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Wenn ich jetzt schreibe, schläfst Du ganz gewiß schon. Von 11 Uhr bis 3 Uhr muß Dein Mannerli heute die Gucken offen halten – ‚Läufer' in unserem Quartier.

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Um 7 [Uhr] morgens bin ich raus aus den Federn. Es war ja heute „Auftakt zum Waschfest"! Was das bedeutet, kann ein Mann nicht so wissen – [das] verlange ich auch garnicht! – nur wissen muß er, daß es an solchen Tagen bissel heißer hergeht als sonst.

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Hab schon Fleisch geholt, und Deinen Brief zur Post getragen. Heute ist´s kälter draußen, die Sonne scheint auch nicht. Nun sitze ich vorm weißen Bogen und denke Dein, während nebenbei das Mittagessen kocht. Reis mit Rindfleisch und jungen Erbsen gibts. Dann will ich alles fein in Ordnung bringen in der Wohnung, denn ab Mittag sind wir im Waschhaus.

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Verfolgst gewiß fleißig das Geschehen hier auf dem Balkan. Bald wird die Kriegsfackel hier wieder ausgetreten sein – ein Teilsieg wieder. Beinahe wichtiger das Vordringen in Nordafrika zum Suezkanal, dessen Verlust dem Engländer empfindlichen Schmerz bereiten dürfte.

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Ich gehe seit 6 Uhr früh um wie ein Feind! Eben habe ich gebacken, d.h. es steht jetzt im Ofen zum Backen. Eine Quarktorte und einen Kranzkuchen (Kartoffelteig = Kriegsrezept!).

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Du!! Gestern abend in der Singstunde war ich so froh, weiß garnicht, wie es kam. Nichts von außen her, daß mir einen Anlaß dazu gegeben hätte. Es kam von innen heraus dieses Frohsein!

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In unserm Garten sitze ich und weihe den neuen Liegestuhl ein! Mitten in der Wäsche sitzt Deine [Hilde], die lustig auf der Leine flattert. Wirst denken: nanu, am Sonntag!

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Du!!!!! Wo soll ich denn nun gleich anfangen? Ich will Dir erst von ganz belanglosen Dingen erzählen, Du!!!!! damit ich nicht überlaufe vor Freude und Jubel. Ach Herzlieb! Du!!! Heute fällt mir doch das Stillesitzen fürchterlich schwer! Kannst Du das begreifen?

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Unser Freitag war heute – ein herrlicher Sommertag wieder. Nach dem Essen waren wir erst zum Baden, bei unserem Gang durch die Stadt bemerkten wir, daß die Geschäfte geschlossen hatten – mag wohl ein kirchlicher Feiertag sein heute.

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Herzlieb!! Eben bin ich aus der Badewanne gestiegen, ach Du! Mir zittern richtig die Hände, so sehr habe ich gearbeitet. Ich bin schon ganz fertig mit Reinemachen, denke nur mal! Und schon gebadet!

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Nach ¼ Stunden etwa, ich setzte eben mal ab auf der Landstraße, um mein Haar unter die Kappe zu zwingen, das mir der Sturm immer wieder zerzauste, höre ich hinter mir Pferdegetrappel. Ohne mich jedoch umzuwenden stiefelte ich wieder los mit den Gedanken: „wenn es nun ein Fuhrwerk aus Breitenborn wäre und dich mitnähme“, –

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Du! Nun schreiben wir den August schon zweistellig! Und wenn wir zu den vorhandenen Zehnern noch 2 dazu rechnen! Du!! Dann ist der Tag da!! Dieser Sonntag! Sonnentag!! Der 31.!

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Letzter freier Nachmittag heute – vor der großen Reise – in der nächsten Woche will ich ihn doch gleich noch mit dranhängen an den Urlaub, damit ich schon am Nachmittag fahren kann. Wenn das möglich ist, geht meine Reise über Belgrad – Agram – Graz – München – Hof.

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Eben habe ich einen langen Schreibebrief [sic] an die lieben Eltern nach Kamenz beendet. Ich zählte ihnen auf, was wir an all den schönen Sonnentagen noch miteinander unternahmen, erlebten. Wie wir Dich ausrüsteten auf die Rückreise, damit sie sich nicht sorgen! Und wie der letzte Tag in der Heimat verlief.

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Ich sitze jetzt wieder am Tische, vor meinem lieben Papier, das mir so geduldig stille hält jeden Tag.

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Mein Herzelein braucht doch ein Tränklein! Das schick ich ihm hier.

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Heute wollte es doch überhaupt nicht Tag werden, der Himmel ist ganz zugehängt mit dicken, grauen Wolken. Und ich habe bis in die 9. Morgenstunde Licht gebrannt.

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Frisuren modeln das Gesicht, das Antlitz - sie können es vergewaltigen - ein schlichtes, bäuerliches Gesicht wird durch eine hochmoderne Frisur vergewaltigt.

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Die im Osten siedeln wollen, müssen sich alle schon jetzt entscheiden. Sie kommen entweder nach Posen, Wartheland oder irgendwohin.

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Hier meine erste Sendung. Mußt recht bald ein paar Kästchen schicken, damit ich das übrige aufgeben kann.

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Manchmal denke ich, man könnte vielleicht in einer ‚gewissen Hinsicht‘ im Auslande friedlicher leben, Du verstehst mich schon!

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Da wäre nun heute ein Feiertag – Himmelfahrt. Aber das Gesetz schreibt es diesmal in Anbetracht des Krieges anders vor. Alle Werke sind in Betrieb und es kann heute wohl niemand so faul sein wie ich!

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Es ist schon spät heute abend, da ich Dein denke. Seit frühmorgens bin ich mit Mutter auf dem Posten, wir säubern die Schlafzimmer gründlich.

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Du!! Jetzt habe ich mich einmal freigemacht von meinem Quälgeist, die Mutsch ist bei ihm! Es ist 7 Uhr durch, die Tante wollte gegen Abend herkommen, um Bärbel zu holen. Sie werden wohl erst mit dem 8 Uhr Bus in Oberfrohna ankommen nun.

[OBF-410612-002-01]

Du!! Vom Rosenmonat sagst Du mir in Deinem letzten Briefe – ach Du! Bei uns ist es noch lange nicht so weit! Und bei Euch ist schon die ganze Pracht ziemlich vorüber – durch die Hitze.