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[OBF-420503-002-02]

Nun ist es so weit! Ich kann mich zu Dir setzen, kann Deine lieben Hände fassen – ach, Geliebter! Ich bin doch so glücklich! Bin so von Herzen froh! Weil ich Dich sooo liebhaben kann, Du! Sooo liebhaben muß! Oh Herzelein! Könntest Du meine große, herzinnige Freude sehen!

[OBF-420508-002-01]

Das einzige, was mir heute angenehm ins Ohr klang und mich so lebhaft an Dich erinnerte – an unsre Zeit in Lichtenhain – es war der [H]uldigungsmarsch von Grieg, weißt? Du pfeifst ihn so gern! Das Konzert aus Wien ist zu Ende, es wurde anläßlich des 60. Geburtstags von einem Wiener Komponisten, Joseph Marx, aufgeführt.

[OBF-390414-002-01]

Ich frage mich, ob wohl in Lichtenhain auch solch herrliches Wetter ist? Manchmal bin ich traurig darüber, daß wir so weit voneinander entfernt sind. Auf meinem Wege begegneten mir viele junge Leute, Hand in Hand — die Soldaten haben ja noch Osterurlaub. Du darfst nicht denken, daß ich neidisch wäre!

[OBF-421101-002-01]

Mein Schätzelein! Sonntag heute. Ein ganz grauer, verregneter dazu. Man kann garnicht hinaus an die Luft heute. Wir sind ja heilfroh, daß unsre Wäsche nun fertig ist! Denke nur, heute früh habe ich es doch verschlafen! Bin erst 3/4 9 aufgewacht! Und die Eltern auch. Das kam daher, weil es heute früh noch so sehr dunkel war. Und weil wir spät ins Bett sind durch den Besuch, wo uns der Schlaf so nötig war, hatten es ja alle so zur Genüge satt.

[OBF-421103-002-01]

Dann schreibt die Mutter noch etwas Ulkiges. Schon im vorhergehenden Brief schrieb sie, wie wir dazu dächten, sie will sich einen waschechten Wurzelwerkindianer eintun aus der Nachbarschaft. Ob wir auch einen wollen. [...] So ein Schelm! Jetzt wissen wir noch garnicht, ob wir nicht solche Aufgabe zu lösen haben in der eigenen Familie, gelt? Und so einen waschechten Schwarzen nähme ich schon garnicht an! Nein! Dafür brächte ich keine Liebe auf glaub ich.

[OBF-421109-002-02]

Bei Dir bin ich mit all meinen Gedanken. Zu Dir eilt all meine Sehnsucht. Ich kann sie nicht in mein Herz verschließen, sie durchbricht den höchsten Damm, die verschlossenste Tür. Geliebter! Ich muß dich ewig suchen. Mein Lebenlang. Ich weiß es. So wie heute, so war es immer schon seit ich Dich kenne – einmal leiser, einmal drängender – Du! Geruht hat mein Herze aber seither noch nie, noch nie!

[OBF-390420-002-01]

Der Mittwoch, mein Geburtstag, stand so hell und sonnig [z]wischen den grauen Regentagen. Und das allein schon ließ mich froh sein. Den ganzen Vormittag bei der Arbeit war ich erfüllt von freudiger Erwartung.

[OBF-421116-002-01]

Mit Frau L. war ich nun wieder bei den Frauen der Kinderschar. Man hat uns Lieder gelernt, neue Weihnachtslieder und auch vielerlei Bastelanregungen gegeben. Es war ein ausgefüllter Nachmittag. Aber ich kann so nicht mit, wie manche Frauen es tun. Ich muß halt ein bissel meinen eignen Weg gehen, Du weißt schon in welcher Hinsicht! Du! Und es gibt auch Frauen, die sich wirklich ganz und gar für die Kinderschararbeit einsetzen.

[OBF-390503-002-01]

Unter den vielen Händen, die am Montag den Abreisenden nachwinkten, sah ich immer nur eine Hand. Eine liebe Hand, die ich jetzt ganz fest und dankbar drücken möchte.

[OBF-421228-002-01]

66. Sonntag, am 27. Dezember 1942. Geliebter! Mein allerliebster, bester [Roland]! Du! Du! Wie kann man nur so dumm sein und an den schönen Feiertagen von zuhaus [sic] fortlaufen! Wie kann man nur! So frage ich mich vorwurfsvoll, jetzt, da ich hier sitze im sonnenüberfluteten, warmen Stübel. Ach [...]

[OBF-421228-002-02]

Geliebtes Mannerli! Mein [Roland]! Liebstes Herzelein! Du! Zuerst muß ich doch nun zu Dir kommen, ehe ich eine andere Beschäftigung anfange! Du! Liebstes Herzelein! Ich hab doch kaum Zeit, all meine Briefschulden zu tilgen. Mal sehen, ob mir der Abend die Zeit gibt.

[OBF-390514-002-01]

Wiederum — die politische Lage heute, sie erfordert, daß jeder deutsche Mann eine militärische Ausbildung genossen hat. In Deinem Falle käme ja gewiß nur die Zeit von einem Vierteljahr in Frage?

[OBF-421229-002-01]

Geliebtes, teures Herz! Mein herzallerliebster [Roland]! Geliebter! Oh mein Herzelein! Jetzt muß ich aber ganz schnell zu Dir kommen! Du!! Du!!! Oh, wie hast Du mich doch heute so ganz von Herzen froh und glücklich gemacht!

[OBF-390522-002-01]

Vor einer halben Stunde kam ich zurück aus der Stadt, ich hatte noch Verschiedenes zu besorgen. Es dreht sich überhaupt alles nur noch um die Reise — und die Tage sind ausgefüllt bis in’s Letzte. Ich will Dich aber trotz allem Drasch nicht stiefmütterlich behandeln, Du! Kannst nur keinen sehr langen Brief bekommen.

[OBF-390613-002-01]

Gestern früh ging ich, Deinen Brief in den Händen voll banger, zitternder Erwartung in mein Kämmerchen. Nur mir allein sollen diese Minuten gehören, in denen ich die Zeichen von Deiner Hand aufnehme.

[OBF-430203-002-01]

Und am selben Tage geschieht das größte Herzeleid, das uns Deutschen bisher in diesem Kriege widerfahren ist. Der Kampf um Stalingrad ist zu Ende. Die 6. Armee steht nicht mehr. Alle sind von der Übermacht des Feindes erdrückt.

[OBF-430206-002-01]

106. Sonnabend, am 6. Februar 1943. Geliebtes Herzelein! Mein Geliebter [Roland]! Du!!!!! Nun komme ich doch zu Dir! Schätzeli! Bin soweit fertig mit meiner Arbeit. Nachher will ich nochmal zum Milchmann und in die Stadt nach Stoff für Vaters Oberhemd, das wir ausbessern wollen. Anschließend will [...]

[OBF-430210-002-01]

Bald werden die Volksküchen eingerichtet werden, glaubst Du nicht auch? Ach, daran mag ich garnicht denken. Obwohl man uns versichert hat voriges Jahr, daß die Ernährungslage nicht schlechter wird, sondern besser. Ich glaube garnicht daran [...]

[OBF-430213-002-01]

Ach Herzelein, wie wenig Verständnis findet man aber heutzutage in dieser Angelegenheit, wenn man seine persönliche Freiheit wahren will. Wie wenig geht 'man' auf Eigenart und Wesen eines Menschen ein. Alle werden nach Nummern behandelt.

[OBF-430215-002-01]

So leid mir es immer ist, wenn man unsere Geheimnisse kontrolliert, so bin ich doch auch gewissermaßen froh, wenn mal ein Mensch mit eigenen Augen sieht, welch reiche, tiefe Liebe noch lebt unter den Menschen, welch reine Liebe, lautere Liebe! Muß diejenige Person nicht irgendwie davon angerührt werden?

[OBF-390619-002-01]

Wie konnte ich nur so schnell fassungslos sein? Immer wieder stelle ich mir diese Frage. Nun betrachte ich das Gestern als einen bösen, schweren Druck, der jetzt von mir gewichen ist.

[OBF-380605-002-01]

Sonnenhell und klar brach heute der Pfingstmorgen an, ein Wetter, wie es wohl schöner nicht zu wünschen ist. Ich freue mich ja so für Sie; denn nun kann ja Ihre kurze Urlaubszeit erst die rechte Erholung sein.

[OBF-390928-002-01]

Gestern abend hatte ich mit einem Brief für Dich begonnen. Es war mir, als müßte das Erleben der beiden vergangenen Tage mir das Herz erdrücken, als müßte ich meine Erlösung schaffen.

[OBF-390913-002-01]

‚Heute ist der 13.‘ — so dachte ich beim Aufstehen am Morgen, und richtig, ¾ 9 konnte ich Deinen Boten in Empfang nehmen.

[OBF-391111-002-01]

Für Deinen lieben Brief meinen herzlichsten Dank. Ich wußte, daß Du mir heute schreiben wirst. Es ist etwas so Eigenartiges um die Gedanken und um die Sehnsucht. Beide gehen so unendlich weit, wie unsichtbare Fäden verbinden sie uns.