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Du! Ich brauch doch die große Stadt gar nicht mit ihren Zerstreuungen – ich habe doch jeden Abend viel Lieberes vor! Ach Du! Lieberes finde ich doch nicht. Und Wichtigeres nicht, als einen Boten auf den Weg zu bringen zu meinem Herzensschatz – auf den Weg zu meinem Herzlieb! – ach ja, Gottlob!, es gibt noch einen Weg - und wenn ich den nicht täglich benutzte, dann hätte ich doch keine Ruhe. Ach Herzelein! Die Brücke unsrer Liebe!

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Kann doch jetzt fast jeden Abend damit rechnen, daß ich allein bin – lieb ist es mir doch! Du!!! – Heinrich ist wieder bei seinen Gastgebern, gestern war er da schon von mittag [sic] an. Am Abend kam er mit der Tochter des Hauses auf einen Sprung in unsre Stube. Das Mädchen macht einen guten Eindruck, es lahmt mit der rechten Hüfte. Es nahm sich von Heinrichs Bildergalerie mehrere Bilder mit, auf denen das Töchterchen abgebildet ist – bat sie sich aus.

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Schaust wohl die roten Bäckelein von Deinem Buben? Rot sind sie von innerem Erglühen – weil Du so lieb zu mir gekommen bist – Geliebte mein! Bin nach dem Dienst gleich noch ein Stündchen durch den hellen Abend gestapft – ganz allein, hätt auch niemanden mitgenommen – hatte doch schon jemanden bei mir – Du! Du!!! Geliebte mein! Ich geh doch sooo gern mit Dir allein! Oh Du! Sooo froh bin ich im Herzen – ob Deiner Liebe! Du!!!

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Wenn Du die Göringrede gehört hast: nach einem Glauben sucht man für die Kämpfer – von dem Glauben an die Berufung unsrer Rasse sollen alle erfüllt sein – wenn man es nur gleich einimpfen könnte – oder in Pillen verabreichen! – aber so – ich fürchte es können die meisten sich nichts Rechtes drunter vorstellen, geschweige denn es zu einer Quelle der Kraft werden lassen.

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Sonntagvormittag ist. Ich sitze draußen in der Sonne. Die Kameraden hocken in der Stube, qualmen und skaten. Sie 'genießen' — oder sie fröhnen einer kindisch anmutenden Gewohnheit.

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Mit unsrer Stube bilden wir eine Gruppe, drei Gruppen bilden einen Zug, 2 Züge eine Kompanie. Jede Gruppe hat einen Gruppenführer oder Korporal, das ist für uns Feuerswerksmaat D.. Dazu noch einen Exerziergefreiten.

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Schon wieder Dienstagabend. 1/2 8 Uhr ist es. Heute abend kommt sicherlich dein lieber Bote noch, auch die beiden Päckchen, die Du ankündigst, stehen noch aus.

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Einen Kirmesgruß hast Du angekündigt, einen Kirmesgruß sollst Du von mir haben, sie sollen sich kreuzen zum guten Zeichen, Du! Wie wird Dich meine Bote treffen, am Montag, dem richtigen Kirchweihtag? Liegst vielleicht noch in deinem Bettlein, das liebe Köpfchen ins Kissen gedrückt?

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Schon tauschten wir die ersten herzlichen Worte, schon waren wir uns innerlich ein paar gute Schritte nähergekommen, als wir dann unsre Bilder tauschten, Herzliebes!

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Ruhetag ist nun Heute. Ein Teil unsrer Belegschaft ist wieder ausgeflogen, die meisten nach Kiel. Nun wird es erst gemütlich in der Bude. Viel Platz ist an der langen Tafel.

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So pünktlich kommt Dein lieber Bote jetzt! Jeden Tag bin auch ich unter den glücklichen Empfängern, gewiß der glücklichste unter ihnen. 36 Briefe zähle ich von Deiner Hand!

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Läßt mich heute so lieb an Deinem Sylvester teilnehmen! Hast mich so lieb und fest an Dein Herz geschlossen! Ach Du!

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Mittag ist vorbei. Dein Hubo hat sich in die 1. Garnitur geworfen – weil Sonntag ist – er hatte sonst keinen Grund – doch noch einen heute: weil Kompaniefest sein soll. Eine komische Angelegenheit: nicht verbindlich – kein Programm – Tanz soll sein – weiß[t Du]: sie wollen noch mal das Kalb austreiben, ehe der Chef wiederkommt.

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Nein! Keinen Augenblick könnte ich vergessen, daß ich in der Fremde bin. Krieg will alle Heimat auslöschen. Freund und Feind leiden darunter. Diese Woche kamen mit Schiffen viel, viel Gefangene an – meist Engländer und Australier.

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Das ist heute ein verwanzter Tag in des Wortes wahrsten Sinne. Die lieben Wanzen haben überhand genommen in unserem Bau und etliche sind ganz zerbissen. Daraufhin nun wird unser ganzes Haus ausgeräuchert. Heute ist unser Stockwerk dran.

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Mein, Du bist gestern Abend auch so müde gewesen wie ich. Um 9 Uhr habe ich mich schlafen gelegt, die Augen wollten eben nimmer offen bleiben. Vorgestern eine unruhige Gewitternacht mit lebhafter Wanzentätigkeit, vergangene Nacht auf dem harten Tisch gelegen – es ist also kein Wunder

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Heute will ich mich zuerst noch mit einigem auseinandersetzen, davon Du in Deinen lieben Boten berichtest. Wir haben wieder so vieles miteinander erlebt!, Geliebte – auch das Heimlich-Süße und am Sonntag, als Dir die Wangen glühten, war ich doch immer bei Dir mit meinen Gedanken!

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Der letzte Tag im Jahr heute. Hell und klar, an den Frühling gemahnend, verabschiedet sich das alte Jahr. Du! Die Sonne steigt wieder auf, freust Dich darüber?!

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In der Schreibstube sitze ich jetzt. Es ist am Nachmittag kurz nach 4 Uhr. Ein Prachttag ist es draußen. Bis in die Zimmer dringt die Wärme und den Rock, den ich jetzt über die Bluse immer ziehe, mußte ich ablegen.

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Sooo viel, viel Freude ist heute eingezogen bei mir mit Deinen lieben Boten vom Donnerstag u. Freitag, Du!

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Weißt, die Liebe, wie sie zwischen uns ist, sie hat etwas Zeitloses – sie gemahnt an die ehernen Bahnen der Sterne. So, wie wir zueinander in Liebe entbrannten, so andere Paare schon vor hundert und tausend Jahren vor uns.

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Ganz herrlich war der Abend gestern wieder – zeitig, ¾ 8 Uhr schon, senkte er sich hernieder – purpurn der Abendhimmel, blau die Berge, schwarz Schiffe und Häuser in ihren Umrissen, und darüber, die Farben des Himmels spiegelnd das Meer. Und man muß es liebhaben, dieses Bild, Gottes schöne Welt – aber es ist die Fremde, die Fremde!

[OBF-410202-001-01]

Mittagsschläfchen hat Dein Bub gehalten. Erst hat er sich voll und dick gegessen: eine große Portion Schweinernes gab es heute. Wir haben nämlich unsere beiden Schweine geschlachtet.

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Kein Bote, aber ein feines Paketl ist heute zu mir gekommen. War doch mächtig gespannt auf unsre Bilder. Das Ergebnis ist teils-teils. Na, das kann nur zu neuen Taten spornen – der Hubo knipst, das liebe Frauchen zahlt – und die Kameradenfrauen mit.

[OBF-411223-001-01]

Nun ist doch schon der erste Tag in meinem neuen Jahr. Strahlend blauer Himmel, kalte klare Luft, stahlblau das Meer - nur die Bergkuppen sind schneebedeckt, sonst erinnert nichts an Weihnachten und Winter. Auch nicht in der Stadt. Ein paar Blumenläden halten Tannenbäume feil.