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Mittagspause. Es geht eine laue Luft. Ich sitze auf meinem Schemel im Garten und nutze die Freizeit, Dir zu schreiben, denn heut abend drängen sich die Geschäfte wieder: Kartoffelschälen, Kino (Es ist auf heute verschoben worden). Neues Briefpapier. Ich bekam einen Block in der Kantine.

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Was war das gestern? Es hatte mich wieder einmal übermannt. Schuld daran trug vielleicht meine gegenwärtige Umgebung; die schwermütige, süße Musik; die Unterhaltung der anderen, und ich mitten drin und doch so verlassen, so voll ungestümer Sehnsucht nach Dir, mein [Roland].

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Einen Tag und eine Nacht schneite es, und noch fallen die Flocken, lautlos. Der Winter ist da. Nichts draußen, das noch ohne Weiß dastünde. Das helle Schellengeläut der Pferdegespanne, die eilig durch den schon hohen Schnee fahren, erinnert mich ganz wundersam an meine frühe Jugend.

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Du, ich bin heute so froh innerlich — und ein ganz klein wenig ist mir auch weihnachtlich zumute — und, es kann gar nicht anders sein, Du bist es auch.

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Gleich ist es 300, ich bin mit meinen Backsachen startbereit. Es waren doch noch etliche Handgriffe, trotzdem mir die Mutsch schon vorgearbeitet hatte. Das Mehl habe ich gestern schon abgewogen und mit der Milch noch abends rüber zum Bäcker gebracht.

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Du!! Wie soll ich denn nun anfangen mit der Botschaft, die ich Dir bringen will? Ach, Du!!! Hast Du es nicht schon gefühlt heute früh, genau um 700, mit dem Glockenschlag? Du mußt es ja doch gefühlt haben — Du — so jäh, so heftig und so innig, fest dachte ich an Dich, mein Herz!!

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Geliebte! Die große Freude erfüllt mich noch ganz. So wie Dir ist's friedlich in mir geworden. Wie ein Druck ist es von mir gewichen. Ich habe ihn wieder und wieder lesen müssen, Deinen Glücksboten, Du!

[OBF-401220-001-01]

Jetzt sind wir uns wieder mal ganz nahe mit unseren Boten. Zwei kamen heute von Dir, und einer davon, den Du gestern noch in Deinen lieben Händen hieltest, den Du erst gestern mit vielen [^]lieben Zeichen und Gedanken und anderem mehr auf den Weg schicktest zu mir. Zu mir, Du!!

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Sonnabend um 1720 [Uhr] ist es, nach moderner Zeit! Hurra — wir haben gesiegt! — fertig mit aller Arbeit, d.h. was die Scheuerei und Putzerei betrifft! Sonst gibts ja immer noch genug, als da ist: nachher Baden, morgen Kopfwaschen aller weiblichen Personen in der Familie!

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Du! Du!! Wie soll ich denn heute anfangen? Herzlieb!! Zwei liebe Boten kamen heute früh zu mir, von Deiner lieben Hand. Geliebter!! Du machst mich ja so überglücklich!!

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Nun bin ich endlich wieder daheim. Müde, hungrig, erfroren. Ach – es war richtig ein verlorener Tag heute, bis auf die Freude, die wir Tante Marthel machen konnten mit unserem Besuch.

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Dunkle Wolken ziehen auf am Himmel der Weltgeschichte. Die Lage verschärft sich täglich, und es steht auf des Messers Schneide. Die Tschechen sind ein kleiner Gegner; aber wie werden sich die Großmächte verhalten?

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Es ist Sonntag in der stillen Morgenfrühe. Unser Zimmer hat die Fenster nach Osten, und die Strahlen der Morgensonne künden einen neuen Tag. Alle Tage kommt sie, die liebe Sonne – und bleibt – und scheint und wärmt – noch keinen trüben Tag haben wir hier erlebt, noch keinen Regen.

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Ein Teil des Kriegsbrandes ist heute ausgetreten – um 12 Uhr hat Jugoslawien kapituliert. Vor 14 Tagen noch ein intaktes, geordnetes Staatswesen – heute aufgelöst, ein Wrack, zerspalten, Trümmer und Herzeleid – um nichts und wieder nichts – ein dummes Volk. Bald wird Griechenland folgen.

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Muß doch heute immer Dein denken, Du! Weil Ihr eben auch, die lieben Eltern einbezogen, meiner denkt, aller denkwürdigen Stunden. Es war doch ein Sonnabend – der dem heutigen entspricht.

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Herzlieb! Herzlieb!! Es zittert doch noch alles in mir vor Liebe und Freude – – Du!!! Du!!!!! Oh Geliebte! Wie soll ich das sagen?! Dein Hochzeitsgeschenk, das gestern gekommen ist, die Bilder meine ich!

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Du! Du!! Wie soll ich denn heute anfangen? Ich möchte Dir etwas schenken, Du!! Ich möchte Dich ganz glücklich machen, Herzlieb!! Dich erlösen!! Meine [Hilde]!! Mein liebes, treues, liebes, armes Weib! Du! Du!! Und Dein [Roland] kann Dir nicht helfen.

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Ein paar Worte zu den Bildern. Die Nummerierung 13 l [sic] stammt vom Photographen. Zu 1) gut. Zu 2) gut im Ausschnitt, ein wenig verwackelt.

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Die Jungen spielten Krieg im Wald. Interessant! Wie die Großen! Aber was dabei für Redensarten fielen, haarsträubend!! Du!!

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Nun ist Weihnachten heran. Als Kinder haben wir uns eigentlich nur darauf gefreut, auf diese freudvolle, geheimnisreiche Zeit, in der auch die Erwachsenen Freude empfanden und sich den Kindern so ganz widmeten.

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Die Frösche quaken – in der Ferne hört man Kinderjubel, sie spielen Soldaten – o beneidenswerte Unwissenheit und Unschuld; Kinder, sie wissen nicht um den bitteren Ernst dieser Zeit. Und es ist so gut, daß es so ist. – Geliebter!

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Eben schlägt die Uhr 3 am Nachmittag, unsre schöne Uhr, Herzlieb! Weißt denn eigentlich noch, wie sie aussieht? Du! Es ist doch ein Prachtstück, Liebster!

[OBF-410625-002-01]

So siehst, Herzlieb, daß doch bei allein Nichtstun jeder Tag ausgefüllt ist. Von hier aus, von der Sommerfrische will ich ja auch allen Bekannten schreiben.

[OBF-411207-002-01]

Heute schneit es wieder, kalt ist's und ein Sturm hat sich aufgemacht. Aber gut tut einem die Luft. Sie ist so rein. Die Eltern wollen nachher einmal nach Mittelfrohna laufen, hinzu wollen sie den Staubsauger mitbringen; denn nun geht doch das Großreinemachen los!

[OBF-410720-001-01]

Geliebte! Und nicht deutlicher und beglückender kannst Du mir Deine Liebe kundtun, als daß Du mir in Deinem lieben Boten von Montag von unserem Kindlein sprichst – oh, sooo lieb und herzinnig, daß es Deinem [Roland] ganz warm zum Herzen strömt!