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[OBF-430118-002-01]

Gott hat jeden, der durch die heilige Taufe ging aufgenommen in seinen Bund, hat jeden zu seinem Kind gemacht. Und darum fürchten wir uns nicht, wie auch die Zeiten kommen werden: Wir stehen in Gottes Schutz – wir leben aber auch in seinem Willen.

[OBF-430201-002-01]

[I]ch traf den Sohn vom Bäcker K., der ist da, als Matrose. Kommt von Konstanza her. Sie dürfen solang heim, bis ihre Kraftwagen fertig sind. Dann geht's zum Landeinsatz nach Rußland. Ist das nicht schlimm? Matrosen? Und erst 19 Jahre alt? In Rußland müssen eben nun alle mithelfen.

[OBF-430202-002-01]

Wenn ich auch keine Gemeinschaft mit ihnen halte, so lebe ich doch äußerlich noch unter ihnen im öffentlichen Leben. Und ich kann mir den Neid und die Mißgunst dieser Leute gegenüber meiner jetzigen Stellung nicht anders erklären als so: daß sie immer noch meinen, ich gehöre in ihre Schicht [...]

[OBF-430203-002-01]

Und am selben Tage geschieht das größte Herzeleid, das uns Deutschen bisher in diesem Kriege widerfahren ist. Der Kampf um Stalingrad ist zu Ende. Die 6. Armee steht nicht mehr. Alle sind von der Übermacht des Feindes erdrückt.

[OBF-430204-002-01]

Am kommenden Montagabend bin ich zur Amtswaltersitzung eingeladen im Rathaus. Ich möchte kommen, weil vieles zu bereden sei, wegen Frau S., des Frauenschaftsführerin, die ja nicht da ist. Na, dann muß ich mich schon mal sehen lassen, damit ich wenigstens auch weiß, was gespielt wird.

[OBF-430205-002-01]

Ich weiß nicht, ob es Dir ebenso ergeht. Seit dem 30. Januar bin ich aus einer inneren Unruhe und einer gewissen Spannung noch nicht herausgekommen! Es lastet auf mir etwas, es, ist wie ein schwerer Druck. Es ist wie das Henkersbeil, das alle Minuten zuschlagen will.

[OBF-430206-002-01]

106. Sonnabend, am 6. Februar 1943. Geliebtes Herzelein! Mein Geliebter [Roland]! Du!!!!! Nun komme ich doch zu Dir! Schätzeli! Bin soweit fertig mit meiner Arbeit. Nachher will ich nochmal zum Milchmann und in die Stadt nach Stoff für Vaters Oberhemd, das wir ausbessern wollen. Anschließend will [...]

[OBF-430207-002-01]

Wir hatten heute Nacht 4 Mann Einquartierung! Als ich gestern gegen Abend von Limbach heimkomme, ist Besuch da: M.s aus Chemnitz. Ich war sprachlos. Sie wollten übers Wochenende zu Oma, weil Onkel Fritz wahrscheinlich zum letzten Mal auf Urlaub zuhause ist, er soll ins Feld kommen.

[OBF-430208-002-01]

Der Dichter Paul Ernst ist in unserem Bücherschatz also vertreten? Das freut mich. Und fein ist, daß Du noch ein paar andre Werke von ihm kaufen willst. Aber jetzt ist dazu keine Möglichkeit, Liebster. Es gibt nichts an Büchern.

[OBF-430209-002-01]

Und als man mir die übrigen Helferinnen noch aufzählte die dabei sind, da war's mir genug. Es sind durchschnittlich alles solche Mädels, die sich schon auf der schiefen Bahn befinden. Die Schwestern jedoch, die zum Einsatz kommen kenne ich als anständige Kameradinnen. Hoffentlich bewähren sie sich und geben wenigstens eine vorbildliche Haltung ab, zum Beispiel für die übrigen Angestellten.

[OBF-430210-002-01]

Bald werden die Volksküchen eingerichtet werden, glaubst Du nicht auch? Ach, daran mag ich garnicht denken. Obwohl man uns versichert hat voriges Jahr, daß die Ernährungslage nicht schlechter wird, sondern besser. Ich glaube garnicht daran [...]

[OBF-430212-002-01]

Bei Deinem Fraule herrscht Hochbetrieb! Und ich habe zu tun, daß ich meinem Mannerli mal schnell ein süßes Plätzchen (oder lieber ein Küßchen? Du!!!) in das Mündel stecken kann. Ja, Backbetrieb hab ich und das am Reinemachtag früh.

[OBF-430212-002-02]

Darinnen erzählte ich Dir von dem Ausgang meiner Unterredung mit dem Ortsgruppenleiter. Ach Du! Herzelein! Komisch ist das doch. [...]

[OBF-430213-002-01]

Ach Herzelein, wie wenig Verständnis findet man aber heutzutage in dieser Angelegenheit, wenn man seine persönliche Freiheit wahren will. Wie wenig geht 'man' auf Eigenart und Wesen eines Menschen ein. Alle werden nach Nummern behandelt.

[OBF-430215-002-01]

So leid mir es immer ist, wenn man unsere Geheimnisse kontrolliert, so bin ich doch auch gewissermaßen froh, wenn mal ein Mensch mit eigenen Augen sieht, welch reiche, tiefe Liebe noch lebt unter den Menschen, welch reine Liebe, lautere Liebe! Muß diejenige Person nicht irgendwie davon angerührt werden?

[OBF-430401-002-01]

Das Erste bist Du heute morgen – nichts kann mich abhalten. Du!! Ach muß erst zu Dir kommen, wenn alles noch so drängt. Ach Liebster! Ich hab so große Sehnsucht nach Dir!

[OBF-430402-002-01]

Ich muß doch noch einmal zu Dir kommen, Du!!! Die Mutsch hat mich heraufgeschickt aus dem Waschhause, sie kann mich jetzt garnimmer brauchen; denn sie hat nur noch ungefähr 1 – 1 1/2 Stunden Wäsche abzukochen, dann frisches heißes Wasser bereiten und die fertiggewaschene Wäsche abbrühen.