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[OBF-420626-002-01]

Du! Nun ist Abend geworden und ich kann mich zu Dir setzen, zwar ist das Abendbrot noch nicht vorbei, doch die Zeit bis dahin will ich mit Dir verplaudern. Du!! Die Sonne hatte sich ein wenig verkrochen und die Luft [w]ar recht abgekühlt, so bin ich heute einmal nicht sonnenbaden gegangen auf den H., sondern habe mich fein nützlich gemacht im Hause.

[OBF-420222-002-01]

Um dieselbe Zeit – heute vor 14 Tagen, Du! Da ging ich mit Dir die letzten Minuten Arm in Arm auf dem Bahnsteig auf und ab. Herzelein! Denkst Du noch daran? Oh Du!!!

[OBF-420314-002-01]

Die Mutsch ist in Chemnitz, Vater ging vorhin nach Mittelfrohna, um ein wenig zu helfen. Ich könnte mir doch heute einen Mann einladen!! Und ich hab’s schon getan! Einen, der jetzt mit mir Mittagstunde hält! Du kennst ihn schon!! Aber heute ist sie nicht bequem auf dem Sofa – sondern fein sittsam am Tische hinter’m Schreibepapier! Die Mittagstunde mein’ ich!

[OBF-420910-002-01]

Als ich den Brief erbrach, da spürte ich ja gleich an der Anrede, daß etwas Besondres sein müßte heut'! Ein Jubel, ein unterdrücktes Jauchzen schwang darin, Du! Ach, ich habe es doch gleich gespürt!! Und dann beim Weiterlesen, ach da wurde es mir ja dann bestätigt, was ich in seliger Ahnung mir selbst prophezeite!! Geliebter!! Geliebter! Du! Du willst zu mir kommen! Herzallerliebster! Du willst zu mir kommen!!! Ach – Herzelein!

[OBF-421025-002-01]

Eine lange Weile liegt zwischen dem letzten Boten, den ich Dir schrieb und dem heutigen. Freitag wars als ich Dir schrieb, heut ist Sonntag. Und es war doch gut so, daß ich Dir gestern keinen Boten sandte; denn nun erfahre ich doch eben, Herzelein, daß Du schon wieder eine neue Nummer hast! So gehts [sic] im Leben: manche haben gar keine Nummer und wieder andre bekommen fast täglich eine!

[OBF-421105-001-01]

Es sind alle schon ältere Semester, brave, ehrenwerte Männer, soviel ich sie kennenlernte – und sprechen alle den Dialekt, aus dem soviel Gemüt klingt. – In der Geheimregistratur arbeitet ein Kamerad aus Löbau, hat auch namhafte Verwandte in Kamenz. – ein Rektor W. ist in Kamenz. – Er ist Schaffner an der Eisenbahn. Hat schon zwei Brüder in diesem Kriege verloren. Er soll einmal das elterliche Geschäft – Lebensmittelgroßhandel – übernehmen.

[OBF-421101-002-01]

Mein Schätzelein! Sonntag heute. Ein ganz grauer, verregneter dazu. Man kann garnicht hinaus an die Luft heute. Wir sind ja heilfroh, daß unsre Wäsche nun fertig ist! Denke nur, heute früh habe ich es doch verschlafen! Bin erst 3/4 9 aufgewacht! Und die Eltern auch. Das kam daher, weil es heute früh noch so sehr dunkel war. Und weil wir spät ins Bett sind durch den Besuch, wo uns der Schlaf so nötig war, hatten es ja alle so zur Genüge satt.

[OBF-421108-002-01]

Die Sonntagsnachmittagstille umfängt mich, es ist 3 Uhr vorbei und ich komme nun zuerst zu Dir, mein liebstes Herz. Mutsch näht auf der Maschine, sie bessert Wäsche aus und Vater schläft auf dem Sofa. Sagte ich Dir schon, daß ich umgeräumt habe? Das Sofa steht jetzt unter dem linken Fenster und reicht gerade bis ans rechte so heran, daß man es noch bequem öffnen kann. Der Tisch steht vorm Sofa und auf der früheren Sofaseite steht ein Stuhl, das Fußbänkel in Ofennähe.

[OBF-421115-002-01]

Du liebstes, herzliebtes Mannerli. Was Du mir beilegst von Rosenbergs Rede ist interessant. Man sollte seine Ausführungen sammeln und bei gegebener Zeit sie mit den Tatsachen vergleichen. Ach, man kann uns kein X für ein U vormachen. Aber eines ist klar und is[t] auch gut so, daß dieser Krieg, wie bitterhart er auch für uns sein mag, den Menschen, den meisten, die Erkenntnis bringen wird, wie bitter notwendig der Glaube für uns ist, ja wie er lebensnotwendig ist.

[OBF-421124-002-01]

Ach, jetzt setz ich mich aber erst mal ganz fest auf meinen Allerwertesten. Immer war was andres los, das geht schon seit früh. Und ich sehne mich doch gerade heute so sehr nach Dir, Geliebter!

[OBF-421214-002-01]

Ach und dann ist doch auch noch Zeit, besinnliche Zeit, sich auf das liebe Weihnachten innerlich zu bereiten. Herzelein! Am liebsten werde ich es doch können, wenn ich mich zu Dir hin flüchte, meinem Allerliebsten! Du! Ach, bei Dir ist alles Glück, alle Freude, alle Geborgenheit und von Dir kommt mir ja auch alle Kraft an unseren guten Stern zu glauben, Du! Wenn wir auch wieder Kriegsweihnacht feiern müssen, getrennt.

[LBR-420210-006-01]

Daß wir einmal wieder in Hbg wahren, hast du ja sicher aus der Karte gelesen. Wir waren einmal wieder in der Volks-Oper, haben „die Liebe in der Lerchengasse“ gesehen, ...

[LBR-420224-006-01]

[...] ich möchte schlafen wie Dornröschen, und erst erwachen, wenn der Krieg zuende ist, dir habe ich auch eine Rolle dabei zugedacht!

[NGM-421201-004-01]

Du könntest für Puppe schon kleine Schlüpfer besorgen, ach, es gibt überhaupt so vieles, was Du für sie kaufen kannst. z.B. einen Trainingsanzug, der kostet für später so viele Punkte, einen schönen dicken Mantel, Gamaschenhose, es gibt doch so viele Sachen, die Dein Töchterchen in etwa einem Jahr gebrauchen muß.

[NGM-421204-004-01]

Geduld, Geduld, ein Kniegelenkserguß dauert lange. Anna R. meint, ich soll es mal besprechen lassen. Aber für solchen Aberglauben bin ich ja eigentlich nicht. Aber man hat ja vielfach schon auf diesem Wege von Besserung gehört.