-001-01]

Ich kann es Dir nicht genug einschärfen! In dem Augenblick, wo Du als Kindergärtnerin gehst, ist es vorbei mit Mutters Arbeit, das ist sonnenklar – na, und auf Deine Freizeit wirst dann schon selber achten – weil das nämlich eine Mordsanstrengung ist, die ich Dir nicht wünsche.

[OBF-390905-001-01]

Bei dem Wachkommando auf dem Winterberg bin ich nicht angekommen. Die Leute da oben haben alle einen Kursus hinter sich und sind der Militärbehörde unterstellt.

[OBF-390913-002-01]

‚Heute ist der 13.‘ — so dachte ich beim Aufstehen am Morgen, und richtig, ¾ 9 konnte ich Deinen Boten in Empfang nehmen.

[OBF-400415-002-01]

Heute bist Du nun in voller Lebensgröβe zu mir gekommen. Ich hab mich ja so gefreut, Du! Aber so viel Sehnsucht hab ich nach Dir, Du bist mir ganz nahe und doch ist es nicht der echte [Roland].

[OBF-400902-002-01]

Den ganzen, langen Montag hab ich Dich verfolgt mit meinen Gedanken. Jede Umsteigestadion [sic], jeden Aufenthalt, die lange Wartezeit bis es mittags 1200 war, alles hab ich verfolgt. Ja und dann, Du? Von da ab konnte ich Dich nicht mehr finden, und ich quälte mich auch nicht, zu rätseln, wohin die Fahrt gegangen sein mag

[OBF-400903-001-01]

Schreibetag ist nach unserem Übereinkommen. Ich benutze die Mittag[s]pause von ½ 1 Uhr bis 2 Uhr, um ein paar Zeilen fertig zu machen. Gestern hat nun der Dienst begonnen. Morgens ½ 8 Uhr zunächst eine Stunde Unterricht, dann bis gegen Mittag mit einer Pause, Fußdienst, Stillgestanden, Rührt Euch, Augen rechts, die Augen links, zu dreien abgezählt.

[OBF-400908-001-01]

Dein Päckchen kam heute, ganz unversehrt die Ladung, mit seiner kostbaren Ladung, Du Liebes, herzen und küssen möchte ich Dich darum. Als ich am Donnerstag noch doch etwas ungeduldig noch meiner Post fragte, äußerte ein Kamerad, daß "sie" wohl nicht schreiben werde.

[OBF-400910-001-01]

Müde sind wir heute alle! Das war ein bunter Tag heute. Es begann planmäßig mit dem Gruppenunterricht.

[OBF-400910-002-01]

Nun habe ich wieder mein liebes Zuhause um mich, und ich bin recht froh - fühle mich wohl. Gestern abend um 6 Uhr traf ich wieder hier ein.

[OBF-400911-002-01]

Ganz grau sieht es draußen aus — aber in meinem Herzen ist heller Sonnenschein, Du! Liebster! Heute kam Dein lieber Brief, so lieb hast Du geschrieben, und ich danke Dir aus ganzem Herzen dafür. Einen langen, lieben Kuß schenke ich Dir — — merkst Du's denn auch?

[OBF-400913-001-02]

Von heut' an will ich meine Briefe nun doch nummerieren, damit Du weißt, daß keine Lücke ist in unsrer Korrespondenz. Aus Deinem lieben Brief vom 10.8., den ich heute Donnerstag erhielt, werde ich nämlich nicht ganz klar.

[OBF-400917-001-01]

Rauchwaren fassen! Darauf lauerten die meisten schon sehnlich. Jeder faßte rückwirkend 30 Schachteln (!) Zigaretten oder eine entsprechende Menge Tabak!! Für die Nichtraucher gab es 30 Rollen Fruchtdrops und Traubenzucker.

[OBF-400919-001-01]

Mittagspause. Es geht eine laue Luft. Ich sitze auf meinem Schemel im Garten und nutze die Freizeit, Dir zu schreiben, denn heut abend drängen sich die Geschäfte wieder: Kartoffelschälen, Kino (Es ist auf heute verschoben worden). Neues Briefpapier. Ich bekam einen Block in der Kantine.

[OBF-401015-001-01]

Der Admiralbesuch heute hat richtig den ganzen Kalendar in Unordnung gebracht. Der Dienstplan wurde umgestoßen. Von 9 Uhr an verwandelten sich die Matrosen mit Gewehr und Seitengewehr in Kehrfrauen, Scheuerweiber, Straßenkehrer.

[OBF-401031-001-01]

Du! Jetzt habe ich ein paar Stunden frei ganz für Dich! Es ist 3 Uhr am Nachmittag. Eben ist ein Teil der Gesellschaft abgerückt zum Nachfeiern nach Strande.

[OBF-401027-001-01]

Holde, komm! Setz Dich neben mich, lehn Dein Köpfchen an meine Schulter, laß Dir Dein liebes Köpfchen streicheln. Dein alter, langer, dummer, guter [Roland] sitzt neben Dir, Dein Hubo, Dein Dickerle.