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Du! Gleich will ich mich noch zu Dir setzen, ehe ich zum Pfarramt gehe. Ich muß eben daran denken, daß die Pfarre Dir ein unheimliches Haus ist. In gewisser Hinsicht hast Du recht. So ein großer düsterer Bau – die Lebensgeschichten der Pfarrer betrachtet, die schon drin wohnten, denen allen mehr oder weniger kein glückliches Los beschieden war.

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Und beide, Marianne wie ihr Mann, sie stehen noch mitten im Lebenssommer. Er ist so alt wie Du. Im Januar 1908 geboren. Alles ist jäh zerstört abgebrochen. Sie standen auch erst noch im Anbeginn aller Freuden eines gemeinsamen Lebens.

[OBF-420604-001-01]

Gleich wird es ganz still sein im Hause. Die Kompanie steht unten angetreten. Sie soll an der Beisetzung eines Matrosen teilnehmen, der durch leichtsinnigen Umgang mit der Schußwaffe sein Leben verlor. Um 3 Uhr ist es am Nachmittag.

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Dann schreibt die Mutter noch etwas Ulkiges. Schon im vorhergehenden Brief schrieb sie, wie wir dazu dächten, sie will sich einen waschechten Wurzelwerkindianer eintun aus der Nachbarschaft. Ob wir auch einen wollen. [...] So ein Schelm! Jetzt wissen wir noch garnicht, ob wir nicht solche Aufgabe zu lösen haben in der eigenen Familie, gelt? Und so einen waschechten Schwarzen nähme ich schon garnicht an! Nein! Dafür brächte ich keine Liebe auf glaub ich.

[OBF-430202-001-01]

Daß ein neuer Krieg so furchtbar und leidvoll sein würde – ist es allen Menschen recht klar gewesen? Oh, mir hat es geahnt, und angesichts der fortschreitenden Technisierung und Entwicklung der Luftfahrt ist ein neuer Krieg ja auch oft genug als ein Schreckgespenst vor uns hingestellt worden – aber das hat die Menschen nicht bei der Vernunft zu halten vermocht.

[OBF-400927-001-01]

Wenig Zeit ist heute. Um mich her putzt, und näht und flimmert alles. Ich könnte Dich gut gebrauchen heute hier. Eben habe ich meine Schulterstücke an den Mantel genäht. Mit der Zunge ein bissel nachgeholfen geht manches, was sonst nicht gleich will.

[OBF-410322-002-01]

Wochenende ist, ich bin fertig mit meinen Geschäften. Die Uhr zeigt 3 Uhr vorbei. Seemannssonntag ist heute! Wie und wo wird ihn mein Herzlieb verleben?

[OBF-410409-002-01]

Herzlieb Du!! Die große Freude ist noch immer in mir, die Glückseligkeit, daß unsre Boten der Liebe uns einbinden wieder[,] ganz fest verbinden. Sooo weit sind wir voneinander entfernt, sooo nahe sind wir uns durch unsre Zeichen der großen Liebe! Du!! Oh Du!!

[OBF-410410-001-01]

Im Zusammenhang mit dem siegreichen Vordringen unsrer Truppen ist es wahrscheinlich, daß wir eines Tages von hier abgerufen werden. Du hast die Ereignisse hier unten sicher mit besonderer Spannung und Aufmerksamkeit verfolgt. Die unseren [sic] sind ja mit solchem Schwung vorgegangen, daß es aussieht, als sollte dieser Feldzug schon in wenigen Tagen beendet sein.

[OBF-410412-001-01]

Mein Herzlieb ruht jetzt in weißen Kissen. Draußen regnet es, regnet. Unser Schulplatz ist ein See. Ich hätte nicht geglaubt, daß es hier so regnen könnte. Und der Hubo? Hat keine Wache – aber etwas Ähnliches: „Läufer".

[OBF-381104-001-01]

Heute ist Mittwoch, der Wochentag, auf den ich mich sonst freue. Um 11 Schulschluß, und dann kann ich mit mir und Ihnen allein sein. Heute habe ich mich gefürchtet vor diesem Tag. Der Himmel ist wieder grau. Die trüben Gedanken kommen wieder und die böse Erinnerung plagt mich.

[OBF-411005-002-01]

Da haben mich meine Anzeichen in bezug auf Wettervorhersage wieder mal gründlich an der Nase herumgeführt!

[OBF-410207-001-01]

Freitag, den 7. Februar 1941. Mein liebes, teures Herz! [Hilde]lieb! Herzlieb!! Holde mein!!! Du! Wo steckst Du denn? Wart nur, wart, ich finde Dich schon! Könntest Dich ja gar nicht lange versteckt halten! Kämst bald von selber hervor wie die Kinder, wenn es ihnen zu lange dauert. Weißt wohl gar [...]

[OBF-411202-001-01]

Empörend immer wieder und tiefste Zweifel nährend die Doppelzüngigkeit der leitenden Stellen: Wir schützen das Christentum – wir kämpfen es nieder. Gottlose Gemeinheit und Lügenhaftigkeit! So baut nur weiter an dem Neuen – ihr werdet bald begraben sein unter den Trümmern dieses Baues!

[OBF-410626-001-01]

Wo steckst Du denn jetzt? Du? Hubo hat doch frei heute – kommt er gleich ganz schnell zu Dir! Wirst ihn einlassen? Du!! Wenn es in Schmilka so heiß ist wie hier, dann treff ich jetzt ein kleines Evchen, Du!!!

[OBF-420317-002-01]

Sonnenschein ist heute bei uns! Und blauer Himmel! Und die Vögel zwitschern! Ach Du! Ich glaube, nun wird bald Frühling, Herzelein. Du hast ihn uns gebracht mit Deinem lieben Blumengruß! Denn seitdem begann es schön zu werden, Du! Ich freue mich ja soo!

[OBF-410729-001-01]

Mittag ist. Dein lieber Bote vom Dienstag ist zu mir gekommen. Und nun ist doch wieder alle Ruhe hin zur Mittagsruhe. Und nun bewegen mich lieb und bunt wieder allerlei Heimgedanken und drängen mich, mit Dir zu plaudern, Geliebte!

[OBF-380520-002-01]

Es sind nun drei Tage vergangen, nachdem mich Ihre so lieben Zeilen erreichten. Lassen Sie mich Ihnen hierdurch meinen herzlichsten Dank sagen für das Vertrauen, das Sie mir schenken.