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Nun ist schon wieder Sonnabend, Herzlieb! Und so Gott will, ist Dein [Roland] schon auf schnellstem Wege zur Heimat in 3 Wochen – und mein Schätzelein? Sitzt womöglich auch schon reisefertig auf dem Bahnhof? Willst mir denn entgegenkommen, so in Nacht und Nebel?

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Du bist zu mir gekommen, heute, zum Sonntag! Ich danke Dir so sehr! Nun weiß ich auch, warum es am Sonnabend und Sonntag so still um mich war! Wie deutlich ich das doch gefühlt habe! Ich wußte doch gar nicht vorher, daß Du in Glauchau weiltest! Herzlieb!

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Schon bin ich wieder bei Dir! Wo wäre ich auch lieber? Ich suche Dich – Du suchst mich – wollen wir aufpassen, daß wir beim Suchen nicht mit unseren Köpfen zusammenstoßen, Du!

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Ganz herrlich war der Abend gestern wieder – zeitig, ¾ 8 Uhr schon, senkte er sich hernieder – purpurn der Abendhimmel, blau die Berge, schwarz Schiffe und Häuser in ihren Umrissen, und darüber, die Farben des Himmels spiegelnd das Meer. Und man muß es liebhaben, dieses Bild, Gottes schöne Welt – aber es ist die Fremde, die Fremde!

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Freude ist in unseren Herzen, Geliebte, große Freude!!! Kaum, daß unser Herz sie all noch fassen kann. Freude aus Liebe, aus großer tiefer Liebe! Die leuchtet und strahlt aus Deinem lieben Boten, der heute zu mir gekommen ist – Du liebst mich sooo sehr!!

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Nun bist Du heute wieder sooo sooooo lieb im Bilde zu mir gekommen – ach Du, Du!!! Das weckt doch alle Sehnsucht so mächtig aufs neue! Nun will ich Dich gar nimmer länger im Bilde nur sehen – und der nächste, der Dir so mit dem Kameraauge ins liebe Antlitz leuchtet, der will Dein Hubo sein, ja?

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Unser Freitag war heute – ein herrlicher Sommertag wieder. Nach dem Essen waren wir erst zum Baden, bei unserem Gang durch die Stadt bemerkten wir, daß die Geschäfte geschlossen hatten – mag wohl ein kirchlicher Feiertag sein heute.

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Heute mittag war ich in Geschäften unterwegs. Ein paar Tage plane ich schon und schwanke. Nun ist es entschieden. Ich habe mich nach einem Wintermantelstoff umgesehen – und habe zugepackt. In 3 Geschäften war ich. Die Auswahl in diesen dicken Wollstoffen ist nicht groß in punkto Farbe und Muster. Ich habe einen blauen Ulster mit Fischgrätmuster genommen –

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Etwa 12 Mann fuhren wir in zwei Personenwagen die Bucht entlang, etwa 20 km von der Stadt entfernt zu einem Badestrand und Ausflugsort der Bewohner von Saloniki. Es war äußerst interessant, auf so angenehme Art einmal die Umgebung der Stadt kennenzulernen. Durch viele Weinfelder sind wir gefahren.

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Für Deinen lieben Boten vom Dienstag sei recht, recht lieb bedankt. Es ist mir so lieb zu wissen, daß Du mich in meinem Sorgen verstanden hast, daß Du mitraten hilfst in unsrem Herzensanliegen. Ich habe es nicht anders erwartet, Geliebte!

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Nun hat mein Herzlieb so lang warten müssen. Doch gar nicht zur Strafe, das Mannerli hat doch immer etwas bekommen. Liebes, Du! Ach Du!

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Wirst denn glücklich wieder heimsein von der Hamsterfahrt? Morgen werde ich es wissen. Acht Tage sind wir ja im Kalender immer zurück im Wissen voneinander.

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Was hab ich doch für ein vielbegehrtes Schätzelein! Alle möchten sie mein Weiberl haben. Und der nun Dein Mannerli geworden ist, der wollt' es gar nicht haben – und hat es doch bekommen – und gibt es nicht wieder her, Du!!!!!

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Letzter freier Nachmittag heute – vor der großen Reise – in der nächsten Woche will ich ihn doch gleich noch mit dranhängen an den Urlaub, damit ich schon am Nachmittag fahren kann. Wenn das möglich ist, geht meine Reise über Belgrad – Agram – Graz – München – Hof.

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Dein lieber, lieber Bote von Sonnabend ist zu mir gekommen. Sei viellieb bedankt, Herzlieb mein! Kannst Dir denken, was mich nun am meisten bewegt? Geliebtes Weib! Du, meine [Hilde]!

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Und nun können wir doch auch meinem Lieblingsgedanken nähertreten, einem Besuch im Glückshäusel in Lichtenhain. Du!!! Er wäre doch gerade in Deine bösen Tage gefallen – Herzlieb! Und im Glückshäusel, oh Du! Da kann ich nicht brav sein – und Du auch nicht!!!

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Gestern kam kein Bote von Dir. Und heute kam zu mir Dein lieber Bote vom Dienstag. Oh Geliebte! Wie glücklich machst Du mich damit!!!!!

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Welch lieber, lieber Bote ist heute zu mir gekommen! Wie strahlt es mir von Liebe und Freude, von Sehnen und Jubeln – Geliebte! Geliebte!!! Sooviel Freude in Dir, sooviel Erwartung!

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Nun ist es so weit, daß ich Dir meinen letzten Boten schicken soll, bevor ich selber komme, bevor wir uns wiedersehen. Oh Geliebte! So dicht vor unsrer großen Freude, so kurz vor meiner Heimkehr zu Dir, zu Dir, laß uns die Zeit unsrer Trennung bedenken, damit wir uns auch ganz tief und dankbar freuen.

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Noch schnell, bevor der Zug ausläuft, ein kleines Zeichen. Nach langem Anstehen habe ich nun endlich einen Platz erobert im Zuge. Er fährt 11 45 Uhr ab. Du wirst mich in Gedanken schon ganz wo anders suchen. Und ich wünschte, ich wäre auch schon weiter.

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Herzlieb, ich bin Dir verbunden auf Leben und Tod in Liebe und Treue! Ich halte Dich ganz fest und umfange Dich mit inniger Liebe! Ich habe Dich nur noch lieber gewonnen in unseren Tagen und das Bild unsres gemeinsamen Lebens ist so lieb in mir aufgestanden.

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Dankbar auch, daß ich heil wieder hier unten anlangte. Bekannt – und doch auch fremd mutete mir alles an. Ach, könnte ich es ganz fest und treu bewahren, das Bild der Heimat, das ich in mir trage!

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So wie ich damals des Winkes unsres Schicksals achtete – wie ich seine Hand ergriff, gläubig, vertrauend, so halte ich nun die Deine fest in der Gewißheit göttlicher Fügung, göttlichen Willens, ganz fest.

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Ich weiß nicht, was ich täte, wenn ich Deine Liebe verlöre, meine Heimat – ich weiß nicht, wie ich sie verlieren sollte – aber ein Triumph bliebe mir in der tiefsten Betrübnis, ein Jubel: Ich habe Deine Liebe, Dein Herz besessen!

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Weißt, die Liebe, wie sie zwischen uns ist, sie hat etwas Zeitloses – sie gemahnt an die ehernen Bahnen der Sterne. So, wie wir zueinander in Liebe entbrannten, so andere Paare schon vor hundert und tausend Jahren vor uns.