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Heute Abend bin ich noch ganz alleine wach. Die Mutsch ist zum Nachtdienst wieder mal. Papa ging schon ins Bettlein, er war müde von der Luft.

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117. Freitagmorgen, am 19. Februar 1943. Mein Herzelein! Geliebter [Roland] Du! Geliebter mein! Der schöne Morgen soll seinen Anfang nehmen für mich mit dem Deingedenken. Dann will ich mich nochmal so froh an die Arbeit machen. Ja Herzelein! Verwundert Dich, daß ich gestern nicht Zeit fand zum [...]

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Ach Du! Wenn Du doch gleich bei mir wärest nun! Es ist Feierabend schon ein Weilchen. Wir haben wieder tüchtig geschafft.

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Wir schreiben heute schon den 20.! Du!! Noch 8 Tage, dann ist der Februar herum, dann noch 14 Tage, ja? und Du wirst Dein Urlaubsgesuch einreichen.

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Du! Der Sonntag gestern ging doch so verkehrt aus. So verkehrt, daß ich Dir garnicht schreiben konnte, Du!!

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Bin doch schon wieder bei Dir nun! Magst mich denn schon wieder haben? Wirst jetzt Mittagstündchen halten wollen? Oder bist auf Deinem Mittagspaziergang?

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Du! Endlich frei für Dich, mein Mannerli! Es ist schon 8 Uhr vorbei, ich hatte nach dem Dienst noch einige geschäftliche Gänge vor unter anderem auch ins Rathaus zur Regelung der Anmeldescheine und da wollte man mich auch noch mitlotsen in die Frauenschaft, unten in der "Krone“ fand der Abend statt.

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Hast also auch die Goebbelsrede gehört! Und hast ebenso empfunden wie ich. Weißt wie es mir vorkam gegen Ende? Wie bei meinen Kindern, wenn wir Kasperltheater machen!

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Fand doch Dein Fraule gestern garnicht die rechte Ruhe, zu Dir zu kommen, das Programm ging schief! Hör nur! Ich muß unsre Brotmarken verloren haben!

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Die Uhr geht schon auf 9 00 abends und erst jetzt bin ich soweit, mit Dir wieder zu plaudern. Es war heute Reinemachtag und da geht es immer flott bei mir.

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Es ist abends, gleich 9 zeigt die Uhr. Ich habe nun endlich mein Stündchen für mich und kann mich zu Dir flüchten.

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Der letzte Tag im Monat Februar heute. Sonntag.

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Nun lädt alles ein zur Behaglichkeit. Es ist noch nicht 7 Uhr am Abend. Ein langer Feierabend. War doch heute wieder Außendienst, ein kurzer Ausmarsch, 18 Soldaten und 5 Unteroffiziere!, ein richtiger kleiner Verein. Der Judenfriedhof, unser Exerzierplatz, ist noch zu weich. Wir sind nicht viel über den Triumpfbogen hinausgekommen.

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In meinem Dienst gab es wieder einen Zwischenfall gestern. Zwei junge Soldaten wurden von der Feldgendarmerie eingebracht, sie hatten sich in der Trunkenheit mit Rumänen geschlagen. Herzelein – da leuchtete es mit einem Male wieder auf: ein Chaos ist die Welt – ein unüberschaubares Chaos ist sie zumal jetzt.

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Mir scheint, die neuen Machthaber haben dafür nicht alle den rechten Blick. [...] Daß es kein Rassenkampf ist, erkennt man schon aus den Lagern der Streitenden.

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Er ist schon im Weltkriege zur Marine gezogen worden. Ist dann an Bord des Kreuzers Goeben gefahren. Dieser Kreuzer befand sich bei Kriegsausbruch auf einer Weltreise.

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Daß ein neuer Krieg so furchtbar und leidvoll sein würde – ist es allen Menschen recht klar gewesen? Oh, mir hat es geahnt, und angesichts der fortschreitenden Technisierung und Entwicklung der Luftfahrt ist ein neuer Krieg ja auch oft genug als ein Schreckgespenst vor uns hingestellt worden – aber das hat die Menschen nicht bei der Vernunft zu halten vermocht.

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Das ist ein Eingriff in unser Eigenleben, in den Bezirk, zu dem wir in Friedenszeiten niemanden sich einmal nahen lassen. Ich kann das nicht leicht nehmen, und Du wärst nicht mein liebes Weib, mein liebster Gefährte, wenn Du mein Sorgen und mein Empfinden nicht verstündest –

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Melodien aus „Butterfly” klingen herüber. Geliebte! In diesen Klängen ist etwas von dem Wissen um das Tiefmenschliche, ist etwas von dem Verlangen nach Erlösung ... ist etwas von der Jahreszeit unseres Zeitalters eingefangen ...

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Wer uns die Liebe nimmt, nimmt uns zugleich Heimat und Vaterland und wer seine Liebe verrät, ist auch imstande sein Vaterland zu verraten. Wem seine Liebe nicht heilig ist, die im Herzen zunächst wohnt, dem ist es auch das Vaterland nicht, das dem Herzen ferner liegt.

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Und unsre Zeit, in der alles zur Herde und Masse wird, die alles enteignen möchte und alles vergemeinschaften – da erhebt sich dieser Eigensinn, gereizt und herausgefordert, bis zum Trotz und Widerspruch, da setzt sich das Eigensein zur Wehr. Und zurecht – es kann ja nicht anders sein.

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Der Bauer mag heimdenken an seinen Hof, der Bürger an sein Haus und Geschäft – ich hab nur mein Herzensschätzelein – aber ich denk sein sooo lieb – und bin sooo reich, und glücklich mit ihm! Oh Herzelein! Schau Dich so ganz als mein Eigen hier – und Du bist es doch auch im Herzen!

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Von Deinen Kindern erzählst mir. Willst ja nun richtig der Schule Konkurrenz machen – an 3 Nachmittagen Dienst. Und dazu nun die Nebenarbeiten – dann bist Du aber nebenher reichlich in Anspruch genommen.

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„Von der Biskaya bis zum Nordkap stehen wir –" Ja, stehen wir – und nun müßten wir den Frieden diktieren können [...] und vorwärts kämpfen müssen wir, wenn dieser Krieg überhaupt siegreich beendet werden soll. Ungeheuer schwer will uns das im Augenblicke erscheinen.

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[...] sagte er: ja, solange noch zwei gesund sind, wird der Krieg noch gehen, bis alle Krüppel sind. Das ist gewiß Defaitismus (Miesmacherei) – aber so lebt es unter vielen Menschen – und je länger dieser Krieg dauert, desto mehr gewinnt dieses Wort Wahrheit!