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[OBF-420516-001-01]

War ein interessanter Tag heute. Großes Wecken mit Gewitter: rollte tatsächlich ein Donner heute früh, einen mächtigen Guß gab es, ein besonderes Schauspiel im Angesicht unseres Platzes, der bald mit Bächen durchzogen war – und nachher einen Regenbogen, eine Seltenheit am frühem Morgen.

[OBF-420310-002-01]

Gestern abend war es spät geworden im Frauendienst. Bin erst nach 11 Uhr heim. Es war ein schöner Abend. Nach der Ehrung sprach der Pfarrer noch von der russischen Frömmigkeit. Er las aus einem Brief eines Missionars, der voriges Jahr an den Grenzgebieten gewirkt hatte und auch bis zum Ladoga-See vorgestoßen war, von dem jetzt wieder ab und zu die Rede ist im Wehrmachtbericht.

[OBF-421018-001-01]

Ja, Herzelein, hätte ich doch beinahe vergessen, daß dieser Brief nun den vorangegangenen weit überholt, in dem ich Dir von meiner Kommandierung erzählte. Am Sonnabendnacht kamen wir mit Verspätung in S. [sic] an. Wir nächtigten in der Stadt. Am Abend ging es schon wieder weiter.

[OBF-421020-001-01]

Hörst Du denn auch Radio heute? Ich sitze vor meinem Philipsapparat, bin U.v.D. (Unteroffizier vom Dienst), und bemühe mich vergebens, mit Dir das gleiche zu hören, jetzt habe ich es gerade einmal. Ach Geliebte? Ich denke um 8 Tage zurück – geliebtes Herz! Mein liebes Weib! Du, meine liebe [Hilde]!

[OBF-421023-001-01]

Regentag ist heute nach viel schönen Herbsttagen mit kalten Nächten. Schön ist es am Regentag in der Stadt. Aber wenn man daran denkt, wie er die Öde so mancher Stellung unsrer Frontsoldaten in Trostlosigkeit verwandelt! Wir müssen wohl auch Vollmond haben. Habe doch kaum Gelegenheit nach dem Himmel zu schauen, so wie bei Dir daheim, wo man ihm so nahe ist [...]

[OBF-421028-001-01]

Roland berichtet von seiner neuen Aufgabe in Rumänien (in der Registratur, wo Buch über ein- und ausgehende Post geführt wird). Er bittet Hilde, ihm Bücher zu schicken. Außerdem bittet er Gott um Kraft.

[OBF-421101-001-01]

Roland schreibt, dass einige Kameraden ausgeschieden sind. Sie müssen woanders hin. Dadurch konnte sie ein Stockwerk tiefer ziehen mit bequemeren Wasch- und Toilettenmöglichkeiten. 4 "Nachzüglerbriefe" sind gekommen, nun fehlen nur noch 2 aus Sofia. Erst Sonntag schreibt er weiter an dem gleichen Brief. Er war im evangelischen Gottesdienst für den Reformationstag und ist begeistert von der Kirche. Der Gottesdienst ist auf Deutsch der Predigttext über ein Lutherwort. Herrlich war das Orgelbrausen. Er will Weihnachten dort auch in den Gemeindegottesdienst gehen. Nun endet der Brief, weil er Dienst tun muss.

[OBF-421022-002-01]

Schätzelein! In rumänischem Land finde ich Dich. In B.! Du! Ich freue mich, daß Du für den Winter zumal in einer großen Stadt sein kannst, Du wirst ein wenig Zerstreuung haben, wirst am Kulturleben teilnehmen können, was in V. sicher nicht in dem Maße sein kann. Außer Veranstaltungen, rein im Sinne der Wehrmacht. Der Sommer in V. ist bestimmt schön, der Winter aber? Ach, nicht abwägen! Sich abfinden mit dem gezogenen Los.

[OBF-421025-002-01]

Eine lange Weile liegt zwischen dem letzten Boten, den ich Dir schrieb und dem heutigen. Freitag wars als ich Dir schrieb, heut ist Sonntag. Und es war doch gut so, daß ich Dir gestern keinen Boten sandte; denn nun erfahre ich doch eben, Herzelein, daß Du schon wieder eine neue Nummer hast! So gehts [sic] im Leben: manche haben gar keine Nummer und wieder andre bekommen fast täglich eine!

[OBF-421026-002-01]

Und es war eben Kirmesstimmung, trotz der Zeiten. Wir spannten uns auch gleich mit ein: Kuchenschneiden, Geschirr bereitstellen, ach und der hundert Handgriffe mehr. Um 3 [Uhr] ging dann der Drasch los und wir kamen nicht mehr zu Atem bis abends um 900 [Uhr]. Um die Zeit war die letzte Portion raus, dann hatte die liebe Seele Ruh! Durch das Prachtwetter hatten wir Gäste über Gäste!

[OBF-421028-002-01]

Schätzeli! Nun lese ich doch alle Deine Beschreibungen vom neuen Stübel und von all dem anderen Neuen mit ganz andrer Freude, mit viel leichterem, froherem Herzen. Nun ist es wirklich für eine Weile Dein kleines Reich, was Du mir da malst. Ach, wie nett hast es wieder getroffen. Mußt ja meinen, seist garnicht bei den Soldaten! Vergiß nur mich nicht, wenns [sic] Dir gut geht!

[OBF-421101-001-02]

Oh Herzelein! Daß die wenigen Tage unsres Zusammenseins es Dir gezeigt haben möchten – ach, daß Du es erlebt haben möchtest so, daß Dir das Warten leicht wird, daß Du froh bist – ach, daß Du es fühlen möchtest! Oh Geliebte! Und wenn es Stunden gab, da ich es Dir nicht recht zeigte – sie mögen Dir gerade Zeugnis sein für solche große Liebe – die sich nicht in der Beredtsamkeit zeigt.

[OBF-421105-001-01]

Es sind alle schon ältere Semester, brave, ehrenwerte Männer, soviel ich sie kennenlernte – und sprechen alle den Dialekt, aus dem soviel Gemüt klingt. – In der Geheimregistratur arbeitet ein Kamerad aus Löbau, hat auch namhafte Verwandte in Kamenz. – ein Rektor W. ist in Kamenz. – Er ist Schaffner an der Eisenbahn. Hat schon zwei Brüder in diesem Kriege verloren. Er soll einmal das elterliche Geschäft – Lebensmittelgroßhandel – übernehmen.

[OBF-421128-001-01]

Sonnabend ist wieder. Ein wenig bereitet man sich doch auf diesen Tag und den Sonntag darauf. Und was sonst sich spannt für den Dienst, das spannt aus schon in der Voraussicht freier Stunden. Und dieses Ausspannen hier bei den Soldaten ruft das Bewußtsein der Leere doppelt hervor, einer Lücke, einer Hohle. Die Arbeit vermag vergessen machen – aber die Ruhe ruft alle Erinnerung herauf.

[OBF-421102-002-01]

Schon am Nachmittag will ich heute zu Dir kommen; denn für den Abend hat sich Frau L. angemeldet, sie will uns mal besuchen. Ich freu mich, daß sie uns mal aufsucht. Die Mutsch ist gleich mal zum Milchmann gelaufen, sie hatte vorhin auch Besuch: Frl. M., ein Mädel, das mit ihr im Geschäft zusammen, war und nun R-A-D und Kriegshilfsdienst beendet hat, sie fängt morgen wieder bei Mutter mit an zu arbeiten.

[OBF-390512-001-01]

Diese Woche ist schnell vergangen über der Arbeit, der planmäßigen und der zusätzlichen. Am Mittwoch bekam ich Deinen lieben Brief. Vielen Dank. Daß Kantatesonntag sei, kriegte ich erst spitz am Sonnabendabend, als ich mir die Choräle für Sonntag zurechtlegte.

[OBF-390514-002-01]

Wiederum — die politische Lage heute, sie erfordert, daß jeder deutsche Mann eine militärische Ausbildung genossen hat. In Deinem Falle käme ja gewiß nur die Zeit von einem Vierteljahr in Frage?

[OBF-430225-001-02]

Nun lädt alles ein zur Behaglichkeit. Es ist noch nicht 7 Uhr am Abend. Ein langer Feierabend. War doch heute wieder Außendienst, ein kurzer Ausmarsch, 18 Soldaten und 5 Unteroffiziere!, ein richtiger kleiner Verein. Der Judenfriedhof, unser Exerzierplatz, ist noch zu weich. Wir sind nicht viel über den Triumpfbogen hinausgekommen.

[OBF-430226-001-01]

In meinem Dienst gab es wieder einen Zwischenfall gestern. Zwei junge Soldaten wurden von der Feldgendarmerie eingebracht, sie hatten sich in der Trunkenheit mit Rumänen geschlagen. Herzelein – da leuchtete es mit einem Male wieder auf: ein Chaos ist die Welt – ein unüberschaubares Chaos ist sie zumal jetzt.

[OBF-430225-001-01]

Ich kann es Dir nicht genug einschärfen! In dem Augenblick, wo Du als Kindergärtnerin gehst, ist es vorbei mit Mutters Arbeit, das ist sonnenklar – na, und auf Deine Freizeit wirst dann schon selber achten – weil das nämlich eine Mordsanstrengung ist, die ich Dir nicht wünsche.

[NGM-400605-004-01]

Mein höchster Chef war hier. Hoffentlich hat er nicht gesehen, dass ich einen Privatbrief in der Maschine hatte.

[OBF-390905-001-01]

Bei dem Wachkommando auf dem Winterberg bin ich nicht angekommen. Die Leute da oben haben alle einen Kursus hinter sich und sind der Militärbehörde unterstellt.

[OBF-390913-002-01]

‚Heute ist der 13.‘ — so dachte ich beim Aufstehen am Morgen, und richtig, ¾ 9 konnte ich Deinen Boten in Empfang nehmen.

[OBF-400415-002-01]

Heute bist Du nun in voller Lebensgröβe zu mir gekommen. Ich hab mich ja so gefreut, Du! Aber so viel Sehnsucht hab ich nach Dir, Du bist mir ganz nahe und doch ist es nicht der echte [Roland].

[OBF-400902-002-01]

Den ganzen, langen Montag hab ich Dich verfolgt mit meinen Gedanken. Jede Umsteigestadion [sic], jeden Aufenthalt, die lange Wartezeit bis es mittags 1200 war, alles hab ich verfolgt. Ja und dann, Du? Von da ab konnte ich Dich nicht mehr finden, und ich quälte mich auch nicht, zu rätseln, wohin die Fahrt gegangen sein mag