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Mittagsstunde ist. Bis um 3 Uhr. Schöne Zeit zu einem kleinen Schläfchen. Aber ich kann nicht. Zu Mittag kommt doch immer mein Herzlieb zu mir in seinem lieben Boten – und dann bin ich doch immer so munter – ach Herzlieb!

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Herzlieb mein!! Ich habe auf den Briefträger gewartet heute – er ist vorbeigegangen – auch vorhin, am Nachmittag ist er vorbeigegangen.

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Und gestern meldete der Rundfunk, daß sich Stalins Sohn mit einer Armee ergeben habe! Wenn doch bald dieser Grausamkeit da im Osten ein Ende gemacht würde! Zu fürchterlich alles! Aber Herzlieb! Heute will ich doch mit Dir von unsrer großen Freude reden – ich glaube, wir haben trotz der ernsten Zeit ein Recht darauf! Ja? Geliebter!!

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Einen Plan hatten wir nicht für unseren Bummel. So sind wir dann bei ΜΛΟKA [sic] = Floka, gelandet, weißt, das ist unser Kaffeehaus. 2 Gläser gekühlte Schokolade haben wir uns geleistet, eins für Dich, und eins für mich, ja? Du!!

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Du!!! Heute ist es am Morgen, da ich Dein denke. Wirst mich fragen warum? Du!!!

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Zählt mein Herzlieb denn auch fleißig die Tage mit? Sie rücken ganz schön schnell, aber bei unsrer großen Sehnsucht möchten sie ja Flügel haben! Heute brachte mir Dein lieber Bote soviel Glückstrahlen und Freude – mein Herzlieb freut sich sooo sehr, daß ich nun kommen will!

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Nach ¼ Stunden etwa, ich setzte eben mal ab auf der Landstraße, um mein Haar unter die Kappe zu zwingen, das mir der Sturm immer wieder zerzauste, höre ich hinter mir Pferdegetrappel. Ohne mich jedoch umzuwenden stiefelte ich wieder los mit den Gedanken: „wenn es nun ein Fuhrwerk aus Breitenborn wäre und dich mitnähme“, –

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Du bist zu mir gekommen, heute, zum Sonntag! Ich danke Dir so sehr! Nun weiß ich auch, warum es am Sonnabend und Sonntag so still um mich war! Wie deutlich ich das doch gefühlt habe! Ich wußte doch gar nicht vorher, daß Du in Glauchau weiltest! Herzlieb!

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Du! Nun schreiben wir den August schon zweistellig! Und wenn wir zu den vorhandenen Zehnern noch 2 dazu rechnen! Du!! Dann ist der Tag da!! Dieser Sonntag! Sonnentag!! Der 31.!

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Und wieder ist es Nachmittag – die Zeit, da ich mich hinsetze, Dein zu denken. Der Himmel zeigt schon seit Tagen ein finst'res Gesicht, windig ist es draußen – kühl. Ich muß immer ein wenig Feuer anmachen; wenn man nachmittags still im Zimmer sitzt[,] ist es kühl.

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Die Glocken läuten den Sonntag ein – es ist 6 Uhr abends. Und jetzt erst bin ich soweit, Dein zu denken. Ach, das war wieder ein ausgefüllter Tag heute.

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Nun bist Du heute wieder sooo sooooo lieb im Bilde zu mir gekommen – ach Du, Du!!! Das weckt doch alle Sehnsucht so mächtig aufs neue! Nun will ich Dich gar nimmer länger im Bilde nur sehen – und der nächste, der Dir so mit dem Kameraauge ins liebe Antlitz leuchtet, der will Dein Hubo sein, ja?

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Heute mittag war ich in Geschäften unterwegs. Ein paar Tage plane ich schon und schwanke. Nun ist es entschieden. Ich habe mich nach einem Wintermantelstoff umgesehen – und habe zugepackt. In 3 Geschäften war ich. Die Auswahl in diesen dicken Wollstoffen ist nicht groß in punkto Farbe und Muster. Ich habe einen blauen Ulster mit Fischgrätmuster genommen –

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Am Montag früh erhielt ich eine Aufforderung vom Arbeitsamt, am 19. VIII. in der Zeit von 15-17 Uhr zu erscheinen. Ich war sehr erschrocken, trotzdem ich im Geheimen immer damit rechnete.

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Wirst denn glücklich wieder heimsein von der Hamsterfahrt? Morgen werde ich es wissen. Acht Tage sind wir ja im Kalender immer zurück im Wissen voneinander.

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½ 3 Uhr ist es. Alles sitzt im Kino. Dein Hubo mag nicht. So beim lieben seltenen Tageslichte im Kino, das gefällt mir schon nicht. Der Flimmerfritze, der heute da ist, hat einen miesen Apparat, er hat nicht genug Helligkeit, den Augen tut es weh – und Dein Hubo mag auch keine fremden Geschichten hören und sehen, und immer andre Frauen...

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Heute ergeht es mir fast ebenso wie Dir. Gleich 8 Uhr am Abend ist's, jetzt erst kann ich mich ganz zu Dir wenden, Du! Heute früh habe ich mit Mutsch gewaschen, Unterwäsche u.s.w.[,] es war eine ganze Menge wieder. Dann muß ich hier erst noch eine Geschichte einflechten; denn deren Übel wurde heute früh mit behoben!

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So lange habe ich heute geschlafen! Erst als es klingelte, als Dein lieber Bote Einlaß begehrte, bin ich aufgewacht, Du!! Das war ¾ 9 [Uhr]!

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Wir waren gestern im Kino, weil das Apollo überfüllt war, gingen wir ins Capitol. „Mutter und Kind.“

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Ich sitze jetzt wieder am Tische, vor meinem lieben Papier, das mir so geduldig stille hält jeden Tag.

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Heute wollte es doch überhaupt nicht Tag werden, der Himmel ist ganz zugehängt mit dicken, grauen Wolken. Und ich habe bis in die 9. Morgenstunde Licht gebrannt.

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Nun bin ich wieder ganz, ganz Dein! Nur für mein Herzlieb bin ich da. Von meiner Hamsterfahrt, noch im grauen Dämmer des anbrechenden Tages, bin ich unbehelligt zurückgekehrt.

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Meine Hände wollen noch garnicht so recht wie ich will! Sie sind noch ganz steif und ungelenk – ach überhaupt, Morgen habe ich Dienst in der Pfarre (wo jetzt der Kälte wegen Gottesdienst gehalten wird). Nachfeier für den 30. Januar. Wir singen ein komisches Lied, aus einem Buche, das eigens Lieder für Deutsche Christen enthält. Ich finde es so blöd, daß ich mir nicht mal die Mühe machte, es zu merken.

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Hoffentlich geht es da drüben noch vor’m Winter zu Ende. Unsre armen Soldaten haben ja garnicht die Ausrüstung für einen russischen Winter!

[OBF-410929-002-01]

Heute beginnt die erste Woche ohne Dich, Du!! Montag ist. Und übermorgen fängt schon der neue Monat an, Oktober. Die Zeit läuft unaufhaltsam weiter – sie läßt sich nicht aufhalten. Und das ist auch gut so, Du!!!