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[OBF-420511-001-01]

Ist es doch zu Dir gekommen, in der Nacht, auf den Flügeln der Sehnsucht, den schnellen, mit den Strahlen der Liebe, den allgegenwärtigen. Ich habe doch auch von Dir geträumt von Dir in der vergangenen Nacht; aber der Traum ist nur undeutlich gewesen. Ich weiß doch bald nimmer, wie mein Schätzelein dreinschaut, trotz der vielen Bilder, die ich bei mir habe.

[OBF-390222-002-01]

Ich stelle voran, was ich mir auf der Heimfahrt, im Zuge aufschrie[b]. Wieder allein — mit meinem heißen Herzen. Voller Glückseligkeit schlug es diese Stunden. Und jetzt, da Du fort bist, ist alles verflogen, wie ein Rausch?

[OBF-420215-002-01]

Sonntag ist. Voll Sehnsucht im Herzen denke ich an Dich. Du bist allein – ich bin es auch. Nur im Herzen sind wir uns nahe, ach so nahe, Geliebter!!!

[OBF-420914-002-01]

Ich habe doch heute nacht von Dir geträumt wieder. Es war ein sonderbarer Traum. Du warst ein Friseur und ich kam zu Dir, um mich friesieren zu lassen. Du tatest so, als kenntest Du mich nicht. Und ich war ganz betroffen, setzte mich in den Stuhl, dem Spiegel gegenüber und beobachtete Dein Tun. Du kämmtest mein Haar immer durch und sahst ganz gedankenverloren drein. Da senkte ich meinen Kopf auf die Brust und verharrte lange so.

[OBF-421103-002-01]

Dann schreibt die Mutter noch etwas Ulkiges. Schon im vorhergehenden Brief schrieb sie, wie wir dazu dächten, sie will sich einen waschechten Wurzelwerkindianer eintun aus der Nachbarschaft. Ob wir auch einen wollen. [...] So ein Schelm! Jetzt wissen wir noch garnicht, ob wir nicht solche Aufgabe zu lösen haben in der eigenen Familie, gelt? Und so einen waschechten Schwarzen nähme ich schon garnicht an! Nein! Dafür brächte ich keine Liebe auf glaub ich.

[OBF-421110-002-01]

Heute ist kein Bote gekommen von Dir. Das erste Mal setzt die Post damit heute aus. Aber ich denke nichts Schlimmes, der Brief wird irgendwo liegen geblieben sein und morgen sicher kommen. Weißt Du, was das Neueste ist bei uns? Zweierlei. Es hat heute zum ersten Male geschneit! Aber ganz naß nur. Und ich bin doch gleich mit den schönen Stiefelein zum Markt gegangen heute.

[OBF-421111-002-01]

Und wenn auch wieder dunkle Wolken am Himmel aufgezogen sind: der Einbruch der Amerikaner in Westfranzösisches Kolonialgebiet (Afrika - Marokko) so wollen wir uns nicht beirren lassen im Glauben und in der Zuversicht an ein gutes Ende. Unser Führer wird alles tun, die Not des Krieges im Vaterland von uns abzuwenden.

[OBF-421128-002-01]

Dieser Mann wußte zu berichten, daß die R. verhältnismäßig früh heiraten. Und einmal war er zu einer Hochzeit geladen, auf dem Lande – da sei die Braut 16, der Bräutigam 21 gewesen. Er zeigte uns auch die Bilder (Lichtbilder) davon. In ihren hübschen Trachten sah man die Leutchen. Und er hob ganz besonders hervor, daß unter des Landbevölkerung noch das edelste Gemüt zu finden sei, offen herzlich, gastfreundlich, höflich, ehrlich – dies alles würde man [i]n der Stadt gewaltig vermissen.

[OBF-421201-001-02]

Daß ich jetzt einigemale [sic] die Zeitungsausschnitte nicht mitschickte, hat seinen Grund darin, daß sie nichts Lesenswertes brachten. Ist es nicht erschreckend, wie man hier die Kinder aussetzt? Aber diese Erscheinung ist ebenso wie die Dieberei ein Zeichen der Armut, der sozialen Ungerechtigkeit und Mißstände in diesem Lande – ganz reich neben ganz arm.

[OBF-390426-002-01]

Zuerst will ich Dir recht herzlich danken, für Deinen lieben Brief. Dank auch für Dein Kompliment; das aus des ‚Meisters’ Mund zu hören, hat mich fürchterlich stolz gemacht!!

[OBF-421230-001-01]

Am 2. Feiertag ging ich doch spazieren am Nachmittag – und wenn ich so spaziere und meinen Schritt gehe, da spinnt sich doch meist ein Gedankenfaden an, ganz deutlich wird mir dann manches – und an dem Nachmittag fand i[ch] mein Frohsein gar nicht, ich fand Dich nicht recht – erst am Abend wieder. Ich schob es erst darauf, daß ich etwas schlecht ausgeschlafen war. Du – nicht, daß ich denke, Du habest mein nicht gedacht – nein, ich denke, daß Du selber gestört wurdest in Deinem Innern.

[OBF-421213-002-01]

Heute Nacht hatte ich einen seltsamen Traum. Du und ich hatten uns bei der Hand und suchten Königstein. Es ging durch den Wald, durch Felder und Wiesen, wieder durch Wald, viel Felsen und Gestein war zu überwinden; dazu kam noch die Dunkelheit und wir stolperten und suchten und suchten. Und endlich bot sich uns das Bild, wie ich es kenne von damals, als wir, die Eltern und ich von Gohrisch herunterkamen ...

[OBF-421229-002-01]

Geliebtes, teures Herz! Mein herzallerliebster [Roland]! Geliebter! Oh mein Herzelein! Jetzt muß ich aber ganz schnell zu Dir kommen! Du!! Du!!! Oh, wie hast Du mich doch heute so ganz von Herzen froh und glücklich gemacht!

[OBF-390520-001-01]

Pünktlich und glatt bin ich ½ 10 Uhr zu Hause gelandet. Es ist ein angenehmes Reisen in der Frühe. Die Züge sind wenig besetzt und fahren pünktlich. Während der Wartezeit in Chemnitz spazierte ich auf meinem Bahnsteig.

[OBF-430109-001-02]

Hat Vater denn seine Behandlung ganz frei? Mutsch schreibt einiges auch über Vaters Krankheit. Sie führt schon wieder einen Plan im Schilde: „am besten, er läßt sich einmal beobachten" – Herzelein, nicht nur Vater, sondern auch Ihr müßt Geduld haben und vernünftig sein – Ihr müßt abwarten. Vater anhalten zur Selbstbeobachtung. Nicht vielerlei probieren. Ach, leicht ist das nicht. Ich verspreche mir aber von einer Beobachtung im Krankenhause auch nichts.

[OBF-430212-002-02]

Darinnen erzählte ich Dir von dem Ausgang meiner Unterredung mit dem Ortsgruppenleiter. Ach Du! Herzelein! Komisch ist das doch. [...]

[OBF-430226-001-01]

In meinem Dienst gab es wieder einen Zwischenfall gestern. Zwei junge Soldaten wurden von der Feldgendarmerie eingebracht, sie hatten sich in der Trunkenheit mit Rumänen geschlagen. Herzelein – da leuchtete es mit einem Male wieder auf: ein Chaos ist die Welt – ein unüberschaubares Chaos ist sie zumal jetzt.

[OBF-430223-001-01]

Ein klein wenig kann ich mir das Durcheinander daheim schon ausmalen. Die Schlangen vor den Meldeämtern zum freiwilligen Einsatz – – Haben wir die Rede also doch miteinander gehört. Und die Stimme des Volkes – – es ist noch die gleiche wie ehedem und überall – heute Hosiannah – und morgen Kreuzige ihn – an diesem Instinkt mangelt es uns eben [...]

[OBF-390713-002-01]

Nach zwei glücklichen Tagen lag am Sonntagabend vor unseren Blicken wieder unser Abschiedsort, die große Dresdner Bahnhofshalle mit ihrem bunten Hasten und Treiben.

[NGM-421213-004-01]

Warum läßt man Dich bloß nicht mal weg? Dieses vergebliche Hoffen macht einen ganz kaputt. Da ist es doch schon besser, wenn Du in Dänemark bist, u. man weiß, daß Du nicht kommen kannst.

[NGM-421229-004-01]

Ehe das aber nun nicht vollkommen im Takt ist, darf ich kein Baby wieder bekommen, sonst geht dieselbe Geschichte wohl wieder los.

[OBF-380615-001-01]

Zum Dank schreibe ich Ihnen, was ich am 15. Mai in mein Tagebuch schrieb.— „Sagen Sie, haben Sie im Leben auch einmal einen Menschen so recht von Herzen lieb gehabt?” So fragten Sie damals. Diese Frage hat mich erschüttert, hat an mein Herz gerührt.

[OBF-391022-002-01]

Es ist mir in diesen Tagen so deutlich geworden, daß es stark macht, einen Menschen zur Seite zu wissen, dem man ganz zu Eigen ist, bei dem man sich so ganz geborgen weiß. Liebster! Wie könnte es auch anders sein, als daß ich alles in stillem Einvernehmen mit Dir tue?

[OBF-420701-002-01]

Der Herr brachte mich an meinen Zug und stand eine Weile sinnend vor mir...und er sagte gar seltsame Worte zu mir.

[OBF-391105-002-01]

Wieder geht ein Sonntag seinem Ende zu; er war wie so viele Tage in diesem Monat sind, regnerisch und kalt. Ich bin heute noch nicht einmal bis vor die Tür gekommen, schon wenn ich durch's Fenster schaue, überkommt mich ein Frösteln und weil mir sowieso nicht ganz gut ist, so habe ich den heutigen Sonntag ausgefüllt so, daß ich mir ein wenig Ruhe gönnen kann, während doch dabei die Stunden nicht nutzlos vergehen.